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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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die Kuppel, und sie hegte den Verdacht, dass es auch die Farbveränderungen der Kuppel nachahmen sollte. Es war, als befände sie sich in einer Minikuppel, aber einer, in der sich unzählige exotische Pflanzen in allen nur vorstellbaren Farben um Möbel gruppierten, die teurer waren als ihre Wohnung.
    Ein Bot aus Plastik, so klar, dass sie den inneren Mechanismus erkennen konnte, nahm ihr die Tasche ab. Als der Bot den Tisch des Nachtwächters passierte, spiegelte sich das Pink und das Blau der nahen Pflanzen in seiner Plastikoberfläche. Wenn er nur wollte – wenn jemand wollte, dass er es tat –, konnte der Bot überall mit seiner Umgebung verschmelzen.
    Aus irgendeinem Grund machte sie der Gedanke schaudern.
    Sie meldete sich an der Rezeption an, erhielt den Code für ihr Zimmer – das sich im fünfzehnten Stock befand, ein Stockwerk tiefer als das von Oberholst – und sah sich nach Treppen oder einem Fahrstuhl um. Statt dessen schwebte eine durchsichtige Plattform auf sie zu, und als sie sie erreicht hatte, wurden vier Stufen zum Boden ausgefahren. Ein Stuhl stieg aus der Mitte der Plattform auf, und eine jener geschlechtlosen Digitalstimmen bat sie, sie möge es sich bequem machen.
    Sie wäre lieber auf eigenen Beinen zu ihrem Zimmer gegangen, aber wie es schien, ließ das Hotel dergleichen nicht zu. Sie fragte sich, was wohl im Fall eines Notfalls passieren würde – schickten sie Plattformen zu jedem Zimmer, die zum Fenster hinausflogen, damit die Gäste flüchten konnten?
    Nach einem kurzen Zögern stieg sie die Stufen hinauf und setzte sich. Der Stuhl war erstaunlich bequem, wölbte sich aber um ihren Körper herum und hielt sie fest, als sich die Plattform erhob, zur Spitze des Atriums aufstieg und schließlich über einen offenen Balkon zu einer Glassäule flog.
    Sie konnte ihr eigenes Spiegelbild in der Säule sehen, und sie fragte sich für einen Moment angespannt, ob die Sensoren der Plattform womöglich versagt hatten. Dann, im letzten Moment, öffnete sich die Säule, die Plattform flog hinein, und die Säule schloss sich wieder.
    Im Inneren stieg die Plattform so schnell aufwärts wie der beste Fahrstuhl, ehe sie die Säule auf die gleiche Art verließ, auf die sie hineingekommen war, und sie sah einen Korridor vor sich, an dem es nur eine Tür zu geben schien – die zu ihrem Zimmer.
    Sie drückte die Hand an die Tür. Dann glitt sie mit den Fingern über das Bedienfeld, in das sie den Code eingeben musste. Die Plattform hatte sie bereits abgesetzt und war davongeflogen, ehe die Tür auch nur den Code hatte anfordern können.
    Kaum hatte sie ihn eingegeben, da öffnete sich die Tür schon selbsttätig.
    Als sie eintrat, informierte sie eine weitere digitale Stimme über die Annehmlichkeiten des Raums. Aber sie befand sich nicht in einem Raum im eigentlichen Sinne: Tatsächlich hatte sie einen ganzen Flügel dieser Etage für sich allein. Eine große Wendeltreppe in der Mitte dessen, was die Stimme als Wohnzimmer bezeichnete, verband ihre Suite mit der von Oberholst, und die Stimme erklärte ihr, sie möge sich zu ihm gesellen, sobald sie sich eingerichtet habe.
    Was eine Weile dauern würde. Sie brauchte eine Dusche und etwas zu essen nach der anstrengenden Sitzung. Außerdem musste sie überprüfen, was aus den Anträgen geworden war, die sie eingereicht hatte.
    Das hatte sie getan, ehe sie das Polizeirevier verlassen hatte. Sie hatte die Freigabe von Shindos Hans gefordert und um die vorübergehende Vormundschaft für Talia für die Zeit bis zur Rückkehr ihrer Mutter gebeten. Zagrando bestätigte, dass eine vorübergehende Vormundschaft das Beste für das Mädchen und den weiteren Verlauf der Ermittlungen wäre. Außerdem erklärte er, der Vormund sollte jemand sein, den das Mädchen bereits kannte.
    Im Grunde kannte Talia Gonzalez nicht, nicht so, wie Zagrando es gemeint hatte, aber das war nicht wichtig. Vor allem ging es bei Zagrandos Empfehlung darum, Aleyd von neuen Versuchen abzubringen, die Vormundschaft für das Mädchen an sich zu reißen.
    Gonzalez suchte und fand das überdimensionierte Badezimmer – groß genug, ihre ganze Wohnung darin unterzubringen – und nahm eine lange, heiße Dusche. Den Bearbeitungsstand ihrer Anträge überprüfte sie, als die Dusche gerade eine Lavendelduschlotion in den Wasserstrahl einleitete und das Badezimmer sie darüber in Kenntnis setzte, dass es ihre Kleidung waschen und bügeln werde, und sich erbot, Ersatzkleidung aus ihrer Tasche

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