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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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akzeptabel funktioniert, besonders in einer heißen Umgebung.«
    »Sie haben den Anzug kontrolliert, den sie getragen hat?«, fragte DeRicci.
    Coburn schüttelte den Kopf, und die Geste wirkte beinahe herablassend, so, als würde ihn ihre Art der Fragestellung allmählich in Rage bringen. »Wir haben aus derselben Charge bestellt. Die Anzüge wurden geliefert, während ich fort war; aber meiner war in Ordnung. Ich bin sicher, dass ihrer es auch war.«
    »Aber Sie haben es nicht überprüft.«
    »Das war nicht notwendig.« Er drehte sich zu DeRicci um. Sein Körper wirkte agil, seine Bewegungen so poetisch, dass sie DeRicci jedes Mal von Neuem gefangen nahmen. DeRicci fand den Mann nicht einmal attraktiv, aber sie fand ihn ungewöhnlich. Sie hatte noch nie jemanden gesehen, dessen Bewegungen eine solche Leichtigkeit ausstrahlten.
    »Warum nicht?«, fragte sie.
    »Haben Sie je die Sauerstoffsysteme derartiger Anzüge gesehen?«, schnappte er. »Es ist beinahe unmöglich, an ihnen herumzupfuschen. Ich habe Löcher in den Testanzug gebohrt, und sie haben sich geschlossen. Ich habe die Sauerstoffreserve vergiftet, und der Anzug hat sofort auf das Backup-System umgeschaltet – ohne Verzögerung. Das ganze System hat augenblicklich umgeschaltet, sodass der Träger nicht einen Hauch schlechter Luft hätte atmen müssen.«
    Seine Wangen waren gerötet, sein Atem stockend. Sein Zorn war zu stark. Coburn hatte sich all diese Fragen längst im Geiste selbst gestellt, hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, überlegt, ob er etwas Wichtiges übersehen haben könnte.
    »Es gibt also ein Backup-System«, sagte DeRicci. »Ist das der Grund, warum sie keine Reservesauerstoffflaschen bei sich hatte, wie es das Reglement erfordert?«
    Coburn erstarrte, als wäre er gerade einem Drehbuch gefolgt und hätte sich plötzlich mitten in einer vollkommen anderen Handlungsebene wieder gefunden. Er schien einen Moment zu brauchen, um die Frage zu verarbeiten.
    »Jane hatte Reserveflaschen«, sagte er. »Ich habe sie heute Morgen am Tisch gesehen.«
    »Am Tisch?«, hakte DeRicci nach.
    »An der Anmeldung«, erklärte er. »Ich habe ihr zugewinkt; sie hat zurückgewinkt, und das war es auch schon.«
    »Kein Gespräch?«
    »Jane und ich reden nicht viel.« Wieder benutzte er die Gegenwartsform.
    DeRicci zog die Augenbrauen hoch. »Sie sind Geschäftspartner. Ich hatte angenommen, das würde bedeuten, dass Sie eine Menge miteinander zu bereden hätten.«
    Coburn zog seinen Stuhl zurück und setzte sich wieder. Seine Bewegungen waren nun nicht mehr so graziös. Es schien beinahe, als hätte er begriffen, wie man sich in einem beengten Raum verhalten musste, wollte man keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    »Jane kümmert sich um die geschäftliche Seite von Extreme Enterprises; ich kümmere mich um die Reisen.« Sein Atem stockte wieder für einen Moment, und so etwas wie Erkenntnis spiegelte sich in seinen Zügen. Er blinzelte zweimal heftig, als hätte er gerade gehört, was er gesagt hatte, und verstanden, was es bedeutete. »Jesus, das Geschäft. Was zum Teufel machen wir mit dem Geschäft?«
    »Wir?«, fragte DeRicci und beschloss, diesen Gedankengang seine eigenen Wege gehen zu lassen. »Haben Sie noch andere Partner?«
    »Nein«, antwortete er, und das Wort klang beinahe wie ein Stöhnen. »Da sind nur ich und Jane. Aber ich kann den Laden nicht führen, wenn ich eine Exkursion leite, und ich reise am Montag schon wieder ab.«
    »Die Reise werden Sie möglicherweise absagen müssen.«
    »Allein die Stornogebühren würden uns auffressen. Gott!« Er schlug die Hände vors Gesicht. »Ich hoffe, sie hat das Treuhandkonto gepflegt.«
    Coburn hatte sich offenbar überhaupt nicht um die geschäftliche Seite gekümmert – entweder das, oder er war ein sehr guter Schauspieler.
    »Treuhandkonto?«, hakte DeRicci nach.
    »Jeder, der eine Reise mit uns bucht, leistet bei der Buchung eine Anzahlung. Wir sollen einen Teil davon in dem Treuhandkonto anlegen, damit wir Rücklagen haben, sollte eine Reise abgesagt werden müssen.« Seine Stimme klang durch die Hände vor seinem Mund gedämpft. »Jane war immer ziemlich nachlässig in diesem Punkt. Wir wurden sogar …«
    Er unterbrach sich, ballte die Fäuste und rieb sich die Augen.
    »Sie wurden sogar was?«, fragte DeRicci.
    »Ich schätze, das werden Sie so oder so bald herausfinden.« Er hob den Kopf. Seine Augen waren von dem vielen Reiben noch stärker gerötet, die Pupillen winzig. »Wir wurden

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