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Miles Flint 05 - Paloma

Miles Flint 05 - Paloma

Titel: Miles Flint 05 - Paloma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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um, so, als sei er die unwichtigste Person weit und breit. Eine Geste, die Wagner nicht entging; etwas blitzte in seinen Augen auf, ehe er sie zusammenzog.
    »Ihnen ist klar, dass Sie gegen das Gesetz verstoßen, Flint«, sagte er.
    Flint wollte antworten, aber van Alen legte ihm eine Hand auf den Arm. »Mr. Flint ist der rechtmäßige Eigentümer dieses Schiffes. Er hält sich an das Gesetz, was, wie es scheint, die Vorbesitzerin und die Hafenverwaltung nicht getan haben.«
    »Sie haben keinen Anspruch auf dieses Schiff«, sagte Wagner, immer noch an Flint gewandt.
    »Ich bin seine Anwältin«, sagte van Alen. »Sie werden mit mir sprechen müssen.«
    Wagner rührte sich nicht. Nur der Richter beäugte van Alen.
    »Flint«, fing Wagner wieder an.
    »Justinian«, sagte der Richter in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Geben Sie der Frau, was ihr zusteht.«
    Van Alen nickte dem Richter kaum merklich zu, und ein vages Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Flint behielt derweil alle drei im Blick, konnte dem Spiel aber nicht ganz folgen.
    Wagner bedachte den Richter mit einem wütenden Blick. Der Richter wiederum sah zu Boden, und Flint fühlte, wie eine Woge der Enttäuschung in ihm aufbrandete.
    Hatte Wagner Richter Antrium in der Tasche? Und falls er das hatte, war Antrium dann ein Philanthrop geworden, um eine Art Ausgleich zu den bösen Taten, die er für Wagner zu tun hatte, zu schaffen, indem er seine verbleibende Zeit mit guten Taten ausfüllte?
    »Ich ziehe es vor, mit Mr. Flint zu reden, der offenbar glaubt, er habe ein Anrecht auf den Besitz meiner Mutter.«
    Van Alens Griff spannte sich kräftiger um Flints Arm, ermahnte ihn zu schweigen. Das war schwerer, als er angenommen hatte.
    »Er hat Ansprüche«, sagte sie. »Wir haben eine Absichtserklärung, die vor weniger als drei Wochen abgefasst wurde, und wir haben eine Kopie ihres Testaments. Miles Flint ist Palomas Erbe.«
    »Paloma!« Wagner spie das Wort nur so aus. »Aber die Lost Seas ist auf Lucianna Stuart registriert, auf meine Mutter.«
    »Die ihren Namen rechtsgültig in Paloma geändert hat«, sagte van Alen ungerührt. »Sie war gründlich genug, dem Dokument eine zusätzliche Erklärung des Gerichts hinzufügen zu lassen. In dieser Erklärung heißt es unter anderem, dass alles, was noch unter dem Namen Lucianna Stuart geführt wird, nach dem Gesetz auf Paloma überzugehen hat. Das steht in den Gerichtsakten. Ich kann Ihnen gern das Aktenzeichen geben.«
    Wagner errötete, aber seine Modifikationen wischten die Farbe schnell wieder aus seinem Gesicht. Interessant, dass er keine Modifikation gewählt hatte, die das Erröten von vornherein verhindert hätte. Vielleicht hielt er Erröten für eine Sache, die auch nützlich sein konnte, die ihm bei seiner Arbeit vor Gericht helfen konnte.
    Wagner hatte van Alen immer noch keines Blickes gewürdigt. Nun sagte er zu Flint: »Sie haben in dieser Sache keine rechtliche Handhabe. Sie ist meine Mutter. Mein Bruder und ich sind ihre nächsten Verwandten. Wir werden Sie verklagen und Nötigung anführen. Sie haben sich der Nötigung schuldig gemacht, um ihren Besitz an sich zu bringen. Sie müssen begreifen …«
    »Nötigung? Mr. Flint war während des größten Teils der letzten paar Monate nicht einmal auf dem Mond«, sagte van Alen. Das hatte er ihr in ihrem Büro erzählt, als sie nach Möglichkeiten gesucht hatten, alle Fragen, die Wagner aufwerfen mochte, ohne Umschweife zu beantworten. »Wie soll er sie aus mehreren Lichtjahren Entfernung genötigt haben?«
    »Das hat er vorher getan«, sagte Wagner. »Er will ihren Besitz an sich bringen, und er hat dafür gesorgt, dass er ihn bekommen wird.«
    »Warum sollte ich an ihrem Besitz interessiert sein?«, fragte Flint, worauf sich van Alens Fingernägel schmerzlich in seinen Arm bohrten, versuchten, ihn am Weiterreden zu hindern. »Ich habe auch so schon mehr Geld, als ich je ausgeben kann. Sie hat mir ihr Geschäft und ihre Aufzeichnungen verkauft. Was bleibt da noch?«
    Der Richter runzelte die Stirn, so, als sei ihm gar nicht klar gewesen, dass Flint selbst nicht gerade arm war.
    »Was immer auf dem Schiff ist«, sagte Wagner.
    »Bis zu diesem Nachmittag habe ich nicht einmal gewusst, dass es dieses Schiff gibt«, sagte Flint. »Ich …«
    »Er hat davon erfahren«, fiel ihm van Alen ins Wort, »und hat sich erkundigt, ob die Registrierung tatsächlich auf Lucianna Stuart lautet, die zu Paloma wurde, und während er solchermaßen seine Pflicht

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