Mike - Eine andere Liebe
allein meine
Sache. Das geht keinen etwas an! Haben wir uns erstanden? Da du wieder hier
bist, siehst du immer mal nach dem Rechten, aber wage es einzugreifen. Die
Idioten haben meine Erlaubnis ihre perversen Spiele mit ihm zu treiben, so
lange er dabei am Leben bleibt. Ach eins noch, das wird dich bestimmt interessieren.
Dein kleiner Freund wollte sich eine Kugel in Kopf jagen. Jetzt habe ich ihn
endlich soweit.‹‹ Miguel erschrak vom dem Gehörtem über Dick. Wut stieg in ihm
auf. ››Du kannst den doch nicht erlauben, dass sie mit ihm alle ihre Nummern,
die aus ihren schwachsinnigen Hirnen ... Alvarez!‹‹ Seine Stimme klang erregt.
››Sie dürfen und jetzt kannst du gehen oder hast du Lust auf einen Kleinen?‹‹
Ohne eine Antwort verließ Miguel die Bar und ging auf sein Zimmer. Für den Rest
des Abends wollte er das Schwein nicht mehr sehen, er hatte jetzt über
wichtigere Dinge nachzudenken. Miguel hielt sich seit seiner Rückkehr mehr im
Hintergrund. Er sah dem ganzen Treiben der Vier mit geballten Fäusten zu und
konnte nichts für Dick tun. Warum er sich gerade um ihn sorgte, konnte er sich
selbst nicht einmal beantworten. Trotzdem musste es irgendetwas sein, was ihn
immer mehr bestärkte, ihm zu helfen. Einen Weg würde er schon finden, doch
dieser musste dann genau überlegt sein. Jon kam immer noch hin und wieder auf
die Farm, um so für Miguel einige Sachen in Erfahrung zu bringen, da er hier
einige schon länger kannte als Miguel. Bei ihm würde es auch nicht so auffallen,
wenn er sich mit den Leuten unterhielt. Miguel konnte es fühlen, dass Alvarez
ihn nicht mehr aus den Augen ließ, deshalb durfte er keinen Fehler machen. An
den besagten Donnerstagen zog er es vor, die Farm zu verlassen, denn nur der
Gedanke daran, was Gonzales mit Dick rücksichtslos anstellen würde, ekelte ihn
an. Miguel hatte es auch vorgezogen, sich so auf der Farm zu bewegen, dass Dick
ihn nie sehen konnte. Im Büro ging es laut zu. An den verstreuten
Schreibtischen im Raum klingelten unentwegt Telefone, klapperten
Schreibmaschinen und ein Festgenommener nach dem anderen kam und verließ diesen
Raum im Policedepartment. ››Ja, wer ist da?‹‹, fragte der Officer laut in den
Hörer. Die Stimme am andrem Ende verlangte nach einem ganz bestimmten.
››Moment, ich stelle durch.‹‹ Im Chiefbüro klingelte das Telefon. ››Was ist
denn? Hat das nicht Zeit ... Ach so, ja, stell durch und dann will ich nicht
gestört werden. Verstanden?‹‹ In der Leitung knackte es kurz. ››Gut, wieder mal
von dir zu hören. Ich dachte, du meldest dich überhaupt nicht mehr, seit
unserem letzten Gespräch. Hast du dir alles durch den Kopf gehen lassen? ...
Ich verstehe ... Hört sich ja nicht gerade gut an ... Was willst du tun? Wann?
Ich muss genau wissen wann, sonst kann ich nichts unternehmen ... Was heißt,
falls was schief geht? Klar verstehe. Ja, gib mir die Nummer. Erst wenn du hier
bist, kann ich was machen, mit deinen Aussagen und einem Zeugen ... Pass auf
dich auf.‹‹ Miguel sah dem Treiben der Idioten, wie sie hier fast jeder nannte,
aus der Ferne zu. Was sich gerade wieder abspielte, war wieder eines ihrer
perversen Spielchen, die ihren kranken Hirnen entsprang. Dick musste sich, wie
schon öfter in der letzten Zeit, zur ihrer Belustigung nackt vor allen
ausziehen. Die Abscheulichkeit war, dass er sich auf den Boden legen musste und
die anderen Jungen dazu angetrieben wurden, ihn wie eine Latrine zu benutzen.
Jeder sollte ihn mit ihren Worten ››anpissen, bis er schwimmen kann‹‹. Noch
bevor es überhaupt dazu kommen konnte, mischte sich jetzt lautstark und mit
einem abgefeuerten Warnschuss Miguel ein. Alle erschraken. Ehe noch einer sagen
konnte, hatte er schon zwei mit einem gezielten Schlag K. O. gehen lassen. Die
anderen Zwei gingen ihm aus dem Weg. Dick lag noch am Boden und hielt sich die
Ohren zu und schrie laut. Miguel zog ihn auf die Füße und gab ihm seine Sachen.
››Zieh dich an.‹‹ Er schaute sich in der Runde um. Einige der Jungen standen
mit gesenkten Köpfen, andere saßen im Sand vor ihm. Keiner wagte es, den Blick
zu heben. Die Jüngsten von ihnen schluchzten leise aus Scham und Angst. ››Macht
euch weg. Wascht euch‹‹, forderte er sie leise auf, ehe er sich an die
››Idioten‹‹ wandte. Dick stand hinter ihm zum Schutz. ››Ihr seid doch perverse
Schweine. Ist es nicht genug, dass ihr eure Spielchen, Spielchen, wie sich das
anhört, mit ihm treibt? Reicht das
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