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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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beschäftigen konnte. Selbst wenn er in diesem Fall nicht tätig werden würde, lernte er doch eine Menge über Methoden, über Entscheidungen und über die Möglichkeiten, einem Verschwundenen auf die Spur zu kommen.
    Der Bildschirm stieg aus seinem Schreibtisch empor und zeigte die Umgebung des Büros an. Eine Luftlimousine – eine, die verdächtig nach Wagners Fahrzeug aussah –, fuhr dieselbe Straße hinunter, die auch schon die erste Limousine befahren hatte. War die Fahrerin zurückgekommen, um Flint zu überprüfen? Oder hatte WSX jemand anderen geschickt, vielleicht, um ihm zu sagen, er möge alles ignorieren, was Ignatius Wagner ihm erzählt hatte?
    Endlich wurde das Kennzeichen sichtbar, und Flint überprüfte es. Es war dieselbe Limousine. Er ließ die Tönung der Scheiben von seinem Sicherheitssystem durchsichtig machen. In der Limousine stritt sich Wagner hitzig mit seiner Fahrerin.
    Interessant. Flint brachte den Handheld in sein Hinterzimmer und legte ihn in einen der verriegelbaren Aktenschränke. Er war nicht bereit, den Handheld zurückzugeben, auch nicht, wenn Wagner es sich anders überlegt haben sollte. Flint wollte Rabinowitz’ Methodik noch länger studieren.
    Flint legte die Stirn in Falten. Wagner sah besorgt aus, beinahe bestürzt. Er war nicht lange fort gewesen. Flint hatte keine Ahnung, was sich inzwischen verändert haben könnte.
    Unauffällig öffnete er sein System, und als Wagner vor der Tür stehen blieb und die Hand zum Klopfen hob, ließ Flint die Tür vom System öffnen.
    Wagner lugte herein. »Flint?«
    »Ich sitze genau da, wo Sie mich verlassen haben.« Auf die Wirkung bedacht, legte er die Füße wieder auf den Tisch.
    Wagner trat ein. Auch jetzt wirkte er erschrocken. Offenbar hatte er sich noch nicht daran gewöhnt, dass seine Links deaktiviert wurden.
    »Ich nehme an, Sie hatten es nicht so eilig, zurückzukommen, weil Sie mich vermisst haben«, bemerkte Flint.
    Wagner schüttelte mit ernster Miene den Kopf, als wäre Flints kleiner Scherz vollkommen unangemessen.
    »Vermute ich richtig, dass Sie heute keine Nachrichten verfolgt haben?«, erkundigte sich Wagner.
    »Nur bis sechs Uhr.« Flint drückte auf die Taste, welche die Tür bediente, woraufhin diese zuschwang. »Was ist passiert?«
    »Eine Frau ist beim Mondmarathon gestorben.«
    Flint zuckte mit den Schultern. So etwas passierte beinahe jedes Jahr. Er hatte sogar das Pech gehabt, in seinem zweiten Jahr an der Akademie an einem dieser Fälle mitzuarbeiten. Der Todesfall war schnell aufgeklärt gewesen: Die Läuferin war gestürzt, hatte ihren Anzug beschädigt und war gestorben, ehe jemand ihr hatte zu Hilfe kommen können.
    »Was hat das mit mir zu tun?«, fragte er.
    Wagner trat weiter in das Büro hinein. »Ich nehme an, Sie sind irgendwie verlinkt. Sie haben nur meine Verbindung zur Außenwelt getrennt.«
    »Das ist mir bekannt«, sagte Flint, bezog sich dabei aber nur auf Wagners zweite Aussage, während er die erste ignorierte.
    »Die Frau, die gestorben ist … Man glaubt, sie sei ermordet worden.« Wagner hatte den Schreibtisch erreicht. Er streckte die Hände aus, als sollten sie für ihn sprechen. »Sie … Rabinowitz hat vier Frauen aufgesucht, bevor er gestorben ist. Das waren die letzten Personen, die er befragt hat. Sie war eine von ihnen.«
    Flint stellte die Füße auf den Boden. »Sie denken, es gibt da irgendeine Verbindung?«
    »Ich frage mich, ob sie aus dem gleichen Grund gestorben ist wie er.« Wagner rieb die Hände aneinander. »Sie haben nicht bekannt gegeben, was sie getötet hat, aber falls sie Erkältungssymptome hatte, bevor der Lauf begonnen hat.«
    »Das System des Marathons hätte das festgestellt und sie nicht zum Rennen zugelassen.«
    »Es sei denn, sie hatte eine Möglichkeit, es zu umgehen«, wandte Wagner ein.
    »Das System?«
    Wagner nickte. »Sie hatte Einfluss in der Sportlerszene hier in Armstrong, und sie war eine der wichtigsten Läuferinnen. Vielleicht haben sie die Regeln für sie ein bisschen gebeugt.«
    »Falls das der Fall ist, hätte das Marathonkomitee einige Fragen zu beantworten.«
    »Ist Ihnen eigentlich klar, worum es geht?« Wagner stützte sich auf den Schreibtisch, sodass der Sicherheitsschirm wackelte. »Falls sie an derselben Krankheit gestorben ist, stecken wir wirklich in Schwierigkeiten.«
    »Aber sie kann sich nicht zur gleichen Zeit angesteckt haben wie er«, entgegnete Flint. »Dann wäre sie bereits tot gewesen.«
    »Was, wenn sie sich bei ihm

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