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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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entdeckte verzerrte und halb fertige Nachrichten, ein überlastetes System und eine mächtige Stille im Hauptnetz. Aber innerhalb des Gebäudes funktionierten die Links wieder.
    DeRicci schickte eine Notfallbotschaft an alle, die ihr einfallen wollten, und bat darum, so schnell wie möglich medizinische Hilfe herzuschaffen. Dann schickte sie weitere Botschaften, in denen sie darauf hinwies, dass die Türschlösser außer Betrieb waren.
    Und schließlich fragte sie sich, ob die Schlösser wirklich immer noch nicht funktionierten. Sie ging zum nächsten Treppenzugang und versuchte es. Das Schloss klickte zweimal und öffnete sich.
    Hinter ihr fing eine Hand voll Leute an, lauthals zujubeln.
    DeRicci entließ die Luft aus ihren Lungen, von der sie gar nicht gemerkt hatte, dass sie sie angehalten hatte. Ein Teil von ihr war zutiefst erschrocken gewesen. Sie hatte daran gedacht, sich gewaltsam einen Weg aus dem Gebäude zu bahnen – ein Fenster einschlagen, rausklettern –, aber sie hatte keine durchführbare Möglichkeit erkennen können.
    Auf den Straßen herrschte noch immer Dunkelheil. Die Kuppel funktionierte nicht, und jemand –jemand, von dem sie wünschte, er hätte geschwiegen – hatte bereits die Frage aufgeworfen, ob irgendein Teil der Kuppel geborsten war.
    Denn wenn dem so wäre, konnte nur die Abgeschlossenheit dieses Gebäudes sie am Leben halten. So jedenfalls dachte dieser Jemand.
    Aber DeRicci wusste, dass ein Riss in der Kuppel zu Problemen geführt hätte, die offensichtlich gewesen wären – jedenfalls, wenn es ein großer Bruch gewesen wäre. Andererseits würde die künstliche Atmosphäre durch ein kleines Leck nur langsam entweichen. Das Gebäude würde sie noch eine Weile schützen, und irgendwann wäre dann alles vorbei.
    DeRicci hätte den Gedanken gern ins Lächerliche gezogen, tat es aber nicht. Er machte sie einfach nervös.
    Nie in ihrem Leben hatte sie gehört, dass es im Inneren einer Kuppel dunkel geworden war.
    Nun, da die Türen sich öffnen ließen, war sie imstande, das Stockwerk zu verlassen, aber sie wusste nicht, was sie vorfinden würde, sollte sie es bis zur Straße schaffen.

 
52
     
    D ie Sicherheitsbeamten brachten sie raus. Aus irgendeinem Grund hatten sie sich daran erinnert, dass sie noch da war, und sie hatten sie zur Tür hinausgeschafft.
    Orenda Kreise war so dankbar dafür, sie wusste überhaupt nicht, wie sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen konnte. Nie zuvor war sie auf Hilfe angewiesen gewesen, jedenfalls nicht in einer derartigen Situation. Blutend, verängstigt, kaum imstande zu atmen – sie verstand noch immer nicht, warum die Luft plötzlich so schlecht geworden war.
    Erst, als die Lichter flackernd wieder zum Leben erwachten und sie das Ausmaß der Zerstörung erkannte, fing sie an zu verstehen. Der Staub, der sie umhüllt hatte, stammte nicht von zerbrochenen Statuen. Etwas hatte die Kuppel beschädigt, und die Filter waren ausgefallen. Der Staub, der in diesem Teil von Armstrong von jeher ein Problem darstellte, hatte sich massiv ausgebreitet und war in kürzester Zeit ins Kulturzentrum eingedrungen, ein Gebäude, bei dessen Bau niemand je an Temperaturschwankungen oder Wetterumschwünge gedacht hatte. Ein Gebäude, das ohne die Kuppel der Stadt nicht bestehen konnte.
    Das Zentrum sah nicht einmal mehr so aus wie zuvor. Die Decke war gerissen – sie war scheinbar doch nicht mit der Kuppel verbunden –, und darüber war etwas Dunkles herabgefallen wie ein Stahlgitter über einem offenen Fenster.
    Kreise hustete, spuckte und versuchte, zu Atem zu kommen. Die Sicherheitsbeamten waren wie sie mit Staub überzogen, aber sie waren irgendwie ohne blutende Wunden und Blutergüsse davongekommen. Wie es schien, gab es in dem Bereich des Gebäudes, in dem sie sich aufgehalten hatten, weniger Kunstwerke und so gut wie kein Mobiliar.
    Die Links der Sicherheitsleute funktionierten, Kreises aber nicht. Überall in der Stadt waren Gebäude beschädigt worden, und medizinische Hilfe würde noch lange Zeit auf sich warten lassen. Niemand konnte Kreise sagen, ob sie überhaupt medizinische Hilfe erhalten würden. Die Straßen waren dunkel, und niemand wusste, was all die Probleme verursacht hatte.
    Einer der Männer des Sicherheitsteams brachte ihr Wasser aus einem Spülbecken – das Wasserleitungssystem funktionierte noch, falls es denn in Armstrong ein Leitungssystem im üblichen Sinne gab. Orenda hatte keine Ahnung, woher diese Stadt mitten auf dem Mond ihr

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