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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sich auf seinem Stuhl zu der Konsole herumdrehte.
    »Computer«, sagte er und strich mit den Händen über dieInstrumente. »Sag den Gyonnese, dass wir das Paket haben. Und sag ihnen, sie können sich die Lieferung zur vereinbarten Zeit abholen.«
    Der Computer tschirpte eine Bestätigung, und er beobachtete, wie die Botschaft verschickt wurde.
    »Ich kann mehr zahlen als die«, sagte sie, und dieses Mal hörte sich ihre Stimme normal an, nicht so, als käme sie aus großer Tiefe unter Wasser wie zuvor.
    »Ich weiß«, erwiderte er, ohne sie anzusehen. »Diesen Auftrag zu übernehmen, war ein Fehler.«
    »Ganz richtig«, stimmte sie ihm zu. »Dann bringen wir ihn doch in Ordnung.«
    Sie hörte sich zufrieden an.
    »Sie missverstehen mich«, sagte er. »Ich will, dass diese Sache so schnell wie möglich zu Ende ist. Der beste Weg, das zu erreichen, besteht darin, Sie den Gyonnese zu übergeben.«
    »Wir sind nicht einmal in der Nähe ihres Heimatplaneten.«
    »Das weiß ich«, sagte er. »Aber sie werden Sie nicht nach Gyonne bringen. Sie bringen Sie zum nächsten Multikulturellen Tribunal. Nun, da sie wissen, dass ich Sie habe, dürften sie anfangen, ihren Fall vorzubereiten.«
    »Es gibt keinen Fall«, wandte sie ein. »Sie haben schon beim ersten Mal gewonnen. Das habe ich Ihnen schon mehrfach erklärt.«
    »Sie bauen einen neuen Fall auf, in dem Sie beschuldigt werden, gegen die Gesetze der Allianz verstoßen zu haben. Sie wollen Ihre Tochter. Sie müssen weiter nichts tun, als sie auszuliefern, und Sie sind frei.«
    Rhonda antwortete nicht. Ein Klingeln ertönte, als die Antwort der Gyonnese eintraf. Sie waren sehr zufrieden, und sie würden ihm einen Bonus zubilligen.
    »Wenn es Ihnen um das Geld geht«, sagte sie leise, »dann sollten Sie mein Angebot annehmen.«
    »Ich habe darüber nachgedacht.« Er senkte den Kopf. Er konnte sie einfach nicht ansehen. »Aber mir ist klar geworden, dass es mir vor allem um die Freiheit geht.«
    »Dann lassen Sie mich gehen.«
    »Um meine Freiheit«, wiederholte er. »Wenn ich Sie zurückbringe, bin ich in diesem Geschäft erledigt und Aleyd könnte mich sogar hinter Gitter bringen.«
    »Ich kann Ihnen versprechen, dass sie das nicht tun werden.«
    »Und was ist mit dem Valhalla Basin? Was ist mit der Allianz? Können Sie auch für die sprechen?«
    »Ich werde Sie nicht anzeigen.« Sie hörte sich nicht verzweifelt an. Statt dessen lag eine Ruhe in ihrer Stimme, die er zuvor nie wahrgenommen hatte. »Ich werde sagen, ich wäre freiwillig mit Ihnen gegangen.«
    »Ihre geklonte Tochter wird das Gegenteil behaupten.«
    »Sie ist dreizehn. Manchmal kann sie die Wahrheit nicht ganz begreifen.«
    Es wäre ein Ausweg. Aber er brauchte Sicherheit.
    Er brauchte etwas, das seiner Kontrolle unterlag.
    Und er hatte in den letzten paar Stunden gelernt, dass er diese Frau nicht kontrollieren konnte.
    »Tut mir leid«, sagte er.
    Und erstaunlicherweise tat es das tatsächlich.

 
42
     
    S o schnell hatte Flint den Weg zur Emmeline ein seinem ganzen Leben noch nicht zurückgelegt. Er war zu seinem Wagen gerannt und hatte das Ding gefahren, als wäre er immer noch Polizist. Er konnte von Glück reden, dass niemand ihn wegen seiner rücksichtslosen Fahrweise angehalten hatte.
    Oberholst war gerade nach Kallisto aufgebrochen. Oberholst, der nur noch für alte Klienten tätig wurde. Und Oberholst hatte nur eine alte Klientin auf Kallisto.
    Rhonda.
    Rhonda, deren Name wieder und wieder auftauchte, als hätte sie etwas Schlimmes getan.
    Emmelines Leiche war keiner DNA-Untersuchung unterzogen worden.
    Die Notizen in Palomas Dateien deuteten an, dass Emmeline noch am Leben war und auf Kallisto lebte.
    Wohin Oberholst soeben gereist war.
    Das konnte Flint nicht ignorieren. Er würde selbst hinfliegen, würde mit Oberholst sprechen, würde Rhonda sehen.
    Und Emmeline?
    Er schüttelte den Gedanken ab, als der Wagen auf dem Parkplatz landete, der Jachteignern, die einen Liegeplatz in Terminal 25 gekauft hatten, vorbehalten war. Er sprang raus, vergaß beinahe, den Wagen zu sichern, und rannte in den Hafen.
    An diesem Nachmittag ging es im Hafen geschäftig zu. Im Grunde ging es dort immer geschäftig zu, aber heute schien mehr los zu sein als sonst. Er musste sich einen Weg durch einen Nebeneingang erkämpfen und anschließend die Sicherheitsschleuse durchlaufen, eine Innovation, die er ganz vergessen hatte, eine, deren Einführung seine ehemalige Partnerin Noelle DeRicci kurz nach der Distykrise

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