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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ihr und verstellte ihr den
Weg.
    Blasse, tränenfeuchte Augen
blickten auf und weiteten sich, bevor sie sich anschickte, ihm auszuweichen.
Doch ihr gelang nicht einmal ein einziger Schritt. Er griff nach ihr und hielt
sie fest, die Hände auf ihren zitternden, nackten Schultern.
    Im selben Moment, als seine
Fingerspitzen ihre Haut berührten, fuhr ihr Kummer ihm durch Körper und Seele.
Sein Verhalten hatte die Situation nicht gerade verbessert, aber das meiste,
was er fühlen konnte, ging tiefer und war düsterer als die Wut, die er in ihr
ausgelöst hatte. Tegan spürte, wie ihre Gefühle durch seine Fingerspitzen in
ihn einströmten, und erkannte den kalten Schmerz des Verlusts. Er war wieder
frisch, wie eine Wunde, die aufgebrochen war, bevor sie hatte verheilen können.
    „Was ist da drin passiert?“
    „Nichts“, log sie, ihre Stimme
belegt vor Kummer. „Es geht ja vorbei, nicht?“
    Seine eigenen Worte. Genau das
hatte er in ihrer Wohnung zu ihr gesagt, als er ihre Trauer über ihren Verlust
so kaltherzig abgeschmettert hatte. Jetzt gab sie es ihm nur zurück. Ihre
lavendelblauen Augen baten ihn stumm, ihr etwas Freundliches zu sagen, hofften,
dass er auf den Gedanken kam, ihr seinen Trost anzubieten.
    Und das wollte er. Die
Erkenntnis traf ihn hart und fuhr ihm wie ein Schlag mitten in die Brust. Er
wollte sie nicht leiden sehen.
    Er wollte … Gott, was diese Frau
anging, hatte er keine Ahnung, was genau er wollte.
    „Ich weiß, was du durchmachst“,
gab er mit ruhiger Stimme zu. „Ich weiß, was es heißt, jemanden verloren zu
haben, Elise.
    Mir ging es genauso.“
    Ach, zum Teufel noch mal.
    Was machte er da? Sobald er die
Worte ausgesprochen hatte, erhob sich ein uralter Teil von ihm in defensiver
Panik. Er hatte seine düstere Geschichte seit Ewigkeiten niemandem mehr
erzählt. Er wusste, dass er sich verwundbar machte, dass ein lange schlafendes
Ungeheuer nun erwachte und ihr eine Blöße bot, aber es war zu spät, dieses
Eingeständnis zurückzunehmen.
    Elises Kummer wich einer zarten
Überraschung. Einem Mitgefühl, von dem er nicht wusste, ob er es annehmen
konnte.
    „Wen hast du verloren, Tegan?“
    Er ließ seinen Blick über das
mondbeschienene Wasser und die funkelnden Lichter auf der anderen Seite des
Sees schweifen und dachte zurück an eine Nacht, die er vor seinem inneren Auge
schon Tausende von Malen immer wieder aufs Neue durchlebt hatte. Über
fünfhundert Jahre lang hatte er sich alternative Szenarien ausgemalt - Dinge,
die er hätte anders machen können, sollen, müssen -, aber das Ergebnis blieb
immer dasselbe. „Sie hieß Sorcha. Vor langer Zeit, als wir den Orden gerade
erst gegründet hatten, war sie meine Stammesgefährtin. Eines Nachts, als ich
auf Patrouille war, wurde sie von Rogues entführt.“
    „Oh, Tegan“, flüsterte Elise.
„Haben sie … ihr wehgetan?“
    „Sie ist tot“, erwiderte er,
stellte einfach eine Tatsache fest.
    Er dachte nicht, dass sie die
grauenvollen Einzelheiten würde hören wollen. Darüber, wie ihre Entführer sie
zu ihm zurückgeschickt hatten, vergewaltigt, misshandelt, nur noch die
zerbrochene Hülle der Frau, die sie einst gewesen war. Gott wusste, wie wenig
er über die Schuldgefühle und die Wut reden wollte, die ihn zerrissen hatten,
als Sorcha lebend zurückgekommen war - aber kaum lebendig, ihres Blutes und
ihrer Menschlichkeit beraubt. Zu seinem Entsetzen war Sorcha als Lakaiin zu ihm
zurückgekommen.
    Tegan hatte in diesen dunklen
Tagen, die auf die Entführung und Rückkehr seiner Stammesgefährtin folgten,
seinen Verstand und seine Selbstkontrolle verloren. Die Blutgier hatte ihn
übermannt, er war nur um Haaresbreite davon entfernt gewesen, die tödliche
Grenze zu überschreiten und zum Rogue zu werden.
    Und alles für nichts.
    Als Sorcha endlich der Tod ereilte,
war er eine Gnade für sie.
    „Ich kann sie nicht
zurückbringen, und ich kann nicht ungeschehen machen, was damals geschehen
ist.“
    „Nein“, sagte Elise leise. „Wenn
wir das nur könnten. Aber wie lange dauert es, bis wir aufhören, uns die Schuld
zu geben für alles, was wir hätten anders machen sollen?“
    Jetzt sah er auf sie herunter,
das Gefühl von innerer Verbundenheit war ihm neu und fremd. Aber es war das
Bedauern in ihren Augen, das etwas langsam auftauen ließ. „Nicht du warst es,
Elise, die deinem Sohn die Droge gegeben hat, die ihn zum Rogue machte. Nicht
du warst es, die ihn in diesen Abgrund gestoßen hat.“
    „Nicht? Ich habe immer

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