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Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11

Titel: Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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erhaschte in dem filzgefütterten Kasten einen Blick auf
dunkles Metall. Jack räusperte sich. „Hören Sie, wie ich vorhin schon sagte,
ich werde nicht auf Details drängen, wo ihr beiden da hineingeraten seid. Es
ist klar, dass ihr in ziemlichen Schwierigkeiten steckt. Ihr könnt hierbleiben,
solange ihr wollt, und wenn ihr weiterziehen wollt, dann sollt ihr wissen, dass
ihr nicht mit leeren Händen gehen müsst."
    Er stellte
den offenen Kasten vor ihm auf den Boden und schubste ihn in Nikolais Richtung.
Darin lagen zwei makellose halbautomatische Pistolen und eine Schachtel
Munition.
     „Sie
gehören euch, wenn ihr wollt. Ohne weitere Fragen."
    Niko hob
eine der .45er auf und inspizierte sie anerkennend. Es war ein schöner, gut
gepflegter Colt M1911. Wahrscheinlich noch aus Armeebeständen aus seiner Zeit
in Vietnam. „Danke, Jack."
    Der alte
Soldat nickte ihm kurz zu. „Passen Sie nur gut auf sie auf."
    Nikolai
hielt seinem festen Blick stand. „Das werde ich."
    „Okay",
murmelte Jack. „Dann ist's ja gut."
    Als er sich
daranmachte aufzustehen, rief jemand von unten aus der Einfahrt seinen Namen.
Eine Sekunde später dröhnten Schritte die Holztreppe zur Wohnung über der
Garage hinauf.
    Niko warf
Jack einen scharfen Blick zu. „Weiß jemand, dass wir hier sind?"
    „Nein. Aber
das ist sowieso nur Curtis, eines meiner neueren Kids. Er repariert meinen
vorsintflutlichen Computer. Wieder so eine verdammte Virusattacke." Jack
ging zur Tür. „Er denkt, ich suche hier gerade eine Boot-CD.
    Ich werde
ihn los. Wenn Ihnen inzwischen was einfällt, was ihr beiden noch brauchen
könnt, fragen Sie nur."
    „Wie sieht
es mit einem Telefon aus?", fragte Niko und legte die Pistole zu ihrem Gegenstück
zurück.
    Jack griff
in seine Hosentasche, zog ein Handy heraus und warf es Nikolai zu. „Der Akku
müsste noch ein paar Stunden Saft haben. Bedienen Sie sich."
    „Danke."
    „Ich schaue
später wieder nach euch." Jack packte den Türknauf, und Nikolai wich
reflexartig in den Schatten zurück, sowohl wegen des Tageslichts draußen als
auch, um nicht von dem uneingeladenen Besucher gesehen zu werden, der
inzwischen auf dem Treppenabsatz angekommen war. „Ich hab mich geirrt, Curtis.
Ich hab überall nachgeschaut, aber da ist nirgends eine Boot-CD in meinen
Kartons hier oben."
    Niko sah den
Kopf des anderen Mannes, wie er versuchte, um die Türkante zu spähen, doch Jack
zog sie fest hinter sich zu. Füße polterten die Treppe hinunter, als Jack den
Jungen nach unten begleitete.
    Sobald er
sicher war, dass sie gegangen waren, wählte Nikolai eine spezielle
Einwahlnummer, die vom Bostoner Hauptquartier des Ordens unterhalten wurde. Er
tippte Jacks Handynummer und einen Code, der ihn bei Gideon identifizieren
würde, und wartete auf den Rückruf.
     
    Um die
Mittagszeit war in Vampirdomizilen normalerweise niemand mehr wach, aber keiner
der sieben Krieger, die im Waffenraum des unterirdischen Hauptquartiers des
Ordens versammelt waren, schien zu bemerken, wie spät es war - nicht einmal die
Handvoll unter ihnen, die das Glück hatten, dass ihnen eine liebende
Stammesgefährtin das Bett wärmte. Seit sie sich vor Tagesanbruch wieder
versammelt hatten, waren die Krieger damit beschäftigt gewesen, den aktuellen
Stand ihrer Mission durchzusprechen und ihre Zielvorgaben für die folgende
Nacht zu bestimmen. Es war nichts Besonderes für sie, stundenlang Ordensangelegenheiten
durchzusprechen, aber dieses Mal gab es keinen der üblichen markigen Sprüche
oder das spaßhafte Gerangel um die besten Aufträge.
    Im
Schießstand des Ordens in ein paar Metern Entfernung wurden nacheinander fünf
Pistolen abgefeuert, und die Zielscheiben aus Papier am anderen Ende zerstoben
wie Konfetti. Der Schießstand des Ordens wurde eher zum Spaß benutzt als für
ernsthaftes Training, da alle Krieger hervorragende Scharfschützen waren. Aber
das hielt sie nie davon ab, gegeneinander anzutreten und sich dabei mächtig ins
Zeug zu legen, damit keine Langeweile aufkam.
    Heute war
jedoch von alldem nichts zu spüren, nur der donnernde Lärm des Kugelhagels lag
über dem Raum. Das Getöse war seltsam tröstlich, schon deshalb, weil es die
Stille überdeckte. Das gesamte Hauptquartier vibrierte vor unterschwelliger
Rastlosigkeit. Die Stimmung in den vergangenen sechsunddreißig Stunden war
ernst gewesen, unterlegt von einer kollektiven, wenn auch unausgesprochenen
Angst. Einer von ihnen fehlte.
    Nikolai war
immer so etwas wie ein Einzelgänger

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