Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11
Jack geführt hatte, wo
sie vorübergehend in Sicherheit waren.
So wie es
klang, machte sich der Mann am anderen Ende - Nikolai nannte ihn Lucan - Sorgen
um ihre Sicherheit und war froh, dass sie beide halbwegs unverletzt waren.
Allerdings
schien ihm überhaupt nicht zu gefallen, dass sie in ihrem Versteck der Gnade
eines Menschen ausgeliefert waren. Und dieser Lucan schien alles andere als
begeistert darüber, dass Nikolai Renata helfen wollte, Mira zu finden.
Sie konnte
die tiefe Stimme am anderen Ende etwas von „Stammesgefährtinnenproblemen"
und „aktuellen Zielvorgaben" knurren hören, als schlössen diese beiden
Begriffe einander aus.
Die
gefluchte Antwort, als Nikolai hinzufügte, dass Renata eine Schussverletzung
hatte, war quer durch den ganzen Raum zu hören.
„Sie hält
ganz schön was aus", sagte er und sah zu ihr herüber. „Aber sie wurde
ziemlich übel in die Schulter getroffen, und es sieht nicht allzu gut aus. Es
wäre vielleicht eine gute Idee, einen Transport zu organisieren und sie unter
den Schutz des Ordens zu stellen, bis sich hier oben alles beruhigt hat."
Renata
machte ihm mit einem wütenden Blick klar, dass sie nicht einverstanden war, und
schüttelte den Kopf.
Riesenfehler.
Selbst von dieser kleinen ruckartigen Bewegung verschwamm ihr alles vor den
Augen. Sie konnte sich gerade noch auf die Bettkante setzen, bevor ihre Knie
unter ihr nachgaben. Sie ließ sich auf die Matratze fallen und kämpfte mit
einer heftigen Welle von kaltem Schweiß.
Sie
versuchte, ihr Elend vor Nikolai zu verbergen, aber so wie er sie ansah, wusste
sie, dass es keinen Sinn hatte. Es ging ihr dreckig, und er merkte es.
„Hat Gideon
schon irgendwas über Fabien rausgefunden?", fragte er, stand auf und ging
unruhig auf und ab. Eine Minute lang hörte er schweigend zu und stieß dann
einen leisen Seufzer aus. „Scheiße. Warum wundert mich das nicht? Er stank
meilenweit gegen den Wind nach arrogantem Politiker, also hatte ich den
Eindruck, der Mistkerl hat gute Verbindungen. Was haben wir noch über
ihn?"
Renata hielt
in der Stille, die sich ausbreitete, den Atem an. Sie konnte sehen, dass die
Neuigkeiten am anderen Ende des Telefons alles andere als gut waren.
Nikolai
stieß einen langen Seufzer aus und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Wie
lange, denkt Gideon, wird es brauchen, an diese Verschlussakten ranzukommen und
eine Adresse rauszufinden? Scheiße, Lucan, ich bin mir noch nicht mal sicher,
ob wir so lange warten sollten, wo doch . . ja, verstehe. Solange Gideon sich
da reinhackt, sollte ich vielleicht Alexej Jakut einen Besuch abstatten. Ich
wette mein linkes Ei, dass Lex weiß, wo Fabien steckt. Hölle noch mal, er ist
bestimmt selbst schon ein paarmal dort gewesen. Diese Information würde ich nur
zu gern aus ihm rauspressen und dann hingehen und mir Fabien persönlich
vornehmen."
Nikolai
lauschte einen Augenblick, dann grunzte er einen leisen Fluch. „Ja, klar, weiß
ich ... so gern ich es diesem Dreckskerl heimzahlen würde, du hast recht. Wir
können uns das Risiko nicht leisten, dass Fabien uns durch die Lappen geht,
bevor wir eine heiße Spur zu Dragos haben."
Renata sah
rechtzeitig auf, um Nikolais grimmigen Gesichtsausdruck zu sehen. Sie wartete
darauf, dass er hinzufügte, dass Miras Sicherheit und die Lokalisierung des
Vampirs, der sie gefangen hielt, oberste Priorität hatten. Sie wartete, aber
diese Worte kamen Nikolai nicht über die Lippen.
„Klar",
murmelte er. „Er soll durchrufen, sobald er was findet. Ich werde heute Nacht
auf einen kleinen Erkundungstrip gehen. Wenn ich irgendwas finde, das uns
weiterhilft, melde ich mich."
Er beendete
das Gespräch und legte das Handy auf den Kartentisch. Renata starrte ihn an,
als er zum Bett herüberkam und vor ihr in die Hocke ging.
„Wie fühlst
du dich?"
Er streckte
die Hand aus, als wollte er nach ihrer Schulter sehen - oder sie vielleicht
auch einfach streicheln -, aber Renata zuckte vor ihm zurück. Sie konnte nicht
hier sitzen und so tun, als sei alles in Ordnung. Sie war ziemlich
durcheinander und stinksauer, fühlte sich regelrecht verraten. So lächerlich es
auch war, zu denken, dass sie sich auf ihn verlassen konnte.
„Hat das
kühle Wasser dein Fieber nicht gesenkt?", fragte er und runzelte die
Augenbrauen. „Du siehst immer noch irgendwie blass und wackelig aus. Komm, lass
mich mal nachsehen ..."
„Ich brauche
deine Besorgnis nicht", stieß sie hervor.
„Und auch
deine Hilfe nicht. Vergiss, dass ich
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