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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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wund und von
den Rückständen des Betäubungscocktails belegt, den Kuhns Wachen ihm verpasst
hatten. Er befand sich nicht mehr in der Klinik, so viel sagte ihm seine Nase.
Statt des Krankenhausgeruchs konnte er altes Holz und Ziegelsteine riechen,
auch einen Hauch frischer Farbe, der irgendwo von oben kam …
    Und ganz in seiner Nähe den
Geruch von frischem Tod. Der widerliche Geruch von vergossenem, geronnenem
Stammesblut - einer Menge davon - hing über dem Raum wie ein dickes Leichentuch.
    Er musste erst gar nicht
versuchen, seine Glieder zu bewegen, um zu wissen, dass er gefesselt war. Das
Gewicht schwerer Fesseln und Ketten hing ihm von Handgelenken und Knöcheln,
während er mit gespreizten Armen und Beinen zwischen zwei riesige Holzbalken
gespannt dahing.
    Es war dunkel hier, aber über
ihm, von außerhalb des Gebäudes, wo auch immer man ihn eingesperrt hatte, hörte
er die krächzenden Rufe vorbeifliegender Krähen. Demnach war draußen heller
Tag, folgerte sein Verstand, während sich die Krähenlaute entfernten. Er musste
hier - wo auch immer hier war - schon seit Stunden liegen.
    Er öffnete ein Auge, fast war
das Augenlid zu schwer. Seine Sicht war verschwommen, und sofort erfassten ihn
Schwindel und Übelkeit, sodass er wieder gegen seine Fesseln sackte.
    „Endlich wach“, sagte eine
Stimme, die Tegan selbst in seinem halb betäubten Zustand erkannte. „Diese
Idioten, die für Kuhn arbeiten, hätten dich mit ihren Betäubungspfeilen fast
umgebracht.
    Und das ist ein Privileg, das
ich mir selbst vorbehalten will.“
    Tegan antwortete nicht. Das
hätte er auch nicht getan, wenn er seine schwerfällige Zunge dazu hätte bringen
können, Worte zu bilden. Marek verdiente keinen Respekt.
    „Aufwachen“, kam der barsche
Befehl. „Wach auf, verdammt noch mal, Tegan, und sag mir, wo er ist!“
    Harte Finger packten eine
Handvoll von seinem Haar und rissen ihm den Kopf hoch, als er nicht die Kraft
hatte, es selbst zu tun. Ein schwerer Faustschlag landete in seinem Gesicht,
aber durch den Nebel seiner Betäubung bemerkte er ihn kaum.
    „Brauchst etwas gutes Zureden,
was?“
    Marek ließ Tegans Kopf fallen.
Dann entfernten sich Schritte über den knarrenden Holzboden und kamen einen
Moment später zurück. Wieder wurde Tegan der Kopf zurückgerissen, und etwas
wurde ihm unter die Nase gepresst. Als ihm eine Faust in den Bauch fuhr,
schnappte er nach Luft.
    Diese unfreiwillige Reaktion
seines Körpers brachte ihm das Stechen eines feinen Pulvers ein, das ihm die
Nasenlöcher hinaufwanderte und durch seinen offenen Mund drang. Er hustete und
würgte von der widerlichen Substanz und wusste sofort, was Marek ihm
verabreicht hatte.
    „So. Etwas Crimson sollte die
Dinge beschleunigen.“
    Marek wich zurück, als Tegan
versuchte, die Droge auszuspucken. Aber es nützte nichts. Er konnte spüren, wie
das Crimson in seine Nebenhöhlen sickerte und sich hinten in seinem Hals
festsetzte. Als ob ihm eine elektrische Ladung direkt ins Gehirn geschossen
wäre, brachte ihm die Droge einen Krampfanfall. Er spürte, wie sie in seinen
Blutstrom wanderte, Hitze strömte durch seine gefesselten Glieder. Als der
erste Schock abflaute, öffnete Tegan die Augen und starrte seinen Entführer mit
einem mörderischen Blick an.
    Grinsend verschränkte Marek die
Arme vor der Brust. „Jetzt sind wir wieder wach und munter, was?“
    „Fick dich.“ Tegan versuchte,
die Arme zu senken, aber die Ketten waren stark und hielten. Jetzt wurde sein
Kopf allmählich klar, aber seine körperliche Stärke war noch nicht
zurückgekehrt. Er würde Zeit brauchen - oder eine größere, riskantere Dosis
Crimson -, um die Auswirkungen des Betäubungsmittels abzuschütteln.
    „Wo ist er, Tegan? Habt ihr das
Versteck schon gefunden?“
    Mareks Augen waren hinter einer
dunklen Sonnenbrille verborgen, aber Tegan konnte die wütende Hitze seines
Blickes spüren.
    „Ich weiß, dass der Orden das
Tagebuch besitzt. Ich weiß, dass du das Rätsel gesehen hast. Und ich weiß, dass
du mit Peter Odolf gesprochen hast. Was hat er dir darüber erzählt?“
    „Er ist tot.“
    „Ja“, stimmte Marek höflich zu.
„Überdosis Crimson, wie du zweifellos vermutet hast, als du unseren
Herrn Kuhn besuchen gingst. Er liegt übrigens da drüben.“
    Tegans Blick folgte Mareks
lässiger Geste in Richtung des Gestanks nach Tod im Raum. Neben einem breiten,
blutbesudelten Schwert lag Dr. Kuhns kopflose Leiche auf dem Boden.
    Marek zuckte die Achseln. „Er
hat seinen

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