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Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Midnight Man (02) – Gefährliche Mission

Titel: Midnight Man (02) – Gefährliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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seine Lippen ganz nah.
    Er lief geschmeidig die Straße entlang und trug sie ohne Anstrengung. Ihr Atem vermischte sich und kondensierte zu einer kleinen Wolke.
    Ab und zu streifte Suzannes Wange sein Gesicht. Der Boden war schlüpfrig. Es war eiskalt geworden, und überall standen Pfützen. Hätte sie das Stück zu Fuß gehen müssen, hätte sie auf jeden Schritt geachtet und wäre nur sehr langsam vorangekommen.
    Er hatte keine Schwierigkeiten. Obwohl er sie trug und nicht sehen konnte, wohin er trat, war sein Schritt sicher und gleichmäßig, als machte er einen Spaziergang an einem lauen Frühlingsabend.
    Suzanne hatte die Arme um seine Schultern gelegt und versuchte anfangs noch, ihn sonst nicht zu berühren. Aber der Schirm war schwer, und der Wind zerrte daran. Sie konnte ihn nur stillhalten, indem sie den Arm fest gegen Johns Rücken drückte. So spürte sie das Spiel seiner starken Schultermuskeln.
    Sein Atem wärmte ihr die Wange und roch nach Wein und Schokolade, berauschend und heiß. Heiß. Die Hitze seines Körpers drang durch ihren Mantel. Sie musste sich zusammenreißen, um ruhig zu atmen, und starrte entschlossen über seine Schulter hinweg.
    Als er stehen blieb, drehte sie den Kopf. Ihre Nasen berührten sich fast. Sie entdeckte Einzelheiten, die ihr bisher entgangen waren. Eine Narbe teilte seine linke Braue und gab ihr einen spitzen Winkel, der etwas Teuflisches hatte. Seine Nase war ein-, vielleicht auch zweimal gebrochen gewesen, und hinter dem Ohr begann eine sehr dünne weiße Narbe, die bis zum Kieferbogen verlief. Es sah aus, hätte jemand versucht, ihm die Halsschlagader zu durchtrennen.
    Wer weiß, was für Narben er sonst noch am … Körper hatte.
    Ihr wurde heiß.
    Oh Gott, denk an etwas anderes, an irgendwas. Denk an den Schneeregen und das Essen und vielleicht noch an die Narbe an der Braue, aber nicht an seinen Körper. Nicht solange er sie in den Armen trug, nicht solange sie seine Hitze durch all die Stofflagen hindurch spüren konnte.
    Schlimm genug, dass sie schon nach dem ersten Gespräch mit ihm an nichts anderes gedacht hatte. Allein der Gedanke an seine Nacktheit hatte ihre Beine in Pudding verwandelt. Und jetzt war es noch leichter, ihn sich nackt vorzustellen.
    Er drehte ein wenig den Kopf, und sein Blick haute sie um. Ihr war instinktiv klar, dass er genau wusste, was sie dachte. Schlimmer noch: was sie fühlte. Beim Abendessen hatte er ihre Brustwarze berührt.
    Er wusste es.
    Sie hielt den Atem an.
    Eine Sekunde lang starrten sie sich an. Sein Gesicht kam näher, ihr Herz klopfte heftig, doch er griff nur nach der Wagentür.
    »Da wären wir«, sagte er leise und hob sie auf den Beifahrersitz. Drei Sekunden später saß er hinterm Steuer und drehte den Zündschlüssel.
    Der Schneeregen war inzwischen in Schnee übergegangen, der sich während der Fahrt durch die Stadt unter den Scheibenwischern sammelte. Suzanne wartete, dass ihr Puls sich beruhigte, und versuchte, ihn nicht anzusehen. Aber es war unmöglich.
    Die Straßenlampen tauchten sein kantiges Profil abwechselnd in Licht und Dunkelheit.
    Es gab nichts Unverfängliches, worüber sie sich unterhalten hätten können. Die Atmosphäre zwischen ihnen war sexuell so aufgeladen, dass sie nichts sagen konnte, ohne ihre Erregung zu verraten. Ihre Stimme würde zittern. Sie atmete ohnehin schon heftiger.
    Da war es einfacher, zu schweigen und ihm zuzusehen, wie mühelos er mit dem sich stetig verschlechternden Wetter zurechtkam. Er war faszinierend. Hätte sie bei diesen Sichtverhältnissen durch die Stadt fahren müssen, wäre sie nervös und angespannt gewesen, aber er war ganz gelassen. Die großen Hände lagen locker auf dem Lenkrad und drehten es lässig und sicher.
    Vielleicht lernte man bei der Navy auch das Fahren bei Schnee und Eis. Vielleicht hatte er dafür auch eine Auszeichnung bekommen.
    Er parkte direkt vor dem kurzen Gehweg, der zur Haustür führte. Auf dem schmiedeeisernen Zaun hatte sich bereits Schnee gesammelt.
    Der Schnee dämpfte alle Geräusche. Als John die Wagentür öffnete und die Arme nach ihr ausstrecken wollte, war es, als wäre die Welt still geworden, damit sie sich in seine Arme neigen konnte.
    Das wurde schon fast zur Gewohnheit.
    »Du brauchst mich nicht zu tragen«, sagte sie. »Es sind nur ein paar Schritte.«
    An seinem Kiefer zuckte ein Muskel, als er sie ansah. »Es macht mir nichts aus, es ist mir sogar eine Freude.«
    Der Weg vom Yukon zur Haustür dauerte eine Ewigkeit und war in

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