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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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den Verstand verloren, einen Krieger wie
ihn zu reizen, bis er wütend wurde?
    Und wütend war er gewesen, das
hatte sie seiner Miene deutlich angesehen. Eine unmissverständliche, kochende
Wut war in seinen hellgrünen Augen aufgeflammt, als er sie angestarrt hatte,
wahrscheinlich nur um Haaresbreite davon entfernt, sie anzugreifen. War sie denn
wirklich lebensmüde, wie er ihr gestern Abend vorgeworfen hatte? Denn wenn er
seinem Ruf auch nur halbwegs gerecht wurde, dann war sie gerade auf dem besten
Weg gewesen, sich umbringen zu lassen.
    Aber es war nicht seine Wut
gewesen, die sie hatte provozieren wollen. Sie hatte einfach eine Gefühlsregung
an ihm sehen wollen …
    Dass er Gefühle hatte. Gefühle
für sie.
    Was äußerst töricht war.
    Trotzdem, sie machte sich ihre
Gedanken. Schon seit jener Novembernacht, als Tegan sie vom Hauptquartier nach
Hause gefahren hatte. Elise mochte nicht mal daran denken, dass da etwas
zwischen ihnen in der Luft liegen könnte. Solche Komplikationen konnte sie in
ihrem Leben momentan weiß Gott nicht gebrauchen.
    Aber die Spannung, bevor Tegan
eben den Raum verlassen hatte, ließ vermuten, dass da tatsächlich etwas gewesen
war.
    Denn trotz seiner unbewegten
Miene waren seine Gen-Eins-Dermaglyphen plötzlich farbig aufgeflammt. Diese
wunderschönen Muster, die sich wie kunstvolle, lebendige Tattoos über Tegans
muskulösen Brustkasten, Arme und Rumpf zogen …
    und bis in seine knappe,
schwarze Badehose hinein, die seine Erregung nahezu unverhüllt zur Schau
stellte.
    Und als sie so vor ihm gestanden
hatte, so nah, dass sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren konnte, hatten
diese unglaublichen Glyphen begonnen, in Schattierungen von Weinrot, Indigoblau
und Gold zu pulsieren - den Farben erwachenden Begehrens.

12
     
    „Hey, T. Sieht so aus, als wärst
du morgen Abend auf dem Weg nach Berlin“, sagte Gideon, als Tegan das
Techniklabor betrat.
    Er fuhr mit der Hand durch
seinen stacheligen blonden Schopf und brachte ihn dadurch noch mehr in
Unordnung. „Die Luftaufsichtsbehörde hat uns eben die Starterlaubnis für
unseren Privatjet erteilt. Der Pilot wartet nach Sonnenuntergang beim
Charterterminal auf dem Logan Airport. In Paris müsst ihr zwischenlanden, um
den Jet aufzutanken, aber wenn du in Berlin ankommst, hast du bis Sonnenaufgang
noch eine Stunde Zeit.“
    Tegan nahm diese Neuigkeiten mit
einem unbestimmten Nicken zur Kenntnis. Sein Intermezzo mit Elise am Pool war
nun schon einige Stunden her, und immer noch dröhnte ihm das Blut in den
Schläfen, immer noch summte sein Körper vom Gefühl ihrer Nähe. Allmählich
konnte einem das wirklich auf die Nerven gehen.
    Wenigstens hatte er jetzt einen
Fluchtplan. Morgen Abend würde er das Land verlassen, um mehrere tausend Meilen
zwischen sich und diese Frau zu bringen, die der Grund für seine untypische
Zerstreutheit war. In Berlin würde er vermutlich kein leichtes Spiel haben,
wahrscheinlich mindestens eine Woche fort sein. Vielleicht auch länger. Jede
Menge Zeit, um sich Elise aus dem Kopf zu schlagen.
    Klar, das würde er genauso
effektiv tun, wie er es schon die letzten vier Monate getan hatte, seit dem
Abend, an dem er dieser Frau zum ersten Mal begegnet war.
    Es war ein Fehler gewesen, sie
in jener Nacht vom Hauptquartier nach Hause zu bringen. Er hatte es aus einem
dummen Impuls heraus getan - etwas, das er sich normalerweise nur selten
leistete, und wenn er es tat, bereute er es normalerweise hinterher. So wie
auch jetzt. Wie er vorhin auf sie reagiert hatte, hatte ihm das noch einmal
unmissverständlich bestätigt.
    Er hungerte nach ihr und konnte
sich nicht der Hoffnung hingeben, dass sie das nicht auch mitbekommen hatte,
und zwar in voller Deutlichkeit. Es war ihm nicht gelungen, das Farbenspiel
seiner Glyphen in ihrer Anwesenheit zu unterdrücken. Von seinem unfreiwilligen,
unübersehbaren Ständer gar nicht zu reden. Und das nur deshalb, weil er ihr so
nahe gewesen war.
    Herr im Himmel, er musste hier
weg, und zwar so schnell wie nur irgend möglich.
    Auf der anderen Seite des Labors
waren Dante und Chase gerade dabei, mit Niko und den neuen Rekruten etwas
Taktisches zu besprechen. Einige Köpfe hoben sich, als Tegan zu ihnen
hinüberging und sich neben Gideon, dessen Konsole und den zahllosen
Überwachungsmonitoren des Hauptquartiers in einen Bürostuhl fallen ließ.
    „Alles okay mit dir?“, fragte
Gideon und sah ihn mit angehobener Augenbraue an. „Du strahlst ja eine Hitze
aus wie ein

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