Midnight Breed 05 - Gefaehrtin der Schatten-neu-ok-15.11.11
das
vermutlich auf sein Konto ging, hier aufzutauchen. Er drehte sich um, in die
Nacht hinaus, und rannte die Treppe hinunter, zwei Stufen auf einmal nehmend.
Nikolai
grunzte, er sah rot, als er aus der Wohnung stürzte und die Verfolgung aufnahm.
Er schwang sich über das Treppengeländer im ersten Stock in die Luft, gerade,
als die Füße des Lakaien unten auf dem Boden aufkamen.
Nikolai
landete genau auf ihm, schmetterte ihn mit seinem Gewicht auf den schwarzen
Asphalt der Garageneinfahrt.
„Wer hat
dich gemacht?", fragte er und schlug das Gesicht des Mannes gegen den
rauen Asphalt. „Wer ist dein Meister, gottverdammt noch mal! Ist es
Fabien?"
Der Lakai
antwortete nicht, aber Niko kannte die Wahrheit bereits. Er drehte ihn um und
warf ihn hart auf den Rücken. „Wo ist er? Sag mir, wo ich Fabien finde. Red
schon, du kleiner Dreckskerl, oder ich reiß dir das Gedärm raus."
Vage hörte
Nikolai, wie ein Fliegengitter aufgestoßen wurde, und Schritte, die sich über
den Rasen näherten.
Dann Renatas
Stimme über ihm, aus der ramponierten Eingangstür der Wohnung über der Garage.
„Jack, nicht! Geh wieder rein!"
Nikolai warf
einen Blick über die Schulter, gerade rechtzeitig, um den entsetzten
Gesichtsausdruck des alten Mannes zu sehen. Jack starrte ihn ungläubig an, sein
Kinn mit den silbergrauen Stoppeln erschlaffte. „Jesus", murmelte er, und
seine Füße blieben stehen. „Was zum ... Teufel ..."
Und dann
fühlte Niko, wie sich der Lakai unter ihm wand.
Er
registrierte das kurze Aufblitzen einer Klinge, nur einen Sekundenbruchteil,
bevor der Geistessklave sich selbst die Kehle durchschnitt.
Renata flog
in heller Panik die hölzernen Stufen hinunter.
„Jack,
bitte! Geh wieder ins Haus!"
Aber er
stand einfach weiter wie angewurzelt da, als ob er sie gar nicht hören oder
sehen könnte. Als könnte er nichts von dem aufnehmen, was in diesen kurzen
Minuten von höllischem Chaos um ihn herum geschehen war. Jack stand in der
Einfahrt wie eine stumme, reglose Statue.
Und Nikolai
. .
Lieber Gott,
Nikolai sah aus wie dem schlimmsten aller Albträume entstiegen. Blutgetränkt,
riesenhaft, sein Gesicht eine entsetzliche Fratze von tödlichen Fangzähnen und
wilden, glühenden Augen. Als er von dem toten Lakaien aufstand und herumfuhr,
um Jack anzusehen, hätte er nicht raubtierhafter und unmenschlicher aussehen
können. Sein Atem fuhr ihm pfeifend durch die Zähne, sein mächtiger Oberkörper
und die Schultern hoben und senkten sich heftig von der Kampfeshitze.
„Heilige
Maria Muttergottes", murmelte Jack und bekreuzigte sich, als sich Nikolai
einige Schritte von der Leiche des Lakaien entfernte. Er sah sich um und
bemerkte zu spät, dass Renata über die Einfahrt auf ihn zurannte. „Renata,
verschwinde!"
Renata
rannte weiter und warf sich zwischen die beiden Männer, Nikolai im Rücken. Jack
starrte sie mit offenem Mund an, als wäre sie gerade mitten in ein aktives
Minenfeld getreten.
„Oh, Himmel,
... Renata, Liebes ... was machst du da?"
„Es ist
okay, Jack", sagte sie zu ihm und hob beschwichtigend die Hände. „Alles
ist okay, das verspreche ich dir. Nikolai wird dir nichts tun. Uns beiden
nicht."
Das Gesicht
des alten Mannes legte sich in verwirrte Falten.
Aber dann
starrte er an ihr vorbei auf Nikolai, und ein leiser Funke von Erkennen
flackerte über sein Gesicht. Seine Blässe war geisterhaft gegen die Nacht um
ihn, und seine Beine sahen aus, als würden sie gleich unter ihm nachgeben. „Du
bist das . .aber wie? Was zum Teufel bist du?"
„Das darfst
du nicht wissen, zu deiner eigenen Sicherheit", warf Renata ein. „Es wäre
zu gefährlich, auch für uns .. "
„Zu
spät." Nikolais Stimme war ein tiefes Knurren, nahe bei ihr. „Er hat schon
zu viel gesehen. Wir müssen die Situation unter Kontrolle bekommen, und wir
haben nicht viel Zeit, bevor noch mehr neugierige Menschen auftauchen und alles
noch schlimmer machen."
Renata
nickte. „Ich weiß."
Nikolais
Hand legte sich sanft auf ihre unverletzte Schulter. „Das bedeutet auch Jack.
Ich kann ihn nicht mit intakter Erinnerung an all das hier laufen lassen. Alles
muss gelöscht werden - angefangen mit unserer Ankunft gestern Abend. Er darf
sich nicht mal daran erinnern, dass du und ich jemals hier gewesen sind."
Sie verzog
das Gesicht, konnte aber nicht widersprechen.
„Habe ich eine
Minute, um mich zu verabschieden?"
„Eine
Minute", sagte Nikolai. „Aber das ist auch alles, was wir riskieren
können."
„Was
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