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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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gefordert hatte, der ersten Krise, mit der sie sich als Sicherheitschefin des Mondes hatte befassen müssen.
    Die Häfen machten ihr Angst. Die unkontrollierten Reisen zwischen den Kuppelstädten.
    Andererseits schien es, als mache ihr alles Angst, seit sie diesen neuen Job angenommen hatte.
    Aber vielleicht war sie auch nur vorsichtig.
    So wie er.
    Er drängte sich durch die Menge, nur Menschen, wenngleich sie in leuchtend buntes Gewebe von einem ihm vollkommen fremden Stil gewandet waren. Eine ganze Truppe, die von irgendwoher nach Armstrong gekommen war. Eine wohlhabende Gruppe, da ihnen gestattet wurde, diesen Eingang zu nutzen.
    Über sich sah er einige Flittabats, die mit den bunt gekleideten Menschen auf einer Höhe blieben. Flittabats waren winzig und schwer zu erkennen, wenn sie nicht gerade im Rudel flogen.
    Flint erwähnte sie, als er das erste Sicherheitsportal passierte, und der Officer – jemand, den er nicht kannte (es gab einen Haufen Leute hier, die er nicht kannte, schließlich waren Jahre vergangen, seit er Space Traffic verlassen hatte) – blickte überrascht auf.
    Es gab so viele Möglichkeiten, die Sicherheitseinrichtungen des Hafens zu überlisten. So viele Möglichkeiten, die Kuppel zu infiltrieren.
    So viele Möglichkeiten, eine Krise herbeizuführen.
    Und doch gab es keine Krise.
    Außer vielleicht für ihn.
    Als er die drei Sicherheitssperren hinter sich hatte, ließ dasGedränge spürbar nach. Ein paar Leute saßen im Café, aßen Sandwiches, zubereitet mit echten Zutaten, und tranken echten Kaffee. Bei dem Geruch fing sein Magen an zu grollen, aber er ignorierte ihn.
    Er hastete zu den Docks und rannte zum Liegeplatz seiner Jacht.
    Rhondas Polizeiakte hatte er bisher nicht gelesen. Er wusste nicht einmal genau, ob sie noch auf Kallisto war – die Tatsache, dass er an anderen Stellen entsprechende Hinweise gefunden hatte, bedeutete noch lange nicht, dass sie tatsächlich noch dort war.
    Was wiederum bedeutete, dass er dort eintreffen musste, ehe Oberholst wieder abreisen konnte.
    Oberholst hatte sich zur Ruhe gesetzt. Was hatte ihn veranlasst, Armstrong so überstürzt zu verlassen?
    Vollkommen außer Atem erreichte Flint sein Schiff. Er war schneller gerannt, als ihm bewusst gewesen war, und er war vermutlich von sämtlichen Überwachungskameras auf seinem Weg aufgezeichnet worden. Die Leute von Space Traffic und von der Hafensicherheit starrten ihn vermutlich gerade auf ihren Monitoren an und fragten sich, was er jetzt wieder vorhaben mochte.
    Beinahe hätte er sich umgedreht, um zu winken.
    Statt dessen drückte er die Hand an den Rumpf der Jacht, woraufhin die Stufen ausgefahren wurden. Er hastete hinauf, wartete, bis die Jacht ihn durch einen Retinascan und einen zusätzlichen DNA-Scan identifiziert hatte, und ging an Bord.
    In der Luftschleuse roch es muffig, obwohl er nur ein paar Tage fort gewesen war. Die Außentür schloss sich hinter ihm, und die Innenluke blieb, obwohl er noch im Hafen war, ihren Sicherheitsprotokollen folgend noch mindestens dreißig Sekunden geschlossen.
    Er nutzte die Zeit, um wieder zu Atem zu kommen.
    Das alles hatte vielleicht gar nichts zu bedeuten. Vielleicht kam er auf dem Kallisto an und stellte fest, dass Rhonda irgendein Problem mit ihrem Arbeitgeber hatte und Oberholst gebeten hatte, sich darum zu kümmern. Vielleicht ging es auch um eine Erbschaft, von der Flint nichts wusste oder um irgend etwas ähnlich Alltägliches.
    Dann würden sie und Oberholst Flints Auftritt schlicht für lächerlich halten.
    Und vielleicht machte er sich tatsächlich lächerlich. Aber Rhonda würde sicherlich wissen wollen, dass die gyonneser Anwälte sich für ihren alten Fall interessierten; sie würde wissen wollen, dass über sie und Emmeline Dateien – aktualisierte Dateien – existierten.
    Und auch sie würde sich Sorgen machen.
    Die Innenluke öffnete sich. Er trat ein, fühlte sich aber erst halbwegs sicher, als die Luke sich wieder geschlossen hatte.
    Sonderbar, dass er überhaupt ein Bedürfnis nach Sicherheit verspürte. Ihm wurde bewusst, dass er sich nicht bedroht gefühlt hatte, bis er in das einzige Heim zurückgekehrt war, das wirklich ein Heim darstellte.
    Er vergewisserte sich, dass alle Systeme ordnungsgemäß arbeiteten, ehe er das Cockpit aufsuchte. Alles sah unberührt aus, aber er war paranoid genug, eine Selbstdiagnose zu starten, ehe er mit den Startvorbereitungen begann.
    Nichts. Niemand war auch nur in der Nähe der Emmeline gewesen, seit

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