Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
aufleuchtete.
    „Der
Computer ist alt. Ich benutze ihn kaum.“
    „Es macht
dir doch wohl nichts aus, wenn ich nachsehe“, meinte er.
    Es war nicht
wirklich eine Frage, denn schon rief er Dateien auf und überflog ihren Inhalt.
Dort würde er außer einigen ihrer ältesten Artikel und alten E-Mails nichts
finden.
    „Habt ihr
viele Feinde?“, fragte Dylan und ging zu ihm hinüber.
    „Wir haben
genug.“
    „Ich bin
keiner von denen, weißt du.“ Sie knipste eine Lampe an, mehr für sich als für
ihn, da ihm die Dunkelheit offensichtlich nichts ausmachte. „Ich werde
niemandem davon erzählen, was du mir erzählt hast oder was ich in diesen
letzten paar Tagen gesehen habe. Nichts davon, das schwöre ich dir. Und auch
nicht deshalb, weil du mir die Erinnerung daran nehmen wirst. Ich würde deine
Geheimnisse wahren, Rio. Ich will nur, dass du das weißt.“
    „So einfach
ist es nicht“, sagte er und drehte sich zu ihr um. „Es wäre nicht sicher. Weder
für dich noch für uns. Unsere Welt schützt unsere Leute, aber es gibt Gefahren,
und wir können nicht überall sein.
    Einem
Außenstehenden zu erlauben, Informationen über das Vampirvolk zu besitzen,
könnte katastrophale Folgen haben. Manchmal wird es gemacht, obwohl es unklug
ist. Hie und da wurde einem Menschen die Wahrheit anvertraut, aber es ist
extrem selten. Ich persönlich habe noch nie gesehen, dass es gut ausgegangen wäre.
    Immer
erleidet irgendeiner Schaden.“
    „Ich kann
auf mich aufpassen.“
    Er lachte
leise, aber es war wenig Humor in seinem Lachen. „Daran habe ich keine Zweifel.
Aber das hier ist etwas anderes, Dylan. Du bist nicht einfach nur ein Mensch.
Du bist eine Stammesgefährtin, und das wird dich immer von anderen
unterscheiden. Du kannst mit einem Stammesvampiren eine Blutsverbindung
eingehen und ewig leben.
    Nun,
zumindest so gut wie ewig.“
    „Du meinst,
wie Tess und ihr Mann?“
    Rio nickte.
„Wie die beiden, genau. Aber um Teil des Stammes zu werden, müsstest du all
deine Verbindungen zur Menschenwelt aufgeben. Du müsstest sie völlig hinter dir
lassen.“
    „Das kann
ich nicht“, sagte sie, und bei dem Gedanken, ihre Mutter zu verlassen, verbot
sich sofort jedes weitere Nachdenken. „Meine Familie ist hier.“
    „Auch der
Stamm ist deine Familie. Er würde sich um dich kümmern wie eine Familie, Dylan.
Du könntest in den Dunklen Häfen ein sehr angenehmes Leben führen.“
    Sie
bemerkte, dass er all das aus einer bequemen Distanz heraus sagte, sich selbst
völlig heraushielt. Ein Teil von Dylan fragte sich, ob es ihr denn so
leichtfallen würde, ihn abzuweisen, wenn er sie persönlich darum bat, in seine
Welt zu kommen.
    Aber das tat
er nicht. Und Dylans Entscheidung, ob sie ihr nun leichtfiel oder nicht, wäre
dieselbe gewesen, egal, was er ihr da anbot.
    Sie
schüttelte den Kopf. „Mein Leben ist hier, mit meiner Mom. Sie war immer für
mich da, und ich kann sie nicht verlassen. Das würde ich nie tun. Nicht jetzt
und auch sonst niemals.“
    Und ich muss
bald eine Möglichkeit finden, zu ihr zu gehen, dachte sie und hielt Rios
ruhigem, abwägendem Blick stand. Sie wollte nicht warten, bis er sich endlich
dazu entschloss, ihre Erinnerung zu löschen, jetzt, wo sie bei der
Vampir-Lotterie ausstieg.
    „Ich ...
ähm, ich muss mal aufs Klo“, murmelte sie. „Ich hoffe, du denkst nicht, dass du
dabei Wache stehen musst?“
    Rio machte
die Augen schmal, aber dann schüttelte er langsam den Kopf. „Geh nur. Aber
nicht zu lange.“
    Dylan konnte
fast nicht glauben, dass er sie tatsächlich ins angrenzende Badezimmer gehen
und sich dort einschließen ließ. Bei seiner gründlichen Überprüfung ihrer
Wohnung musste ihm entgangen sein, dass sich neben der Toilette ein kleines
Fenster befand.
    Ein Fenster,
das sich auf eine Feuerleiter öffnete, die nach unten zur Straße führte.
    Dylan drehte
den Wasserhahn an und ließ einen starken Wasserstrahl ins Waschbecken laufen,
während sie darüber nachdachte, wie wahnsinnig ihr Vorhaben war. Ein über
fünfzig Kilo schwerer, kampfgestählter, bis an die Zähne bewaffneter Vampir
wartete auf der anderen Seite der Tür auf sie. Seine blitzschnellen Reflexe
hatte sie schon in Aktion lebt und wusste, dass ihre Chancen, ihm
davonzulaufen, gleich null waren. Alles, worauf sie hoffen konnte, war ein
heimlicher Abgang, und dazu musste sie das altersschwache Fenster öffnen, ohne
zu viel Lärm zu machen, und dann die wackelige Feuerleiter hinunterklettern,
ohne dass die unter ihr

Weitere Kostenlose Bücher