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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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musste er mit Hilfe dieses weniger ausgeklügelten Systems sämtliche Daten auf Todesfälle überprüfen, die Ähnlichkeit mit Palomas Ermordung aufwiesen, und nach Bomben, die mit der übereinstimmten, die auf der Taube explodiert war.
    Er musste etwas finden.
    Er musste.
    Paloma hatte sich auf ihn verlassen, und selbst jetzt wollte er sie nicht enttäuschen.

 
39
     
    N yquist stand in Flints Büro und fragte sich, wie ein Mann seine Räumlichkeiten nur so verkommen lassen konnte. Die Filter waren deaktiviert. Mondstaub sickerte durch jede Ritze herein. Selbst die Luft war voll davon. Sie brachte ihn zum Husten, ergriff Besitz von seiner ohnehin schon überbeanspruchten Lunge, sodass er das Gefühl hatte, sie stülpe sich nach außen.
    Hätte er die Wahl, er wäre sofort gegangen. Aber die hatte er nicht. Er musste Flint finden, und er musste ihn schnell finden.
    Dass Flint nicht hier war, war offensichtlich, auch wenn in den letzten vierundzwanzig Stunden irgendjemand hier gewesen war. Die Systeme arbeiteten nicht, die Computer waren deaktiviert.
    Was zu Verdächtigungen aller Art Anlass gab. Nyquist fragte sich, ob Flint dieses Büro aus Gründen aufgegeben hatte, die ihm bisher verborgen geblieben waren.
    Hatte Flint gewusst, dass er bald auf der Flucht sein würde? Falls ja, hätte er dann nicht einen besseren Plan entworfen? Wäre er dann nicht auf die Emmeline gegangen statt zur Lost Seas?
    Hatte dieser Murray die ganze Zeit Recht gehabt? War Flint der falsche Mann, obwohl er der Letzte war, der die Taube betreten hatte?
    Aber Flint war die letzte Person, zu der Paloma Kontakt aufgenommen hatte. Sein Auftauchen am Tatort könnte allerdings auch inszeniert gewesen sein.
    Nyquist ging weiter in das Büro hinein. Die Lichter arbeiteten im Notbetrieb und umgaben alle Ecken und Kanten mit einem blauen, nebligen Schleier. Hätte er einen Haftbefehl fürFlint, dann würde er die Techniker rufen, damit sie alle Daten von Flints Computern herunterluden.
    Ein Punkt, den Nyquist zuerst überprüfen musste.
    Er schickte einige Botschaften über seine Links. Ein paar weniger wichtige Nachrichten stauten sich bereits im Speicher, seit er das Büro betreten hatte. Eine stammte aus der Brownie Bar undbeinhaltete, dass Flint den ganzen Tag nicht dort gewesen war. Eine andere lieferte ihm einen Überblick über sämtliche Überwachungsaufzeichnungen aus den diversen Universitätsbibliotheken nebst der Information, dass von Flint in den letzten vierundzwanzig Stunden keine Spur gefunden wurde.
    Auch hatte er auf keinen öffentlichen Link zugegriffen oder irgendwelche Botschaften über seine eigenen verschickt, die hätten zurückverfolgt werden können.
    Wenn er nicht in seiner Wohnung war – wohin Nyquist ebenfalls ein Team geschickt hatte –, dann war er irgendwie verschwunden.
    Nyquist schauderte. Das würde Flint nicht tun, oder doch? Er würde nicht verschwinden. Er wusste um die Konsequenzen. Er kannte den Preis. Er wusste, wie schwierig das war.
    Aber es war der logische Ausweg für eine Person, die gerade eine Tatortspezialistin der Polizei ermordet hatte. Und es könnte eine Möglichkeit sein, über die Flint bereits nachgedacht hatte, seit er Palomas Tod verursacht – oder von ihm erfahren – hatte.
    Sollte sich herausstellen, dass Flint nicht in seiner Wohnung war, so würde Nyquist sich an die Anwältin wenden, die bei ihm gewesen war, und herausfinden, was sie wusste. Einige Anwälte der hiesigen Kammer, die nicht an den Umgang mit echten Kriminellen gewöhnt waren, gaben ihre Klienten preis.
    Diese Hoffnung blieb ihm.
    Und die Hoffnung, dass dieser ganze Abend überhaupt nicht stattgefunden hatte, doch die würde ihm gewiss nicht helfen.
    Nyquist trat hinter den Schreibtisch und fuhr das System hoch. Ächzend lief es an, kaum mehr funktionstüchtig, genau wie die Umweltkontrollsysteme.
    Erneut überprüfte er seine Links. Noch immer war kein Haftbefehl ausgestellt worden.
    Zum Teufel mit denen. Er musste seine Ermittlungen voranbringen. Wer würde schon die Zeitablaufdaten von Flints Büro mit dem Zeitpunkt der Ausstellung des Haftbefehls vergleichen? Wen würde das noch interessieren, sollte es Nyquist gelingen, einen Polizistenmörder zu fassen?
    Und vielleicht stieß er auch auf etwas anderes, etwas, das vielleicht bei der Aufklärung des Mordes an Paloma helfen mochte.

 
40
     
    F lint aß kalte Pizza und trank mehr Eiskaffee. Wie es schien, hatte van Alen genug Eiskaffee bestellt und in einem

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