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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Möglichkeit, Zweite von Dritten zu unterscheiden, aber auch die war ihm fremd geblieben.
    »Ich habe die Verletzung in Ordnung bringen lassen«, sagte Yu zur Beantwortung der Frage des Gyonnese. »Aber selbst, wenn ich das nicht hätte, hätte sie überleben müssen. Menschen sind belastbar.«
    »Was hat dann ihr Gesicht entstellt, wenn nicht die Verletzung?«, fragte wieder ein anderer.
    »Die Verletzung hat es entstellt, und die Technik, die ich zu ihrer Heilung angewandt habe, ist noch nicht zu diesem Punkt vorgestoßen. Außerdem war sie etwa zu der Zeit, als sie an Bord meines Schiffs gekommen ist, einigen Kontaminationsstoffen ausgesetzt, darum hat sie Medikamente bekommen, die sie vor den Auswirkungen schützen sollen.«
    »Ich dachte, Menschen könnten Kontaminationsstoffe entfernen«, sagte der mittlere Gyonnese. »Oder ist das auch nur eine Lüge von Aleyd?«
    »Es ist keine Lüge«, antwortete Yu, sosehr er es auch hasste, mit den Gyonnese zu diskutieren. Sie drehten sich immer im Kreis und schafften es doch, nicht wieder dort anzugelangen, wo sie angefangen hatten. Es war, als würde sich die Diskussion doch voranbewegen, aber auf eine Art, die er nicht begreifen konnte. »Ich habe die Standardmethode angewandt und fünfundneunzig Prozent der Kontaminationsstoffe ausgemerzt. Die verblieben Kontaminanten breiten sich langsamer aus und müssen medikamentös behandelt werden. Sorgen Sie dafür, dass sie ihre Tabletten nimmt, wenn Sie wollen, dass sie gesund bleibt.«
    »Wir verstehen die menschliche Physiologie nicht«, sagte der mittlere Gyonnese. »Wir können diese Verantwortung nicht übernehmen.«
    »Wenn Sie wünschen«, erwiderte Yu, »kann ich ein medizinisches Programm herunterladen, dass sich an Ihrer Stelle darum kümmern kann. Ich muss es nur von meinem Schiff auf den Originalcomputer dieser Wissenschaftseinrichtung übertragen.«
    »Tun Sie das«, sagte der erste Gyonnese.
    »Allerdings«, fügte der mittlere Gyonnese hinzu, »sollten Sie keine Bezahlung für dieses Programm von uns erwarten. Wir würden es ohne Ihre Nachlässigkeit nicht benötigen.«
    »Ich hätte sie bei mir behalten können, bis sie wieder gesund ist«, wandte Yu ein. »Aber ich dachte, Sie wollen sie so schnell wie möglich haben.«
    »So ist es«, stimmte der erste Gyonnese zu, griff um seinen Nachbarn herum, der bisher geschwiegen hatte, streckte den langen Arm aus und berührte den mittleren Gyonnese besänftigend mit seinen langen Fingern.
    »Ich werde nicht schweigen«, sagte der mittlere Gyonnese verärgert zu dem ersten. »Dieser Mensch hintergeht uns. Wir können diese Person nicht einmal befragen, um herauszufinden, ob sie tatsächlich Rhonda Shindo ist.«
    Yu hatte vergessen, dass in den Augen der Gyonnese alle Menschen gleich aussahen, so wie in den Augen der Menschen alle Gyonnese gleich aussahen.
    »Sie ist es«, sagte er. »Sie hat Identifikationschips in den Händen.«
    »Auf die wir nicht zugreifen können«, konterte der mittlere Gyonnese.
    Und endlich verstand Yu. Sie waren nicht sicher, dass sie die Box öffnen konnten. Also presste er die Hand an die Seite, und der Deckel glitt zurück. Die Gyonnese trippelten rückwärts davon und schwankten bei jeder Bewegung.
    Yu ergriff ihre Hand und legte sie über den Rand der Box. »Überprüfen Sie sie«, forderte er sie auf.
    Die Gyonnese starrten sie an. Sie ruderten hinter dem Rücken mit den Armen, berührten ihre Finger, kommunizierten offensichtlich auf eine Weise, die ihm verschlossen blieb.
    Endlich trippelte der erste Gyonnese wieder heran. Mit unverkennbarem Zögern ergriff er mit spitzen Fingern die Hand und berührte den nächsten Chip.
    Er erschrak. Dann breiteten sich seine Schnurrhaare aus, und er ließ die Hand fallen, als hätte er sich verbrannt.
    »Sie ist es«, informierte er die anderen.
    Dann schauderte er sichtlich, entschuldigte sich und hastete in die Dunkelheit davon. Ein Geräusch, als würde Wasser in eine Schüssel laufen, hallte von dem Ort zurück, an dem er verschwunden war.
    Die anderen Gyonnese knickten in der Körpermitte ein, während die Arme nach oben gereckt wurden – ihre Art, Widerwillen oder großem Ärger Ausdruck zu geben. Oder, wie er durch das Holo erfahren hatte, allem, was sie zutiefst bekümmerte.
    »Geht es ihm gut?«, fragte Yu, der nicht sicher war, ob er sprechen durfte, solange sie so gebeugt waren, jedoch beschloss, es einfach zu tun.
    Die Gyonnese richteten sich langsam auf, als befänden sie sich unter

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