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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Hochsicherheitsanstalt.
    Gerade hatte sie begonnen, von
den Briefen zu erzählen, die Irina ihr gegeben hatte, als Tess mit einem
Stirnrunzeln ihr Weinglas absetzte.
    „Was ist mit deinem Gesicht? Du
bist verletzt.“
    Elise nickte und fuhr achtlos
über die Stellen an Wange und Kinn, die immer noch empfindlich waren. „Oh. Ja,
das war ein Lakai.“
    „Mein Gott“, keuchte Savannah,
und auch Gabrielle und Tess wirkten besorgt.
    „Tut es weh?“, fragte Tess, kam
um den Tisch herum und kniete sich neben Elise.
    „Am Anfang schon, aber jetzt ist
es schon abgeklungen.“
    „Lass mich mal sehen.“
Vorsichtig zog Tess Elises Kopf zur Seite. Als ihre Hand auf der dunklen
Quetschung zu liegen kam, spürte Elise, wie ein warmes Kribbeln aus ihrer
Handfläche in die Fingerspitzen floss. Dantes Gefährtin hatte schon einmal ihre
heilenden Hände auf Elise gelegt, aber trotzdem war sie aufs Neue über Tess’
Gabe erstaunt. Das Trauma ihrer Verletzung verblasste und verschwand, bis nicht
einmal eine Spur von Unbehagen zurückblieb.
    Elise ließ sich in das
friedliche Gefühl sinken, das sie überkam, als Tess ihre Hand zurückzog. „Deine
Gabe ist wirklich erstaunlich.“
    Die hübsche junge Frau zuckte
die Schultern, als wäre das Lob ihr unangenehm. „Es gibt ein paar Dinge, die
meine Fähigkeiten übersteigen. Ich kann keine Narben zum Verblassen bringen
oder Wunden korrigieren, die schon von selbst verheilt sind. Manche Schäden
lassen sich nicht mehr beheben. Das lerne ich jetzt mit Rio.“
    Savannah streckte die Hand aus
und drückte Tess die Finger.
    „Seit du mit ihm arbeitest, geht
es ihm schon viel besser. Dass er überhaupt schon aufstehen kann, ist allein
dir zu verdanken.“
    „Nein, es ist die reine Wut, die
ihn antreibt“, meinte Tess.
    „Dass ich in der Lage bin,
einige seiner körperlichen Wunden zu heilen, ist nur ein Zufall.“
    „Rio wurde letzten Sommer bei
einem Rogueangriff verletzt“, erklärte Gabrielle Elise. „Er wurde von
herumfliegenden Splittern und Trümmerteilen übel zugerichtet, aber das
Schlimmste war, dass er herausfinden musste, dass seine eigene Stammesgefährtin
es war, die den Orden in diesen Hinterhalt geführt hatte.“
    Elise krampfte sich schon beim
bloßen Gedanken daran das Herz zusammen. „Wie schrecklich.“
    „Ja, das war es allerdings. Eva
hat Rio und die anderen an Marek verraten. Eigentlich sollte Lucan das Ziel der
Explosion sein. Es war Lucan, der in dieser Nacht sterben sollte, aber die
Bombe hat ihn nur verletzt. Er und Rio wurden getroffen, aber Rio hat das
Schlimmste abbekommen.“ Gabrielle nahm einen Schluck Wein, ihr Blick war
nüchtern und nachdenklich. „Ich war dort, als Eva gestand, was sie getan hatte
… und als sie sich das Leben nahm.“
    „Das waren ein paar finstere
Tage“, sagte Savannah. „Es war schlimm, Eva so zu verlieren. Ich dachte, sie
wäre eine Freundin.
    Was sie Rio und den anderen
antat, ist einfach unverzeihlich.“
    „Rio verzeiht es ihr definitiv
nicht“, fügte Tess hinzu. „Dante und ich machen uns große Sorgen um ihn.
Manchmal frage ich mich, ob er schon zu weit ist … du weißt schon, innen drin.
    Wenn ich mit ihm arbeite, habe
ich manchmal das Gefühl, eine scharfe Handgranate anzuschauen, die nur auf
einen Grund wartet, um hochzugehen.“
    Savannah stieß ein trockenes
Lachen aus. „Schon übel, wenn Rio so weit ist, dass Tegan neben ihm wie ein
Musterknabe wirkt.“
    Elise senkte die Augen, spürte,
wie sich ihr schon bei der bloßen Erwähnung von Tegan die Wangen röteten. Als
sie wieder aufsah, bemerkte sie, dass Gabrielle sie genau beobachtete. „Er war
doch nicht zu furchterregend in Berlin? Er macht es anderen nicht gerade leicht,
sich in seiner Gesellschaft aufzuhalten.“
    „Nein. Nein, gar nicht“, sagte
Elise, um ihn in Schutz zu nehmen. „Er war freundlich, hat gut auf mich
aufgepasst und ist, nun, so kompliziert, dass man am liebsten aus der Haut
fahren möchte. Er ist der emotional intensivste Mann, den ich je getroffen
habe. Und er ist … so viel mehr, als die Leute denken.“
    Es wurde still im Raum. Drei
Augenpaare ruhten gebannt auf ihr, jede der drei Stammesgefährtinnen sah ihr
dabei zu, wie sie rot wurde bis an die Haarwurzeln.
    „Elise“, sagte Gabrielle
langsam, in ihren Augen blitzte Verstehen auf. „Du und Tegan … wirklich?“
    Bevor sie eine Erwiderung
stammeln konnte, hatte sie Gabrielle schon überglücklich in die Arme
geschlossen. Auch die beiden anderen

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