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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ohne dich ganz daran zu verlieren? Wie lange wird es
noch dauern, bis es dir alles Menschliche genommen hat?“
    Er starrte sie lange an, sein kantiger Kiefer
war angespannt. Dann schüttelte er den Kopf. „Was soll ich deiner Meinung nach
tun?“
    „Aufhören“, sagte sie. „Mit alldem aufhören,
solange du es noch schaffst. Denn irgendwann wirst du dazu nicht mehr in der
Lage sein.“
    Die Logik war ihr sonnenklar. Er hatte doch
offensichtlich die Wahl: seine Wut loslassen und weiterleben oder weiter seiner
Rache hinterherjagen und daran zugrunde gehen - entweder durch die Kraft, die
ihn zerstörte, oder indem er absichtlich einen Krieg mit Wilhelm Roth
provozierte.
    „Ich kann nicht aufhören, Claire. Ich bin schon
zu weit gegangen, um jetzt umzukehren, und das weißt du auch. Ich habe Roth in
den letzten Wochen und Nächten, die ich ihn jage, schon zu sehr provoziert.“
    Er stieß einen knappen Seufzer aus und verzog
den Mund zu einem humorlosen Lächeln. „Paradox, was?
    Was mich damals von dir fortgetrieben hat, hat
uns jetzt wieder zusammengeführt. Aber was du vorhin gesagt hast, stimmt. Du
hast deinen Frieden verdient... und ich sollte dich endlich in Frieden lassen.“
    Er trat zu ihr und presste ihr die Lippen an
die Stirn, dann drückte er ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Er zog sich
zurück, dann drehte er sich um und ging fort.
    Claire sah ihn den Rasen hinaufgehen. Mit jedem
Schritt, den er ging, brach ihr Herz ein wenig mehr.
    Sie konnte ihn nicht gehen lassen - nicht so.
Nicht, wenn jede Faser ihres Wesens ihm nachrief, bei ihr zu bleiben.
    „Andreas, warte.“
    Er ging einfach weiter, seine langen Schritte
trugen ihn weiter und weiter von ihr fort.
    Sie wäre ihm auch nachgerannt, wenn man sie
angekettet, eingesperrt und den Schlüssel fortgeworfen hätte. Claire rannte den
Rasen hinauf und ergriff seine Hand. Sie drehte ihn zu sich herum, damit er sie
ansah, ihre Kehle war zugeschnürt von so vielen ungesagten Worten, so viel
Reue.
    „Geh nicht“, war alles, was sie schaffte zu
sagen, ein schwaches Flehen.
    In seinen dunklen Augen glitzerten bernsteinfarbene
Funken. Seine goldene Haut schien straffer im Mondlicht, sein Mund war eine
ernste, entschlossene Linie, die nicht ganz verbergen konnte, dass sich hinter
seinen Lippen seine Fänge ausfuhren.
    „Andre, bitte... geh nicht.“
    Claire stellte sich auf die Zehenspitzen,
schloss ihre Finger um seinen starken Nacken und zog ihn zu sich herunter, bis
ihre Lippen sich trafen. Sie küsste ihn mit all der Leidenschaft, die sie immer
für ihn empfunden hatte - mit ihrer ganzen verzweifelten, unmöglichen
Sehnsucht, die all diese langen Jahre in ihrem Herzen gelebt hatte.
    Er küsste sie mit noch größerer Inbrunst
wieder.
    Seine Arme schlossen sich um sie, pressten sie
mit solcher Kraft an sich, dass sie die harte Hitze seiner Brust und Schenkel
spürte und den härteren, heißeren Teil von ihm, der sich wie ein dickes Stück
Stahlrohr gegen ihre Hüfte presste. Claire schwelgte in seiner Erregung, seinem
warmen, rauen Stöhnen, das in ihren Knochen vibrierte, als er ihren Kuss
unterbrach und sein Gesicht in die Mulde zwischen Hals und Schulter vergrub. Er
begehrte sie mindestens so sehr wie sie ihn - und sie wollte, brauchte ihn.
    Das war jetzt kein Traum. Es war real und wild
und fühlte sich so unsagbar gut und richtig an.
    „Mein Gott, Claire“, keuchte er, und die
Spitzen seiner Fänge schürften über die zarte Haut ihres Schlüsselbeins. „Warum
konntest du mich nicht einfach gehen lassen?“
    Sie schüttelte den Kopf, zu verloren für Worte
oder Vernunft. Alles, was sie jetzt spürte, war das Begehren nach diesem Mann,
diesem unglaublichen, ehrenhaften Stammesvampir, der ihr hätte gehören sollen.
Der vielleicht nie wieder ihr gehören konnte, wenn seine Suche nach der
Gerechtigkeit, die ihn verzehrte, ihn wieder von ihr fortführte.
    Claire strich mit den Händen über die gewölbten
Muskeln seines Körpers und legte den Kopf in den Nacken, damit sein Mund auf
ihrer Haut umherstreifen konnte, wo immer er wollte. Sie keuchte vor Begierde,
die Knie wurden ihr weich von der Hitze, die in ihrer Mitte explodierte.
    Andreas zog sich zurück und sah ihr ins
Gesicht. Er war so schön, so wild und mächtig, dass ihr das Herz wehtat. Sie
sah die nackte Leidenschaft in seinen funkelnden bernsteinfarbenen Augen und
wusste, dass er dasselbe in ihren Augen sah.
    Denn sie konnte ihre Leidenschaft nicht
verbergen, war auch nicht

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