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Milchmond (German Edition)

Milchmond (German Edition)

Titel: Milchmond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Loose
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Londontrip!«
   »Ach ja, und wie kommt es eigentlich, dass ihr beiden nun doch wieder zusammen seid? Ich dachte, da etwas von Unüberbrückbaren Gegensätzen bezüglich der gemeinsamen Zukunftsplanung!, gehört zu haben - nun gilt das plötzlich nicht mehr? Was hat dich zur Änderung deiner Meinung bewogen?«
   Tobias begann sich unbehaglich zu fühlen, er hatte plötzlich keine Lust mehr, das Thema mit Prof weiter zu diskutieren. Was hätte er auch antworten sollen? Alles nur dummer Zufall, kleine Verwechslung...?? Nein, auf keinen Fall! Bei der ganzen Sache waren ihm irgendwie die Pferde durchgegangen. Eh er sich's versah, schien Sylvia plötzlich Fakten zu schaffen. War es möglich, dass sie tatsächlich ihre Meinung geändert hatte? Sie hatte mehrmals erwähnt, dass sie es sich nun doch vielleicht vorstellen könne, seinen Antrag anzunehmen. Sie hatte auch erklärt, sie überlege sich, die Pille abzusetzen, schließlich sei sie dreißig, und da würde man nicht mehr so schnell schwanger wie als junges Ding. Und sie fände es auch blöd, erst zu heiraten, wenn das Kind schon unterwegs sei; dann würden ja alle denken, man hätte heiraten müssen! Das sei doch peinlich und vermittle den Eindruck, als sei man nicht in der Lage, sicher zu verhüten. Bei Teenagern könne das ja noch durchgehen, aber doch nicht bei erwachsenen, ernsthaften Menschen, wie sie es waren.
   »Hallo! Mars an Erde! Gibt es bei euch noch Leben?«
   Tobias tauchte aus seinen Gedanken auf. Prof sah ihn erwartungsvoll an. »Äh, was ist? Was hattest du gerade gefragt? Entschuldige bitte, ich bin irgendwie nicht ganz bei der Sache.«
   »Das scheint mir auch so. Doreen hat mir etwas von Heiratsplänen erzählt. Ist da was dran?« Nun wurde es Tobias zu dumm. »Quatsch, wer redet vom Heiraten?«
   »Na, dreimal darfst du raten?« Prof hatte ein verschmitztes Lächeln in seinen Zügen.
   »Du weißt ja, solche Dinge wissen die Frauen immer eher als wir, die betroffenen Männer! Außerdem würde ich es dir gönnen, deine verdammte Freiheit zu verlieren und nicht einfach nur weiter so in den Tag hinein zu leben, wie du es bisher getan hast. Übernimm Verantwortung Kerl, wenn du ein Mann sein willst!« Krachend schlug Prof mit der Faust auf die Tischplatte. Seine Augen blitzten vergnügt als er hinzufügte. »Sag mir, wann es losgehen soll, damit ich mir einen Termin frei halte!«
   »Du wirst der Zweite sein, der es erfährt. Und nun Schluss damit! Themawechsel!« Tobias fühlte sich auf dem falschen Fuß erwischt. Irgendwie hatte er das Gefühl, die Fäden seines Lebens nicht mehr in den eigenen Händen zu halten und das behagte ihm ganz und gar nicht. Eine knappe Stunde später verabschiedeten sich die beiden Freunde schulterklopfend voneinander und gingen zu ihren Autos. Am morgigen Freitag hatte Tobias eine Verhandlung vor dem Landgericht, da musste er ausgeschlafen und hellwach sein.
   Als er am nächsten Tag, am frühen Nachmittag, die Tür zu seiner Wohnung aufschloss, war er schlecht gelaunt. Der Tag war eine Katastrophe gewesen. Sein Mandant war bei der Vernehmung vom Staatsanwalt nach allen Regeln der Kunst auseinander genommen worden und hatte sich, entgegen seinem ausdrücklichen anwaltlichen Rat, doch zur Sache geäußert und sich natürlich, wie hätte es auch anders sein sollen, in Widersprüche verwickelt. Die Sache lief schließlich völlig aus dem Ruder und er konnte nur noch durch einen Trick die Notbremse ziehen.
   Er brauchte Zeit, um die Scherben einzusammeln und neu zusammenzufügen, denn er hatte ernsthaft Sorge, dass er seinem Mandanten nach diesem Verhandlungstag den Kopf nicht mehr aus der Schlinge würde retten können. Dabei hatte der Fall zunächst nicht so ausgesehen, als sei mit ernsthaften Schwierigkeiten bei der Verteidigung zu rechnen.
   Im Unterbewusstsein nahm er den vertrauten, frischen Geruch von Jeanettes Reinigungsmitteln war. Seine Wohnung strahlte wieder die vertraute Ordnung einer Möbelausstellung aus. Seit Julia ihm dies auf den Kopf zu gesagt hatte, musste er immer daran denken und ihr in diesem Punkt Recht geben. Sylvia hingegen war von seinem aufgeräumten und funktionalen Domizil entzückt, was sie wiederholt begeistert zum Ausdruck brachte.
   Automatisch wurde seine Aufmerksamkeit von der hektisch blinkenden LED des Anrufbeantworters angezogen. Er hörte ihn sofort ab. Sylvia hatte eine Nachricht hinterlassen, dass er sie dringend sofort anrufen solle,

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