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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Computers war erstaunlich sauber, bedachte man den Zustand, in dem sich der Schiffsrumpf befand. Aber so sehr er auch suchte, er fand nicht einen Schatten früherer Informationen. Dieses System war gründlich gesäubert worden.
    Was ihn noch misstrauischer machte: Es war unlogisch, dass Palmer ein Schiff hierher brachte und einfach aufgab, das so lautstark von kriminellen Umtrieben kündete. Flint suchte die Schiffsdatenbank nach versteckten Frachträumen ab, doch wenn das Schiff keine Mikrofracht transportierte, gab es nirgends einen passenden Raum.
    Dennoch würde er Schmuggel nicht ausschließen. Er würde gar nichts ausschließen.
    Flint überflog die Textversion der Logbücher. Sie bestätigten den Abflug in San Francisco nebst einem Wendepunkt auf halber Strecke zwischen Erde und Mond. Ein kurzer Ausflug. Der Zweck der Mission war nicht verzeichnet. Ebenso wenig wie der Name des Piloten oder der eines anderen Crewmitglieds. Und natürlich fand er auch keine Passagierliste.
    Flint aktivierte die Audiowiedergabe der Kommunikationsaufzeichnung, lehnte sich auf dem Pilotensitz zurück und lauschte den üblichen Raumflugkommandos auf einem Privatschiff. Nichts Außergewöhnliches festzustellen. Das Schiff hatte eine Kennzeichnung, die es von der Raumfahrtkontrolle in San Francisco erhalten hatte, und Flint vergewisserte sich, dass er diese Information an zwei verschiedenen Stellen abrufen konnte.
    Ob die Kennzeichnung rechtmäßig war oder nicht, würde sich leicht feststellen lassen.
    Von dem Momentan, in dem die Jacht den Erdorbit verlassen hatte, herrschte Schweigen. Bis:
    »D.I.E.M. hier ist die Brocene.« Diese Worte waren frei von jeglicher Betonung. Eine digitalisierte Stimme, wenn auch nicht aus dem Bereich der Erdallianz. Diese Stimme klang absolut nicht menschlich.
    »Sprechen Sie, Brocene.« Die antwortende Stimme war männlich, und Flint identifizierte sie als die Stimme des Piloten. Von Palmer hatte er bisher noch gar nichts gehört.
    »Rendezvous bei den üblichen Koordinaten?«
    »Roger, Brocene.«
    Dann wieder Stille. Flint kontrollierte die Zeitangaben. Die Jacht hatte ihre Zielkoordinaten beinahe erreicht. Dann suchte er nach den Initialen D.I.E.M. konnte jedoch nicht feststellen, worauf sie sich bezogen. Dies war jedenfalls nicht die Kennzeichnung, die das Schiff in San Francisco benutzt hatte; dennoch schienen die Lettern hier draußen als Name benutzt zu werden.
    Als die Jacht die Zielkoordinaten erreicht hatte, ging die Kommunikation weiter.
    »Brocene, hier spricht D. I. E. M. Wir haben Sichtkontakt.«
    Flint beugte sich vor und suchte die visuelle Aufzeichnung. Es gab eine. Er schaltete sie ein, und sie wurde in Form eines kleinen Bildes auf dem Schirm vor ihm angezeigt. Verwundert sah er die blauen und orangefarbenen Kennzeichnungen eines Gefangenenschiffs der Rev.
    Es war, wie alle Rev-Schiffe, ein kleines Gefährt, aber immer noch imposant. Und es war groß genug, um die Jacht mit einem einzigen Schuss seiner Waffen in Stücke zu reißen.
    »Roger, D. I. E. M«, sagte die digitalisierte Stimme. Flint erkannte nun die tonlose Struktur. Sie war programmiert, den Tonfall der Rev zu imitieren. »Haben Sie unsere Fracht?«
    »Bereit zur Übergabe. Sobald wir eine Zahlung erhalten, kann es losgehen.«
    Flint richtete sich auf, und ein kalter Schauder lief ihm über den Rücken.
    »Bezahlung abgeschickt, D. I. E. M.«
    »Wird geprüft, Brocene.«
    Dann herrschte Stille auf beiden Seiten. Flint fragte sich, wie der Pilot den Zahlungseingang überprüfen wollte. Flint hatte keine Daten über Zahlungsverkehr im Computersystem gefunden, und der Computer war eine interne Einheit. Hatte es an Bord noch einen anderen Computer gegeben?
    Er würde danach suchen wie auch nach sämtlichen Informationen, die sich womöglich noch im Schiffscomputer versteckten. Seine Arbeit auf dieser Jacht würde vielleicht mehr Zeit in Anspruch nehmen als geplant.
    »Okay, Brocene. Der Zahlungseingang wurde bestätigt.«
    »Die Vereinbarung lautet, dass wir die Fracht sofort bekommen.«
    »Netter Versuch.« Es hörte sich an, als würde der Pilot lächeln. »Wir werden das ohne direkten Kontakt durchführen.«
    »Es wäre einfacher …«
    »Einfach ist nicht die Priorität. Vorsicht schon. Mir ist schon diese ganze Kommunikation zuwider. Wenn wir einen Weg fänden, sie zu umgehen, wüsste ich das bestimmt zu schätzen.«
    Flint stieß einen leisen Pfiff aus. Was hier vorging, war schon früher geschehen, und der Pilot

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