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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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sagte sie und
sah Tegan an.
    „Tegan wird sich mit Peter Odolf
unterhalten. Ich habe vollstes Vertrauen zu ihm, Dr. Kuhn, und versichere
Ihnen, dass auch Sie ihm vertrauen können.“
    Sie wartete nicht ab, um sich
den wütenden Protest des Anstaltsleiters anzuhören, sondern eilte aus dem
Überwachungsraum und lief der aufgewühlten Stammesgefährtin von Peter Odolf
nach wie ein Spürhund in Designerkostüm und Stilettos.
    Tegan hätte fast gelächelt.
Stattdessen warf er Kuhn einen ausdruckslosen Blick zu.
    „Nach Ihnen“, sagte er und ließ
keinen Zweifel daran, dass es dem Anstaltsleiter nicht gelingen würde, ihm den
Zutritt zu dieser Zelle zu verwehren.

20
     
    Elise fand die Stammesgefährtin
weiter unten im Korridor. Weit war sie noch nicht gekommen. Die junge Frau
hatte sich auf eine gepolsterte Bank gesetzt und das Gesicht in den Händen
vergraben. Sie weinte leise, aber ihre beherrschten Schluchzer brachten ihren
ganzen Körper zum Zittern.
    „Es tut mir sehr leid“, murmelte
Elise, unsicher, ob sie sich in einem solch privaten Moment einmischen durfte,
und doch zu bewegt von dem, was sie eben mit angesehen hatte, um die
Stammesgefährtin mit ihrem Leiden alleine zu lassen. Sie fischte ein Päckchen
Papiertaschentücher aus ihrer Tasche und hielt sie der Frau hin, während sie
näher an sie herantrat. „Hätten Sie gerne ein paar von denen?“
    Rot geränderte, hellbraune Augen
hoben sich, um Elise anzusehen. „Ja, danke schön. Ich denke immer, ich werde
für ihn stark sein, aber es ist so schwer. Es wird nie leichter, ihn so zu
sehen, wie er jetzt ist.“
    „Natürlich.“ Elise setzte sich
neben sie. „Ich bin übrigens Elise.“
    „Irina“, antwortete sie leise.
„Peter ist mein Gefährte.“
    „Ja, ich weiß. Der
Anstaltsleiter hat es uns gesagt.“
    Sie sah hinunter, als sie eines
der gefalteten Papiertaschentücher aus der Packung nahm. „Sie sind aus
Amerika?“
    „Boston.“
    „So weit fort. Dr. Kuhn hat mich
informiert, dass jemand kommt, um meinen Gefährten zu befragen, aber er konnte
mir nicht sagen, warum. Was wollen Sie von Peter?“
    „Wir müssen ihm nur ein paar
Fragen stellen, Irina. Das ist alles.“
    In dem Seitenblick, den Irina
ihr zuwarf, lag ein besorgter Glanz. „Der Mann, mit dem Sie hier sind - er ist
keiner aus den Dunklen Häfen.“
    „Nein. Tegan ist Angehöriger des
Ordens. Er ist ein Krieger.“
    „Ein Krieger?“ Sofort versteifte
sich Irina und runzelte die Stirn. „Aber Peter hat niemandem etwas getan. Er
ist ein guter Mann. Er hat nichts Schlimmes gemacht …“
    „Es ist schon in Ordnung“,
versicherte ihr Elise und legte ihre Hand auf die zitternden Finger der
beunruhigten jungen Frau.
    „Tegan ist nicht hier, um ihm
etwas anzutun, das verspreche ich Ihnen. Er will nur mit ihm reden.“
    „Über was?“
    „Wir brauchen einige
Informationen über die Familie Ihres Gefährten. Wir müssen mit ihm reden und
sehen, ob er ein bestimmtes Dermaglyphensymbol erkennt.“
    Irina seufzte und schüttelte
leicht den Kopf. „Er erkennt ja kaum noch mich. Ich glaube nicht, dass er Ihnen
viel helfen wird.“
    Elise lächelte mitfühlend. „Wir
müssen es zumindest versuchen. Es ist sehr wichtig.“
    „Und Sie geben mir Ihr Wort,
dass ihm nichts geschieht?“
    „Ja, ich gebe Ihnen mein Wort,
Irina.“
    Die Stammesgefährtin sah Elise
lange an, ihre warmen braunen Augen blickten forschend, sie suchte nach der
Wahrheit.
    „Ja“, sagte sie schließlich.
„Ich glaube Ihnen. Ich glaube, was Sie mir sagen.“
    Elise drückte ihr die Hand. „Wie
lange sind Sie und Peter schon zusammen?“
    „Diesen Sommer werden es siebenundfünfzig
Jahre.“ Stolz und Liebe klangen in ihrer Stimme mit. Aber als sie
weitererzählte, wurde ihre Stimme traurig. „In dieser … Anstalt ist er
jetzt schon seit drei Jahren.“
    „Das tut mir sehr leid“, sagte
Elise.
    „Ich dachte, er würde stärker
sein als die Schwäche, die seinen Vater und seine Brüder heimgesucht hat - ich
dachte, meine Liebe würde ausreichen, wissen Sie? Aber er wurde von Dämonen
gejagt, die ich nie verstand. Vor drei Jahren, in den Wochen, bevor ich ihn an
seine Krankheit verlor, war er plötzlich nicht mehr derselbe.“
    „Wie das?“ Elise stellte ihre
Frage mit Vorsicht, wollte damit nicht wieder aufwühlen, was eine so
schmerzhafte Zeit für die junge Frau gewesen war.
    „Er hat sich so verändert,
nachdem sein älterer Bruder zum Rogue wurde und starb. Ich glaube, er hat
vielleicht

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