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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Sie von dieser gottverdammten Tür weg.“
    „Warum?“
    „Weil ich
sie, wenn Sie noch eine Sekunde länger dort stehen, aufmachen werde.“ Er atmete
hart aus, und als er wieder sprach, war seine Stimme ein heiseres Knurren. „Ich
kann dich riechen, Dylan, und ich will ... dich schmecken. Ich will dich, und
ich bin nicht klar genug im Kopf, um meine Hände von dir zu lassen, wenn ich
dich jetzt sehe.“
    Dylan
schluckte. Sie sollte vor dem Mann auf der anderen Seite dieser Tür Angst
haben. Und ja, ein Teil von ihr hatte Angst. Nicht wegen seiner lächerlichen
Behauptung, ein Vampir zu sein. Nicht, weil er sie entführt und offenbar
vorhatte, sie weiterhin gefangen zu halten, wenn auch in einem goldenen Käfig.
Sie war erschrocken von der Ehrlichkeit dessen, was er da eben gesagt hatte -
dass er sie begehrte.
    Und auch
wenn sie es sich eigentlich gar nicht eingestehen wollte, so brachte dieses
Wissen tief in ihrem Inneren doch irgendetwas zum Brennen. Wie fühlte es sich
wohl an, von Rio berührt zu werden?
    Ihre Füße
begannen, sich unter ihr zu bewegen, führten sie weg von der Tür. Zurück zur
Realität, wie sie hoffte, denn was sie da eben gedacht hatte, war nicht nur unrealistisch,
sondern schlichtweg dumm.
    Sie tappte
zum Bett zurück und kletterte hinein, saß mit angezogenen Knien da, die Arme
fest um die Beine geschlungen.
    Heute Nacht
würde sie kein Auge mehr zu tun.

12
     
    Sie hatte
nicht damit gerechnet, ihn so früh am Morgen in ihrem Zimmer zu sehen.
    Dylan kam
aus der geräumigen Dusche ihrer Gästesuite und rieb sich trocken mit einem der
flauschigen Handtücher von dem Stapel, der säuberlich gefaltet auf dem
Einbauregal im Badezimmer lag. Sie rubbelte sich das Wasser aus dem Haar und
zog sich ihre letzten sauberen Sachen aus dem Rucksack an. Das Trägerhemdchen
und die geschnürte Caprihose waren zerknittert, aber schließlich musste sie
hier ja niemanden beeindrucken. Barfuß und mit feuchtem Haar, das auf ihren
nackten Oberarmen klebte, öffnete sie die Badezimmertür und tappte ins Zimmer
hinein.
    Und da war
er.
    Rio, der auf
dem Stuhl bei der Tür saß und darauf wartete, dass sie aus dem Bad kam.
    Dylan blieb
wie angewurzelt stehen, überrascht, ihn zu sehen.
    „Ich habe
angeklopft“, sagte er, reichlich taktvoll für einen Kidnapper.
    „Sie haben
nicht geantwortet, also wollte ich sichergehen, dass Sie in Ordnung sind.“
    „Schätze,
das sollte ich Sie fragen.“ Vorsichtig ging sie weiter in den Hauptraum
der Suite hinein. Eigentlich hatte sie keine Veranlassung, sich Sorgen um den
Mann zu machen. Schließlich hielt er sie gegen ihren Willen gefangen. Aber die
seltsamen Geräusche, die sie vor einigen Stunden im Nebenzimmer gehört hatte,
beunruhigten sie immer noch.
    „Was war
letzte Nacht mit Ihnen los? Sie klangen, als ging es Ihnen wirklich dreckig.“
    Er gab ihr
keine Erklärung, sondern starrte sie nur über den dämmerig erleuchteten Raum
hinweg an. Wie sie ihn so ansah, fragte sie sich, ob sie sich das Ganze nicht
nur eingebildet hatte. In seinem taubengrauen T-Shirt und den maßgeschneiderten
dunkelgrauen Hosen, das dunkle Haar perfekt aus dem Gesicht gestrichen, wirkte
er ausgeruht und entspannt. Immer noch ein düsterer Mann von wenigen Worten,
aber weniger nervös. Tatsächlich sah er so aus, als hätte er die ganze Nacht
geschlafen wie ein Baby, während sich Dylan, die seit vier Uhr morgens wach
gelegen und sich über ihn Gedanken gemacht hatte, fühlte wie von einem
Lastwagen überrollt.
    „Könnten Sie
vielleicht Ihren Freunden sagen, dass sie den Timer an den Sonnenblenden
reparieren müssen?“, sagte sie und zeigte auf das hohe Fenster, durch das
inzwischen eigentlich helles Tageslicht in den Raum strömen sollte, aber die
elektronisch ferngesteuerten Sonnenblenden waren immer noch geschlossen. „Letzte
Nacht haben sie sich automatisch geöffnet und gingen vor Sonnenaufgang wieder
zu. Nicht ganz der Sinn der Sache, oder? Übrigens eine schöne Aussicht, sogar
im Dunkeln. Was ist das für ein See da draußen - der Wannsee? Er ist wohl etwas
zu groß, um der Grunewaldsee oder der Teufelssee zu sein, und so alt, wie die
Bäume sind, die um den Park herumstehen, müssten wir irgendwo in der Nähe der
Havel sein. Da sind wir doch, oder?“
    Keine
Reaktion auf der anderen Zimmerseite. Er atmete nur langsam aus und betrachtete
sie mit dunklen, unergründlichen Augen.
    Er hatte ihr
Frühstück mitgebracht. Dylan schlenderte hinüber zu dem niedrigen
Couchtischchen

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