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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ein
heruntergekommener Obdachloser, den ich heute früh in der Höhle aufgescheucht
habe. Er weiß es noch nicht, aber er wird der Star meiner nächsten Story für
die Zeitung. Was denkst du?
    Schau dir
dieses Gesicht an und sag mir, ob du nicht einen blutdurstigen Wilden siehst,
der in den Bergen haust und auf seinnächstes ahnungsloses Opfer wartet.“
    Janet
erschauerte und wandte sich wieder ihrem Kreuzworträtsel zu. „Du kriegst noch
Albträume, wenn du dir weiter solches Zeug ausdenkst.“
    Dylan lachte
und klickte das nächste Foto auf dem Bildschirm an.
    „Ich doch
nicht. Ich hatte noch nie einen Albtraum. Ich träume eigentlich überhaupt nie.
Tabula rasa, jede Nacht.“
    „Nun, da
kannst du wohl von Glück reden“, meinte die ältere Frau .
    „Ich träume
wildes Zeug, schon immer. Als ich ein kleines Mädchen war, hatte ich einen
wiederkehrenden Traum von einem weißen Pudel mit lackierten Zehennägeln, der
auf dem Fußende meines Bettes sang und tanzte. Ich habe ihn immer angefleht,
doch bitte aufzuhören und mich schlafen zu lassen, aber er sang einfach immer
weiter. Kannst du dir das vorstellen? Meistens sang er alte Musicalnummern, die
mochte er am liebsten. Mir haben die auch immer gut gefallen...“
    Dylan
vernahm Janets Stimme neben sich, aber als sie nach und nach die übrigen Fotos
aus der Höhle ansah, hörte sie nur nochhalbherzig zu. In ihrem hektischen
Versuch, ein vollständiges Panorama der Höhle zu bekommen, war ihr eine
halbwegs ordentliche Aufnahme des Steinsarkophags gelungen, und auch ein Teil der
aufwendigen Wandbemalung war gut zu erkennen. Jetzt, wo sie die Möglichkeit
hatte, die Muster in Ruhe zu betrachten, waren sie sogar noch beeindruckender.
    Ineinanderverschlungene
Bögen und elegante verschnörkelte Linien in einem dunklen Rotbraun liefen die
gesamte Höhlenwand entlang. Sie wirkten wie altertümliche Stammessymbole und
doch seltsamfuturistisch - so etwas hatte sie noch nie gesehen. Weitere Symbole
und verschlungene Linien zierten die Seite des Sarkophages ... und als ihr Blick
auf eines dieser Muster fiel, stellten sich plötzlich Dylans Nackenhaare auf.
    Sie zoomte
das seltsame Muster heran.
    Was zum
Teufel ...?
    Eine Träne,
die in die Wiege einer zunehmenden Mondsichel fiel.
    Das Symbol
war unverkennbar, eingebettet in eine Reihegeschwungener Linien und
geometrischer Muster. Verblüfft starrte Dylan es an und empfand nun zunehmend
Verwirrung. Dieses Symbol war ihr nicht unbekannt. Sie hatte es schon gesehen,
und zwar unzählige Male.
    Nicht auf
einem Foto, sondern auf ihrem eigenen Körper.
    Wie um alles
in der Welt konnte das sein?
    Dylan hob
die Hand und legte die Fingerspitzen in den Nacken, bestürzt von dem, was sie
sah. Ihre Finger fuhren über die glatte Haut am oberen Ende ihrer Wirbelsäule,
wo sie wusste, dass sie einwinziges purpurrotes Muttermal trug ... das genauso
aussah wie das Symbol auf ihrem Bildschirm.
     
    Den ruhigen,
kalten Blick fest auf den Höhleneingang gerichtet, drückte Rio den Auslöseknopf
auf dem C-4-Zünder. Ein leiser Piepton war zuhören, als die Fernsteuerung die
Verbindung herstellte, und dann dauerte es keine halbe Sekunde, bis der
Plastiksprengstoff, der im Felsen angebracht war, hochging. Die Explosion war
laut und tief, das Beben breitete sich in den umgebenden nachtdunklen Wäldern
aus wie Donnergrollen. Dicker gelber Staub und Sandsteinbrocken schossen aus
dem Höhleneingang und lichteten sich, als sich die Wände des Höhleneingangs
schlossen und die Grabkammer mit ihren Geheimnissen unter sich begruben.
    Rio sah von draußen,
etwas unterhalb der Höhle, zu. Er wusste, dass er in der Höhle hätte bleiben
sollen, und normalerweise hätte er das auch getan, wenn nicht seine zuvor
verspürte Schwäche ihn davon abgehalten hätte - und die Begegnung mit der Frau.
    Es hatte ihn
fast seine letzten Kräfte gekostet, bei Einbruch der Dunkelheit den Berg
hinunterzuklettern. Nur seine Entschlossenheit hatte ihn aufrecht gehalten. Die
Wut auf sich selbst half ihm, sich zukonzentrieren und einen klaren Kopf zu
behalten, als er einen guten Platz unterhalb der Höhle suchte und den Auslöser
betätigte.
    Als sich
Rauch und Trümmer verzogen hatten, legte Rio den Kopfschief. Sein scharfes
Gehör nahm in den Wäldern eine Bewegung wahr. Kein Tier, es war ein Mensch, der
da kam - er hörte den zügigen Gang eines Wanderers, der jetzt, nach Einbruch
der Dunkelheit, allein unterwegs war.
    Beim
Gedanken an die leichte Beute fuhren sich Rios

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