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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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als er Elise und Tegan die Tür aufhielt und
sie in einen neuen Korridor eintraten.
    Der Gang war schwach beleuchtet
und ruhig, außer gelegentlichem Stöhnen und tierhaften Knurrlauten, die durch
die leise klassische Musik, die durch Deckenlautsprecher drang, kaum gedämpft
wurden. Von beiden Seiten des Ganges ging eine Reihe Türen ab, einige davon mit
kleinen Sichtfenstern, um den Insassen überwachen zu können. Einige der
Krankenzimmer waren leer, in anderen befanden sich Rogues in unterschiedlichen
Stadien von Bewusstsein. Alle waren von Kopf bis Fuß mit Fixierbändern an ihren
Betten befestigt, Stahlstangen und elektronisch gesicherte Schließvorrichtungen
sicherten die Patienten in ihren Zellen noch zusätzlich.
    Im Vorbeigehen warf Tegan einen
Blick durch ein Sichtfenster auf den jämmerlichen Anblick eines Blutjunkies,
dem der Speichel aus dem Mund troff, sein schlaffer Körper in einen fleckigen
weißen Anstaltskittel gezwängt, auf dem kahl geschorenen Kopf immer noch
winzige Kontaktstecker, Überbleibsel einer kürzlich erfolgten
Elektroschocktherapie. Offenbar war er auch sediert worden, die feurigen
bernsteinfarbenen Augen des Rogue standen halb offen, die Augäpfel waren nach
innen gerollt.
    „Das ist also die Antwort der
Dunklen Häfen auf die Betty Ford-Klinik, was?“ Tegan lachte humorlos auf. „Und
ihr behauptet, dass der Orden keine Gnade kennt.“
    Elise bat ihn mit einem Blick,
Ruhe zu geben, aber Kuhn ignorierte den Seitenhieb vollkommen. Er führte sie
zur letzten Zelle auf dem Gang und blieb wieder stehen, um einen Zugangscode
einzugeben. Als die Lampe über der Tür grün aufleuchtete, sagte der
Anstaltsleiter: „Da er gerade gefüttert wird, werden wir im Beobachtungsraum
warten müssen, bis sie fertig sind. Es sollte sich nur noch um nur ein paar
Minuten handeln.“
    Tegan folgte Elise in den
kleinen Vorraum und hielt sie fest, als sie beim Anblick der Prozedur, die auf
der anderen Seite der einseitig verspiegelten Scheibe stattfand, jäh
zurückzuckte.
    „Herr im Himmel“, keuchte sie
und hob eine Hand zum Mund.
    Im angrenzenden Raum war der
Rogue namens Peter Odolf auf einem speziell auf seine Maße zugeschnittenen
Untersuchungstisch festgeschnallt wie ein Präparat unter einem Mikroskop. Er
war nackt unter den schweren Metallklammern, die ihn an Armen, Beinen, um
Oberkörper, Hals und Stirn auf dem Tisch fixierten. Sein rasierter Kopf steckte
in einer Maske aus Leder und Drahtgeflecht, die seinen Kiefer und die massiven
Fangzähne für den Schlauch offen hielt, durch den ihm das frische Blut der
Blutwirtin in den Mund gepumpt wurde, die mit der unangenehme Aufgabe betraut
war, ihn zu nähren. Der Rogue hatte sich irgendwann während der Fütterung nass
gemacht und unter dem Tisch eine Urinpfütze hinterlassen, was den
entwürdigenden Charakter der Prozedur nur allzu deutlich unterstrich.
    Und dann war da noch die Frau.
    Tegan stieß einen saftigen Fluch
aus, als sein Blick dem blutgefüllten Schlauch folgte, der vom Mund des Rogue
zum inneren Unterarm einer jungen Frau führte, die in unmittelbarer Nähe auf
einem zweiten Untersuchungstisch lag. In einem weißen, ärmellosen Klinikoverall
lag sie bewegungslos auf dem Rücken, sogar gefasst, aber ihre sommersprossigen
Wangen waren tränenfeucht.
    „Sie haben eine Frau zu diesem
Vieh reingeschickt?“
    „Sie ist seine
Stammesgefährtin“, erwiderte Kuhn. „Die beiden waren lange zusammen, bevor er
der Blutgier verfiel und zum Rogue mutierte. Sie kommt jede Woche, um ihn zu
füttern, und um sich ihre Nahrung von ihm zu holen. Sie muss ihre eigene
Gesundheit und Langlebigkeit bewahren, um ihm weiterhin helfen zu können. Er
kann sich wirklich glücklich schätzen, dass sie sich so aufopfernd um ihn
kümmert. Die meisten unserer Patienten haben keine Gefährtinnen, also können
wir sie nur mit Spenderblut ernähren.“
    Jetzt näherte sich Elise der
Scheibe, offenbar gebannt von dem, was sie sah, so sehr es sie auch abstieß.
„Wie haben Sie diese anderen Spender gefunden, Dr. Kuhn?“
    Er zuckte die Achseln, als sie über
die Schulter zu ihm zurücksah. „Das ist nicht allzu schwierig. Studenten, die
gegen einen kleinen Betrag bereit sind, an medizinischen Studien teilzunehmen;
Prostituierte, Obdachlose … wenn wir knapp sind, nehmen wir auch
Drogenabhängige.“
    „Scheiße“, knurrte Tegan
sarkastisch. „Da leiten Sie wirklich eine Klinik allererster Güte.“
    „Im Allgemeinen kommt niemand
dabei zu Schaden“,

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