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Mike - Eine andere Liebe

Mike - Eine andere Liebe

Titel: Mike - Eine andere Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Th. Bock
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erkennen. Auf dem Bauch
kriechend glitt er über den Rasen bis zum Grundstückszaun. Schnell kletterte er
darüber und lief einfach, ohne nachzudenken, los. Plötzlich blendeten ihn
Scheinwerfer, dass er stehen blieb. ››Na, wo soll’s denn hingehen?‹‹, hörte er
Miguels Stimme aus der Dunkelheit. Dick fiel auf die Knie. Er war erschöpft und
müde. Er gab auf. Er blieb an der Stelle hocken, wo er zusammengesunken war.
Ohne weitere Worte, ohne sich zu wehren, zerrte ihn Miguel bis zum Auto und
schob ihn auf die Rückbank. ››Es hat keinen Sinn, verstehst du das denn
nicht?‹‹ Miguel saß hinter dem Lenkrad und fuhr los. ››Deine kleine Aktion mit
dem Brieföffner war nicht schlecht, aber plump. Denkst du, ich habe das nicht
bemerkt. Wenn sich Alvarez was in den Kopf gesetzt hat, bekommt er es auch,
egal was passiert und wie lange es dauert. Sobald dein Kumpel gefunden wird, kannst
du gehen, wenn du dann noch leben solltest.‹‹ Dabei musste er leise lachen.
››Das im Hotel war nur der Anfang, von dem, was dich vielleicht noch erwartet.
Alvarez mag junge Burschen und mag es, sie leiden zu sehen.‹‹ ››Ihr seid alle
Schweine‹‹ Plötzlich blieb der Wagen stehen. Miguel drehte sich abrupt zu Dick
um, der gleich vor Angst in eine Abwehrhaltung ging. ››Du musst noch eine Menge
lernen, wenn du überleben willst.‹‹ Dabei versetzte er ihm einen Schlag. ››Du
kannst zufrieden sein, dass ich dein Aufpasser geworden bin. Juan und José
scheren sich einen Dreck um dich. Heute Abend wärst du schon hinüber, ein
kleiner Unfall. Ich hoffe, du weißt Bescheid. Also reize mich nicht!‹‹ ››Ah, da
ist ja unser Ausreißer‹‹, begrüßte ihn Alvarez spöttisch. Dick sah kurz auf,
dann traf ihn ein derber Schlag, dass er zu Boden fiel und das Bewusstsein
verlor. Dick erwachte erst wieder im Keller. Im Haus war reges Treiben zu
hören. S chritte liefen hin und her. Die Kellertür wurde geöffnet, Miguel
schnappte ihn und schob ihn die Treppe hinauf. Ohne sich weiter umzusehen,
schob er ihn aus dem Haus zu einer Wiese, auf der ein Flugzeug stand. Dick
weigerte sich einzusteigen. Miguel zögerte nicht lange, hob ihn an und warf ihn
ins Flugzeug. Alvarez wartete nur noch auf die beiden, dann startete es. Dick
wurde schon beim Gedanken ans Fliegen übel. Jetzt lag er wie ein Gepäckstück in
einem Flugzeug. Miguel bemerkte nur seine Blässe. Plötzlich hatte er eine
Spritze in der Hand und stach sie durch den Stoff in Dicks Oberschenkel. Dick
sah alles durch einen Nebel. Hörte Stimmengewirr und Lachen. Als er erwachte,
lag er in einem hellen Zimmer, zwar noch gefesselt, aber in einem Bett. Seine
schmutzigen Sachen hatte man ihm ausgezogen. Vor der Tür hörte er Stimmen. Als
sich die Tür öffnete, kam eine ältere Frau mit einem Tablett auf ihn zu; über
dem Arm hatte sie saubere Sachen für ihn zum Anziehen. Sie nahm ihm seine
Fesseln ab. Wie ein ausgehungertes Tier fiel er über das Essen her und schlang
es nur in sich hinein. Die Frau sprach mit ihm, aber er konnte sie nicht
richtig verstehen. ››Wo ... bin ... ich?‹‹, fragte er langsam die Frau, die ihn
unverständlich ansah. ››Wo ... bin ... ich?‹‹ Dabei versuchte er es mit einer
Zeichensprache. So wie es aussah, hatte sie ihn verstanden und murmelte nur ein
Wort: ››Brownsville ... Brownsville ...‹‹ ››Wo ... Brownsville ... Wo ...
Brownsville‹‹, wiederholte er ständig. ››Mechico ... Mechico‹‹, konnte er nur
verstehen. Dick versuchte nicht mehr darüber nachzudenken, was hier ablief.
Warum haben sie ihn nur mitgeschleppt? Was soll das für einen Sinn haben?
Miguel hatte ihn gewarnt. Dick bekam Angst. Noch mal solch eine Tortur wollte
er nicht erleben, und wie es aussah, war eine Flucht auch unmöglich geworden.
Dick war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, wie
Alvarez das Zimmer betrat. ››Na, sind wir wieder munter?‹‹ Dick konnte dieses
höhnische Gerede nicht mehr hören. ››Du hast ja ein paar schöne Schrammen
abbekommen.‹‹ Er wollte zugreifen, aber Dick zog den Kopf beiseite. ››Nun mal
nicht so wild, mein Freund. Wir werden dich erst einmal wieder aufpäppeln und
dann bist du mein neues Pferdchen im Stall, das erst mal richtig zugeritten
werden muss.‹‹ Wieder grinste er so abwertend. ››Was soll ich hier, ich bin
doch gar nicht wichtig für Sie. Also was wollen Sie von mir?‹‹ ››Warum du hier
bist? Ganz einfach: Solange ich deinen

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