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Miete mindern - aber richtig!

Miete mindern - aber richtig!

Titel: Miete mindern - aber richtig! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Börstinghaus
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1)
Hartz-IV-Publikumsverkehr als Mangel
    Zur Frage, wann Art und Umfang des Publikumsverkehrs eines gewerblichen Mitmieters (hier: Arbeitsgemeinschaft der Bundesagentur für Arbeit und des Landkreises) in einem vor Vertragsschluss als exklusiv angepriesenen Bürohochhaus als Mangel der Mietsache anzusehen sind.
    (BGH Urt. v. 15.10.2008 – XII ZR 1/07 – NJW 2009, 664 = GE 2009, 254 = NZM 2009, 124 = GuT 2009, 24 = ZMR 2009, 269 = MietPrax-AK § 536 BGB Nr. 22 mit Anm. Eisenschmid; Lützenkirchen, juris PR-MietR 4/2009 Anm. 5; Dötsch, MietRB 2009, 67)
274 Wohnflächenberechnung unter anteiliger Einbeziehung von Dachterrassenflächen
Die Ermittlung einer im Mietvertrag vereinbarten Wohnfläche richtet sich – soweit die Parteien nichts anderes vereinbart haben oder eine andere Berechnungsweise ortsüblich ist nach den für den preisgebundenen Wohnraum im Zeitpunkt des Abschlusses des Mietvertrags maßgeblichen Bestimmungen (Bestätigung von BGH, Urteil vom 23.5.2007 – VIII ZR 231/06, NJW 2007, 2624, Tz. 13).
Sind hiernach für die Flächenermittlungen die Bestimmungen der II. Berechnungsverordnung maßgeblich, können Grundflächen von Balkonen, Loggien, Dachgärten und gedeckten Freisitzen unabhängig von ihrer Lage, Ausrichtung und Nutzbarkeit bis zur Hälfte angerechnet werden.
    (BGH Urt. v. 22.4.2009 – VIII ZR 86/08 – WuM 2009, 344 = GE 2009, 773 = NZM 2009, 477 = NJW 2009, 2295 = MDR 2009, 860 = MietPrax-AK § 536 BGB Nr. 23 mit Anm. Eisenschmid; Wassermann, jurisPR-BGHZivilR 12/2009 Anm. 3; Eupen, GE 2009, 744; Lammel, jurisPR-MietR 14/2009 Anm. 1; Drasdo, NJW-Spezial 2009, 465; Lehmann-Richter, MietRB 2009, 221)
Trittschallschutz im ausgebauten Altbau
    Eine Mietwohnung in einem älteren Gebäude weist, wenn nicht vertraglich etwas anderes vereinbart ist, in schallschutztechnischer Hinsicht keinen Mangel auf, sofern der Trittschallschutz den zur Zeit der Errichtung des Gebäudes geltenden DIN-Normen entspricht. Das gilt auch dann, wenn während der Mietzeit in der Wohnung darüber der Fußbodenbelag ausgetauscht wird und sich dadurch der Schallschutz gegenüber dem Zustand bei Anmietung der Wohnung verschlechtert (Abgrenzung zu Senatsurteil vom 6.10.2004 – VIII ZR 355/03, NJW 2005, 218).
    (BGH Urt. v. 17.6.2009 – VIII ZR 131/08 – NJW 2009, 2441 = GE 2009, 973 = WuM 2009, 457 = NZM 2009, 580 = MDR 2009, 975 = DWW 2009, 256 = MM 2009, 333 = ZMR 2009, 836 = MietPrax-AK § 536 BGB Nr. 24 mit Anm. Eisenschmid; Drasdo, NJW-Spezial 2009, 530; Dötsch, MietRB 2009, 253; Elzer, NZM 2009, 641; Eisenschmid, WuM 2010, 25)
275 Begriff des Freisitzes und Flächenberechnung bei altbaubedingter niedriger Raumhöhe
Ist in einem Wohnraummietvertrag über ein älteres Fachwerkhaus vereinbart, dass die Wohnfläche nach den §§ 42 ff. II. BV zu berechnen ist, so kann die Maßgeblichkeit dieser Bestimmungen für die Wohnflächenermittlung nicht mit der Begründung verneint werden, derartige Gebäude mit niedriger Deckenhöhe und freiliegenden Deckenbalken habe die II. Berechnungsverordnung nicht im Blick gehabt.
Freisitze im Sinne des § 44 Abs. 2 II. BV sind nur solche Freiflächen, die an den vermieteten Wohnraum angrenzen.
    (BGH Urt. v. 8.7.2009 – VIII ZR 218/08 – WuM 2009, 514 = NJW 2009, 2880 = GE 2009, 1118 = NZM 2009, 659 = ZMR 2009, 838 = MietPrax-AK § 536 BGB Nr. 25 mit Anm. Eisenschmid; Horst, MietRB 2009, 316)
Wohnflächenberechnung bei öffentlich-rechtlicher Nutzungsbeschränkung
Öffentlich-rechtliche Nutzungsbeschränkungen vermieteter Wohnräume berechtigen den Mieter nicht zur Mietminderung, wenn deren Nutzbarkeit mangels Einschreitens der zuständigen Behörden nicht eingeschränkt ist.
Haben die Parteien eine bestimmte Wohnfläche als Beschaffenheit der Mietsache vereinbart, sind die Flächen von Räumen, die nach dem Vertrag zu Wohnzwecken vermietet sind (hier: ausgebautes Dachgeschoss), bei der Wohnflächenermittlung unabhängig davon mit einzurechnen, ob sie bei einer Flächenberechnung nach den Bestimmungen der Zweiten Berechnungsverordnung als Wohnraum anzurechen sind (Fortführung von BGH, Urt. v. 23.5.2007 – VIII ZR 231/06, NJW 2007, 2624, Tz. 13).
    (BGH Urt. v. 16.9.2009 – VIII ZR 275/08 – NJW 2009, 3421 = GE 2009, 1425 = WuM 2009, 661 = NZM 2009, 814 = MDR

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