Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11
dem Weg zu dem Zentrum, um ein paar von Moms Sachen abzuholen. Als wir
aus dem Krankenhaus kamen, haben wir ihre Freundinnen dort angerufen, damit sie
Bescheid wissen.
Alle machen
sich große Sorgen um sie, kannst du dir ja denken. Und anscheinend haben einige
Klienten der Stiftung und ihre Kinder eine spezielle Genesungskarte für sie gebastelt.“
„Das wird
sie freuen.“
„Und wie“,
sagte Dylan. „Ich schau da nur kurz vorbei und besorge auf dem Rückweg zu Moms
Wohnung was zum Abendessen. Sie möchte gegrillte Schweinerippchen,
Süßkartoffeln und Maisbrot... oh, und einen edlen Schampus, so hat sie sich
ausgedrückt, um meine neue Liebe zu feiern.“
„Klingt ganz
nach einem netten Abend.“
Einen
Augenblick schwieg Dylan. „Es ist so schön, sie lächeln zu sehen, Rio. Ich
will, dass sie diese nächsten Wochen so genießt, wie sie nur kann.“
Das verstand
er natürlich. Und als Dylan sich verabschiedete und versprach, ihn anzurufen,
wenn sie in der Wohnung ihrer Mutter angekommen war, fragte sich Rio, wie er
wohl diese nächsten Wochen - oder sogar Monate - ohne Dylan überstehen würde.
Es war keine lange Zeit, und schon gar nicht nach den Maßstäben des Stammes,
aber einem Mann, der in seine Gefährtin verliebt war, würde sie endlos
erscheinen.
Er musste
das zusammen mit Dylan durchstehen.
Und er
wusste, dass auch sie ihn brauchte.
Als er das Handy
zuklappte, bemerkte er Lucan, der vor der Glastür des Techniklabors stand. Rio
hatte ihm schon von Dylans Mutter erzählt. Auch davon, was Dylan ihm bedeutete,
dass er sich über beide Ohren in sie verliebt hatte. Er hatte Lucan alles
gesagt - von der Tatsache, dass er und Dylan eine Blutsverbindung eingegangen
waren, bis zu seinem Angebot, Tess' Heilkräfte einzusetzen.
Rio wusste
nicht, wie lange Lucan schon dort stand, aber die scharfsinnigen grauen Augen
schienen sich völlig im Klaren darüber, dass es am anderen Ende der Leitung
nicht gut stand.
„Wie hält
Dylan sich?“
Rio nickte.
„Sie ist stark. Sie wird es durchstehen.“
„Und was ist
mit dir, alter Freund?“
Er setzte
an, um zu sagen, dass auch mit ihm alles okay wäre, aber Lucans Blick räumte
mit all diesen Unsinn auf, bevor ihm die Worte überhaupt über die Lippen
gekommen waren.
„Ich habe
ihr gesagt, dass ich heute Nacht zu ihr komme“, sagte er dem Anführer des
Ordens. „Ich muss zu ihr, Lucan. Wenn auch nur, damit ich hier nicht wahnsinnig
werde. Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass ich viel nütze bin, wenn ich
bleibe. Seit mir das passiert ist, ist sie das Einzige, was mich zusammenhält.
Ich bin dieser Frau verfallen. Ich gehöre jetzt ihr.“
„Mehr noch
als dem Orden?“
Rio hielt
inne und überlegte, was er da gefragt worden war. „Ich würde für den Orden
sterben - für dich und für jeden meiner Brüder.
Das weißt
du.“
„Ja, das
weiß ich“, erwiderte Lucan. „Zur Hölle noch mal, du hast das auch schon beinahe
geschafft, und das mehrmals.“
„Ich würde
sterben, um dem Orden zu dienen, aber Dylan ... Cristo.
Diese Frau
gibt mir einen Grund, zu leben, mehr als alles zuvor. Ich muss jetzt bei ihr
sein, Lucan.“
Lucan nickte
nüchtern. „Ich werde heute Nacht einen von den anderen Jungs auf deine Strecke
einteilen. Tu du, was du tun ...“
„Lucan.“ Rio
sah ihm in die Augen und hielt seinem Blick stand. „Ich muss bei Dylan sein,
bis sie diese Sache mit ihrer Mutter durchgestanden hat. Es kann Wochen dauern,
vielleicht sogar Monate.“
„Was willst
du mir damit sagen?“
Rio fluchte
leise. „Ich sage dir, dass ich den Orden verlasse, um bei ihr zu sein, so
lange, wie es eben dauert. Ich steige aus, Lucan. Heute Nacht fahre ich nach
New York.“
„Hier hast
du eine Schachtel für die Sachen, Liebes.“ Janet kam in das Büro von Dylans
Mom, einen leeren Druckerpapierkarton in der Hand.
„Die ist
schön stabil und hat auch einen Deckel.“
„Danke.“
Dylan stellte ihn auf dem unaufgeräumten Schreibtisch ab.
„Mom ist
schon eine Sammelwütige, was?“
Janet
lachte. „Ach, Liebes! Seit ich sie kenne, hat diese Frau noch nie einen Brief
oder eine Grußkarte oder ein Foto weggeworfen. Sie hebt alles auf, als wäre es
Gold, so ein Schatz ist sie.“ Die ältere Frau sah sich im Zimmer um, ihr wurden
die Augen feucht. „Sharon wird uns hier so fehlen. Sie konnte so gut mit den
Mädchen. Alle haben sie geliebt, sogar Mr. Fasso war hin und weg von ihr, und
das kommt nicht häufig vor. Sie war immer so ein
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