Miete mindern - aber richtig!
kann ausgeschlossen sein, wenn er sich in einem schuldlosen Irrtum über das Bestehen oder den Umfang seiner Zahlungspflicht befindet.
An das Vorliegen eines unverschuldeten Rechtsirrtums sind strenge MaÃstäbe anzulegen. Der Mieter muss die Rechtslage sorgfältig prüfen, soweit erforderlich Rechtsrat einholen und die höchstrichterliche Rechtsprechung sorgfältig beachten.
(BGH Urt. v. 11.4.2012 â XII ZR 48/10 â WuM 2012, 323 = GuT 2012, 238 = MietPrax-AK § 543 BGB Nr. 25 mit Anm. Börstinghaus)
Verschulden bei Irrtum über Minderungsberechtigung
Der eine fristlose Kündigung begründende Zahlungsverzug entfällt nicht wegen fehlenden Verschuldens des Mieters, wenn dieser bei Anwendung verkehrsüblicher Sorgfalt hätte erkennen können, dass die tatsächlichen Voraussetzungen des von ihm in Anspruch genommenen Minderungsrechts nicht bestehen (im Anschluss an BGH, Urteil vom 25.10.2006 VIII ZR 102/06, NZM 2007, 35).
(BGH Urt. v. 11.7.2012 â VIII ZR 138/11 â GE 2012, 1161 = NJW 2012, 2882 = GuT 2012, 359 = WuM 2012, 499 = ZMR 2013, 177 = MietPrax-AK § 543 BGB Nr. 26 mit Anm. Börstinghaus, jurisPR-BGHZivilR 18/2012 Anm. 4; Krapf, jurisPR-MietR 19/2012 Anm. 1; Bittner, MietRB 2012, 285; Drasdo, NJW-Spezial 2012, 641; Selk, NZM 2012, 797; Seibl, LMK 2012, 339758; Hinz, NJW 2013, 337; Blank, WuM 2012, 501; Schläger, ZMR 2013, 178)
VI. Rechtsprechung zu § 569 BGB
Fristlose Kündigung des Zwischenmieters bei Gesundheitsgefährdung
Das Recht zur auÃerordentlichen fristlosen Kündigung wegen gesundheitsgefährdender Beschaffenheit der Mieträume steht grundsätzlich auch dem (hier: gewerblichen) Zwischenmieter im Verhältnis zum Hauptvermieter zu.
(BGH Urt. v. 17.12.2003 â XII ZR 308/00 â NJW 2004, 848 = NZM 2004, 222 = ZMR 2004, 338 = WuM 2004, 206 = GE 2004, 294 293 = MietPrax-AK § 569 BGB Nr. 1; Bieber, MietRB 2004, 107; Löfflad, BGHReport 2004, 505; Blank, NZM 2004, 249)
Kündigung wegen gesundheitsgefährdendem Zustand
Die auÃerordentliche fristlose Kündigung eines Mietverhältnisses über Wohnraum wegen erheblicher Gesundheitsgefährdung nach §§ 543 Abs. 1, 569 Abs. 1 BGB ist grundsätzlich erst zulässig, wenn der Mieter dem Vermieter zuvor gemäà § 543 Abs. 3 S. 1 BGB eine angemessene Abhilfefrist gesetzt oder eine Abmahnung erteilt hat.
(BGH Urt. v. 18.4.2007 â VIII ZR 182/06 â WuM 2007, 319 = NZM 2007, 439 = DWW 2007, 239 = GE 2007, 841 = NJW 2007, 2177 = ZMR 2007, 601 = MDR 2007, 1064 = MietPrax-AK § 569 BGB Nr. 5 mit Anm. Börstinghaus; Junker, MietRB 2007, 193; Kern, NZM 2007, 634; Drasdo, NJW-Spezial 2007, 390; Horst, MietRB 2007, 322)
VII. Rechsprechung zu § 573 BGB
Zurechnung schuldhaft fehlerhafter Beratung durch Mieterverein
Der Mieter ist im Rahmen von § 573 Abs. 2 Nr. 1 BGB auch für das schuldhafte Verhalten eines Erfüllungsgehilfen nach § 278 BGB verantwortlich; die ordentliche Kündigung des Vermieters wegen einer nicht unerheblichen Vertragsverletzung setzt nicht ein eigenes schuldhaftes Verhalten des Mieters voraus. Ein Mieterschutzverein, der den Mieter bei der Entscheidung darüber berät, ob er von einem Zurückbehaltungsrecht an der Miete Gebrauch machen soll, ist Erfüllungsgehilfe des Mieters bei der Erfüllung der Verpflichtung zur Entrichtung der Miete.
(BGH Urt. v. 25.10.2006 â VIII ZR 102/06 â GE 2007, 46 = NZM 2007, 35 = WuM 2007, 24 = DWW 2007, 22 = ZMR 2007, 103 = NJW 2007, 428 = MDR 2007, 454 = MietPrax-AK § 573 BGB Nr. 9 mit Anm. Börstinghaus; Lützenkirchen, MietRB 2007, 59 ff.; 102; Klees, NJW 2007, 431; Drasdo, NJW-Spezial 2007, 50; Blank, NZM 2007, 788 = WuM 2007, 655)
Impressum
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ISBN 978-3-406-65572-2
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