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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Stunden Abstand von dem Blut und Chaos des Abends hatte, musste
sie sich fragen, ob es nicht vielleicht voreilig gewesen war, an ihm zu
zweifeln. Vielleicht waren sie alle zu voreilig gewesen, ihn zu verurteilen -
besonders Lex.
    Der
Verdacht, dass Lex beim Tod seines Vaters vielleicht eine Rolle gespielt hatte
- Nikolai hatte darauf bestanden -, verursachte ihr einen unbehaglichen Knoten
im Magen. Und dann war da die arme Mira, viel zu klein, um so viel Gewalt und
Gefahr mitansehen zu müssen. Ihre pragmatische Seite fragte sich, ob sie beide
jetzt nicht viel besser dran waren.
    Jakuts Tod
hatte Renata aus seiner Macht befreit. Auch Mira war frei. Vielleicht war das die
Chance, die sie beide gebraucht hatten - die Chance, fortzugehen. Irgendwohin,
weit fort von diesem Anwesen und all seinen Schrecken.
      Oh Gott.
Durfte sie es überhaupt wagen, das zu wünschen?
    Renata
setzte sich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Hoffnung keimte in
ihr auf, schwoll in ihrer Brust an.
      Sie
konnten gehen.  Ohne Jakut, der sie verfolgte und einfing, ohne ihn, der
lebte und sich durch sein Blut mit ihr verbinden konnte, war sie endlich frei.
Sie konnte Mira holen und diesen Ort verlassen, ein für alle Mal.
    „Heilige
Muttergottes", flüsterte sie und faltete verzweifelt die Hände. „Bitte,
gib uns diese Chance. Lass mich diese Chance haben - für dieses unschuldige
Kind."
    Renata
lehnte sich gegen die Wand, die sie von Miras Schlafzimmer trennte. Sie klopfte
leise mit den Fingerknöcheln gegen die Holztäfelung, wartete darauf, das
antwortende Klopfen des Kindes zu hören.
    Nur Stille.
    Wieder
klopfte sie. „Mira, bist du wach, Kleines?"
    Überhaupt
keine Antwort. Nur eine Stille, die sich ausdehnte und sich anfühlte wie
Totengeläut.
    Renata trug
immer noch dieselben Sachen wie gestern Abend, ein vom Schlaf zerknautschtes,
langärmeliges, schwarzes T-Shirt und dunkle Denimjeans. Sie fuhr in ein Paar
knöchelhohe Stiefel mit dicken Gummisohlen und eilte auf den Gang hinaus. Miras
Tür war nur wenige Schritte weiter ... und sie stand offen.
    „Mira?",
rief sie, ging hinein und sah sich schnell um.
    Das Bett war
ungemacht und zerknautscht, wo das Kind nachts gelegen hatte, aber von ihr war
keine Spur zu sehen.
    Renata
wirbelte herum und rannte ins Badezimmer, das sie sich am anderen Ende des
Ganges miteinander teilten.
    „Mira? Bist
du da drin, Mäuschen?" Sie öffnete die Tür und fand den kleinen Raum leer.
Wo konnte sie hin sein?
    Renata fuhr
herum und ging wieder auf den getäfelten Gang zu, der zur großen Halle des
Jagdhauses führte. In ihrer Kehle begann eine schreckliche Panik aufzusteigen.
„Mira!"
    Lex und ein
paar Wachen saßen um den Tisch in der großen Halle, als Renata hereingerannt
kam. Er warf ihr nur einen kurzen Blick zu und nahm dann sein Gespräch mit den
anderen Männern wieder auf.
    „Wo ist
sie?", verlangte Renata zu wissen. „Was hast du mit Mira gemacht? Ich
schwöre zu Gott, Lex, wenn du ihr was getan hast ..."
    Er nagelte
sie mit einem vernichtenden Blick fest. „Wo ist dein Respekt, Weib? Eben habe
ich die Leiche meines Vaters der Sonne übergeben. Das ist ein Trauertag. Ich
will kein Wort von deinem Gejammer hören, bis ich verdammt noch mal bereit
dafür bin."
    „Zur Hölle
mit dir und deiner geheuchelten Trauer", schäumteRenata und griff
ihn an. Fast hätte sie mit ihren übersinnlichen Kräften auf ihn geschossen,
aber angesichts der beiden Wachen, die sich nun zu beiden Seiten von Lex
erhoben und ihre Waffen auf sie richteten, hielt sie ihren Ärger in Schach.
„Sag mir, was du getan hast, Lex. Wo ist sie?"
    „Verkauft
hab ich sie." Die Erwiderung kam so beiläufig, dass er genauso gut über
ein altes Paar Schuhe hätte reden können.
    „Du ... hast
was?" Renatas Lungen zogen sich zusammen, wurden so luftleer, dass sie
kaum einen weiteren Atemzug tun konnte. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!
Verkauft, an wen - diese Männer, die gekommen sind, um Nikolai abzuholen?"
    Lex lächelte
und zuckte vage mit den Schultern.
    „Du
Mistkerl! Du widerliches Schwein!" Die ganze hässliche Wahrheit stürzte
auf sie ein. Nicht nur, was er Mira angetan hatte, sondern auch seinem eigenen
Vater, und, wie sie nun mit schrecklicher Klarheit erkannte, Nikolai. „Mein Gott.
Alles, was er über dich gesagt hat, war die Wahrheit, nicht? Du bist
verantwortlich für Sergejs Tod, nicht Nikolai. Du bist es gewesen, der den
Rogue mitgebracht hat. Du hast das Ganze geplant

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