Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11
..."
„Vorsicht
mit deinen Anschuldigungen, Weib." Lex' Stimme war ein gereiztes Fauchen.
„Jetzt bin ich derjenige, der hier das Sagen hat. Mach keinen Fehler, dein
Leben gehört mir. Mach mich wütend, und ich kann dich auslöschen, so einfach,
wie ich diesen Krieger in den Tod geschickt habe."
Oh Gott
.. . nein. Der Schock stieß ihr einen kalten Schmerz durch die
Brust. „Er ist tot?"
„Wird er
schon bald sein", sagte Lex. „Oder sich wünschen, er wäre es, wenn die
guten Ärzte in Terrabonne ihren Spaß mit ihm haben."
„Wovon
redest du? Was für Ärzte? Ich dachte, du hättest ihn festnehmen lassen."
Lex
kicherte. „Der Krieger ist auf dem Weg zu einer Hochsicherheitsklinikder
Agentur. Man kann mit gutem Gewissen sagen, dass keiner je wieder von ihm hören
wird."
Verachtung
kochte in Renata hoch. Man hatte Nikolai zu Unrecht angeklagt, und sie hatte
sogar noch dabei mitgeholfen. Und nun waren beide fort, er und Mira, und Lex
stand mit seinem eitlen, selbstgefälligen Grinsen da - sein Täuschungsmanöver
hatte bestens funktioniert. „Du widerst mich an. Du bist ein verdammtes Monster,
Lex. Du bist ein widerlicher Feigling."
Sie ging
einen Schritt auf ihn zu, und Lex gab den Wachen ein rasches Zeichen mit dem
Kinn. Die stellten sich ihr in den Weg, zwei riesige Vampire, die sie finster
anstarrten. Sie herausforderten, auch nur eine waghalsige Bewegung zu machen.
Renata sah
sie an und erkannte in ihren harten Blicken all die Jahre von Feindseligkeit,
die diese Gruppe von Vampiren ihr entgegenbrachte - Feindseligkeit, die am
stärksten von Lex selbst ausging. Sie hassten sie. Hassten ihre Kräfte, und es
war nur zu offensichtlich, dass jeder Einzelne von ihnen ihr mit größtem
Vergnügen eine Kugel in den Kopf jagen würde.
„Schafft sie
mir aus den Augen", befahl Lex. „Bringt die Schlampe in ihr Zimmer und
sperrt sie für den Rest des Tages dort ein. Heute Nacht werden wir unseren Spaß
mit ihr haben."
Renata ließ
die Wachen nicht einmal auf Armeslänge an sich heran. Als sie Anstalten
machten, sie zu packen, verpasste sie jedem von ihnen einen harten mentalen
Schlag. Sie brüllten auf und wichen zurück, zuckten vor dem Schmerz zurück.
Aber nun
sprang Lex sie an, voll transformiert und fauchend vor Wut. Harte Finger
krallten sich in ihre Schultern. Sein schwerer Körper warf sie nach hinten, von
den Füßen. Völlig außer sich stieß er sie vor sich her, als wäre sie nur ein
Bündel Federn. Seine Kraft und Geschwindigkeit trieben sie mit ihm über den
Boden und gegen die geschlossenen Fensterläden an der rückwärtigen Wand.
Massive,
unbewegliche Holzbalken krachten ihr gegen Wirbelsäule und Oberschenkel. Durch
den Aufprall knallte Renatas Kopf gegen die massiven Fensterläden. Ihr wurde
die Luft aus der Lunge gedrückt, sie entwich mit einem gebrochenen Keuchen. Als
sie die Augen öffnete, ragte Lex' Gesicht direkt vor ihrem auf, die schmalen
Pupillen im Zentrum seiner feurig bernsteingelben Iriskreise sprühten vor Wut.
Er riss eine Hand hoch und packte ihr Kinn so fest, dass es wehtat. Zwang ihr
den Kopf zur Seite. Seine Fangzähne waren riesig, scharf wie Dolche und
gefährlich nahe an ihrem Hals gebleckt.
„Das war
dumm, sehr dumm", knurrte er sie an und ließ die spitzen Fangzähne über
ihre Haut streichen. „Dafür sollte ich dich ausbluten lassen. Ich glaube, das
werde ich sogar ..."
Renata
beschwor all die Kräfte, die sie besaß, und ließ sie auf ihn los, verpasste ihm
eine lange, schonungslose Welle der Qual.
„Aaah!"
Sein Aufschrei hallte wie die Klage einer Todesfee. Und immer noch feuerte
Renata auf ihn.
Hämmerte
Schmerz in seinen Kopf, bis er sie losließ und kraftlos auf dem Boden zusammensackte.
„Fe-festhalten!",
stotterte er seinen Wachen zu, die sich unterdessen von den kleineren Schlägen,
die Renata auf sie abgefeuert hatte, erholten. Einer von ihnen richtete die
Waffe auf sie. Sie konterte unter Aufbietung all ihrer Kräfte und gab dann dem
anderen die nächste Ladung.
Verdammt,
sie musste hier raus. Konnte nicht riskieren, mehr von ihrer Kraft einzusetzen,
wenn sie doch später teuer für jeden Schlag bezahlen musste, sobald das Echo
einsetzte. Und viel Zeit blieb ihr nicht, bevor die lähmende Schmerzwelle sie
überrollen würde.
Renata
wirbelte herum, zerbrochenes Glas vom Chaos der letzten Nacht knirschte unter
ihren Stiefeln. Durch die geschlossenen Fensterläden spürte sie eine leichte
Brise dringen, und ihr dämmerte, dass
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