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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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komplette Idiotin vor, als der Sicherheitsbeamte seinen Blick wieder
auf sie richtete und sie höflich anlächelte. „Jetzt nicht mehr. Geht es Ihnen
jetzt gut?“
    „Ja, sicher.
Alles okay“, sagte Dylan und fühlte sich alles andere als okay.
    Vorsichtig
ging sie auf den Haupteingang des Bahnhofs zu. Es war eine wunderschöne
sternenklare Sommernacht, und immer noch waren im angrenzenden Park und auf den
Straßen, die zur Innenstadt führten, viele Menschen unterwegs. Trotzdem winkte
Dylan sich für die kurze Strecke zu ihrem Hotel ein Taxi heran.
    Sie sagte
sich, dass sie sich das Ganze eingebildet haben musste - dass es einfach nicht
der Mann aus der Höhle im Berg gewesen sein konnte, der sie gerade fast
auf Tuchfühlung verfolgt hatte. Und doch, als sie aus dem Taxi kletterte und in
die noble Empfangshalle ihres Hotels eilte, kribbelte es ihr vor Unruhe immer
noch im Nacken. Das Gefühl hielt an, bis sie vor ihrer Zimmertür stand und
ungeschickt nach ihrer elektronischen Schlüsselkarte suchte.
    Als sie
endlich die Tür aufbekommen hatte, hörte sie plötzlich ein Geräusch hinter
sich. Sie blieb stehen und sah sich um, aber trotz dieser ständigen paranoiden
Vorahnung war nichts zu sehen. Sie eilte hinein, als hinge ihr Leben davon ab,
und in ihrem dunklen Zimmer umfing sie plötzlich ein eiskalter Luftzug.
    „Klimaanlage,
du Dummkopf“, sagte sie sich erleichtert, als sie die Hand nach dem
Lichtschalter ausstreckte und ihn drückte. Sie musste über ihren
Verfolgungswahn lachen, verriegelte aber trotzdem lieber alle Türschlösser.
    Ihn sah sie
erst, als sie einen weiteren Schritt in den schwach erleuchteten Raum trat.
    Den Mann aus
der Höhle im Berg, den Verrückten aus dem Bahnhof.
    Sie hatte
keine Ahnung, wie das sein konnte, aber er stand keine drei Meter vor ihr.
    Vor Schreck
fiel Dylan der Unterkiefer herab.
    Und dann
fing sie an zu schreien.

6
     
    Rio legte
der Frau die Hand auf den offenen Mund, gerade als der erste hohe
Schreckenslaut durch den Raum schnitt. Er bewegte sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit,
zu schnell für ihre menschliche Wahrnehmung. Diese Fähigkeit der Stammesvampire
hatte er auch benutzt, um ihr auf ihrer Fahrt vom Bahnhof hierher bis ins
Hotelzimmer zu folgen. Sie hatte ihn wahrscheinlich gespürt, als er an ihr
vorbei ins Zimmer geschlüpft war - nur als einen plötzlichen kühlen Luftzug -,
aber er konnte förmlich sehen, wie ihr Verstand verzweifelt versuchte, das zu
verstehen, was ihre Augen sahen.
    Sie
verdrehte den Kopf, versuchte, sich seinem erbarmungslosen Griff zu entwinden.
Wieder formte sich ein Schrei in ihrer Kehle und schlug heiß gegen seine
Handfläche, doch es nützte ihr nichts. Der harte Klammergriff von Rios Fingern
dämpfte ihre Schreie bis auf ein leises Wimmern.
    „Still.“ Er
hielt sie und nagelte sie mit einem Blick fest, der unbedingten Gehorsam
forderte. „Keinen Ton, verstehen Sie mich? Ich werde Ihnen nichts tun.“
    Obwohl er es
ehrlich meinte - zumindest im Moment -, konnte er sehen, dass sie alles andere
als überzeugt war. Sie zitterte heftig, ihr ganzer Körper war angespannt und
verströmte Angst in vibrierenden Wellen. Ihre goldgesprenkelten grünen Augen
über seiner Handkante waren riesig und wild, ihre zarten Nasenlöcher weiteten
sich mit jedem kurzen panischen Atemzug.
    „Tun Sie,
was ich sage, und ich werde Ihnen nichts tun“, sagte er und sah ihr in die vor
Angst geweiteten Augen. Sehr langsam begann er, den Druck auf ihren Mund zu
lösen. Die feuchte Hitze ihrer Lippen und ihre keuchenden Atemzüge versengten
seine Handfläche, als sie sich an das winzige Stückchen Freiheit gewöhnte, das
er ihr gab. „Jetzt werde ich meine Hand ganz wegnehmen. Und ich will, dass Sie
ruhig bleiben. In Ordnung?“
    Sie
blinzelte langsam. Antwortete mit einem schwachen, zittrigen Nicken.
    „In
Ordnung.“ Rio begann, seine Hand zu heben. „In Ordnung, gut so.“
    Die junge
Frau schrie nicht.
    Sie biss
ihn.
    Kaum hatte
Rio seinen Griff etwas gelockert, spürte er auch schon die plötzliche, stumpfe
Kraft ihrer Zähne, die sich in der schmutzigen, fleischigen Haut zwischen
seinem Daumen und Zeigefinger verbissen.
    Er stieß
einen üblen Fluch aus. Nicht, weil ihr Biss so wehtat, sondern weil er
verärgert war über sich selbst, dass er den Angriff nicht hatte kommen sehen.
    Mit der
gleichen Schnelligkeit, mit der sie ihn gebissen hatte, zog sie sich jetzt zurück
und schaffte es, sich aus seinem Griff zu befreien.
    Sie
versuchte

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