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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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antiken Perserteppich erschossen.
    „Herr im
Himmel", keuchte Reichen, sank in die Knie und hob die schlaffe Hand des
Jungen an seinen Mund, um seinen heiseren Aufschrei zu ersticken. „Du lieber
Gott .. warum?
    Warum sie
und nicht ich!"
    „Er sagte,
du würdest wissen, warum."
    Beim
hölzernen Klang von Helenes Stimme schloss Reichen die Augen. Sie sprach zu
langsam, die Silben zu ausdruckslos ... zu tonlos. Seelenlos.
    Er musste
sich nicht erst zu ihr umdrehen und sie ansehen, um zu wissen, dass ihre Augen
nun eigenartig stumpf waren.
    Weil all
ihre Wärme - ihr ganzes Menschsein - vor kurzer Zeit mit ihrem Blut aus ihr
herausgeflossen war.
    Sie war
nicht länger seine Geliebte, seine Freundin. Sie war eine Lakaiin.
    „Wer hat
dich gemacht?", fragte er und ließ die Hand des toten Jungen los. „Wem
gehörst du nun?"
    „Das
solltest du doch wissen, Andreas. Du hast mich schließlich zu ihm
geschickt."
      Der
verdammte Dreckskerl.
    Reichen biss
die Zähne so fest zusammen, dass ihm fast die Backenzähne zersprangen. „Wilhelm
Roth. Er hat dich hergeschickt, um mir das anzutun. Er hat dich benutzt, um
mich zu zerstören."
    Dass Helene
nichts darauf antwortete, bestätigte die Richtigkeit dieser Erkenntnis
endgültig. Auch wenn es ihm das Herz brechen würde, in die Augen seiner
ehemaligen Geliebtenzu schauen und nur noch die seelenlose Hülle der
Frau zu finden, die ihm so viel bedeutet hatte - Reichen musste es mit eigenen
Augen sehen.
    Er stand auf
und drehte sich langsam um. „Oh Gott.
    Helene
..."
    Ihr Gesicht
und ihre Kleider waren mit getrocknetem Blut bespritzt - fast jeder
Quadratzentimeter von ihr war bedeckt vom Blut seiner liebsten Freunde und
Verwandten.
    Sie musste
mitten in diesem Gemetzel gestanden haben, eine kaltherzige, ungerührte Zeugin.
    Sie sagte
nichts, als sie ihn anstarrte, den Kopf ein wenig zur Seite geneigt. Ihre einst
so hellen und klugen Augen waren nun so leer und kalt wie die eines Hais. In
ihrer herabhängenden Hand hielt sie ein riesiges Fleischermesser aus der Küche.
Die breite Klinge glitzerte im Schein des Kristalllüsters.
    „Es tut mir
leid", murmelte er, und sein Herz zog sich zusammen, als steckte es in
einem Schraubstock. „Ich habe nicht gewusst... als du mir Roths Namen gemailt
hast, habe ich versucht, dich zu warnen. Ich habe versucht, dich zu erreichen
..."
    Er ließ die
Worte verhallen, denn Erklärungen waren nicht mehr von Bedeutung. „Helene, ich
will nur, dass du weißt, wie leid es mir tut." Er schluckte die Galle, die
ihm hinten in der Kehle aufstieg. „Dass du mir alles bedeutet hast. Ich habe dich
gelie..."
    Mit einem
gespenstischen Kreischen stürzte sich die Lakaiin auf ihn.
    Reichen
spürte, wie die scharfe Schneide der Klinge ihm mit einem tiefen, brutalen Hieb
über Brust und Arm schnitt.
    Er
ignorierte den Schmerz und den plötzlichen Geruch seines eigenen Blutes, der
ihm in die Lungen drang, packte den wild um sich schlagenden Arm von Roths
Geistessklavin und drehte ihn ihr auf den Rücken. Sie kreischte, bäumte sich
auf und kämpfte, als er auch den linken Arm senkte und ihre beiden Arme an die Seiten
fesselte. Sie fluchte und schrie, überschüttete ihn mit üblen Schimpfwörtern,
tobte vor Wut.
    „Schsch...",
flüsterte Reichen an ihrem Ohr. „Still jetzt."
    Helene
zuckte und wand sich wie ein wildes Tier und kreischte weiter, dass er sie
loslassen sollte.
      Nein,  berichtigte
er sich selbst. Nicht Helene.  Das war nicht länger die Frau, die er
kannte. Sie war fort, er hatte sie verloren in dem Moment, als sie Wilhelm
Roths Todesschwadron in seinen Dunklen Hafen eingelassen hatte.
    Eigentlich
hatte sie ihm ja nie ganz gehören können. Aber bei Gott, sie hatte nicht
verdient, so zu enden. Und keiner der Gefallenen hier hatte ein solches Grauen
verdient.
    „Keine
Angst", murmelte er und hob seine rechte Hand, um ihr die kalte,
blutbespritzte Wange zu streicheln. „Es ist vorbei, mein Liebling."
    Mit einem
kehligen Aufschrei riss sie den Kopf zur Seite.
    „Scheißkerl!
Lass mich los!"
    „Ja",
sagte er. Er entwand ihr das Fleischermesser, das sie immer noch gepackt hielt.
„Es ist vorbei. Ich lass dich gehen."
    Ein wilder
Kummer würgte ihn, als Reichen den Messergriff in seinen Fingern herumdrehte
und ihr die Spitze an die Brust hielt.
    „Vergib mir,
Helene ..."
    Während er
sie fest an sich gepresst hielt, stieß er ihr die Klinge tief in die Brust Sie
gab kein Geräusch von sich, als sie starb, stieß nur einen langen,

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