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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Intervention nötig ist.«
    »Ich nehme keine Anweisungen von Ihnen entgegen.«
    »Das sollten Sie aber«, gab sie zurück. »Ich jedenfalls hätte Ihr Leben niemals in Gefahr gebracht. Vermutlich ist das ganze Schiff voller Kontaminationsstoffe. Wenn Sie beide regelmäßig den Frachtraum betreten und wieder verlassen haben, dann haben Sie das Zeug überall im Schiff verteilt.«
    Er wedelte mit einem Arm, eine Geste der Hoffnungslosigkeit, vielleicht aber auch eine Aufforderung, sich in Bewegung zu setzen, sie konnte es nicht erkennen. Aber sie erkannte, dass sie ihn gereizt hatte.
    Er hatte sich nicht von der Tür entfernt. Nun nickte er einmal. Offenbar hatte er mit dem Beschaffer kommuniziert.
    »Den Gang runter«, sagte er. »Die Lampen werden Sie leiten.«
    Während er sprach, flackerte eine grüne Bodenbeleuchtung vor ihr auf, die sie von ihm fortführte.
    »Sie kommen nicht mit?«, fragte sie.
    »Ich werde Sie im Auge behalten«, entgegnete er auf eine Weise, die in ihr Zweifel an seinen Worten weckte. Vermutlich machte er sich weit mehr Gedanken über das, was sie ihm gerade erzählt hatte, darüber, dass das ganze Schiff kontaminiert wäre.
    Was er nicht wusste, war, dass ein einfacher Eindämmungsbot bereits mit dem Schlimmsten fertig werden sollte. Dass die beiden Männer Kontaminationsstoffe aus dem Frachtraum auf das Schiff geschleift hatten, bedeutete lediglich, dass sich geringe Spuren der Stoffe in allen Bereichen des Schiffes nachweisen lassen sollten. Wirklich schlimm kontaminiert war nur der Frachtraum, in dem die kontaminierten Materialien längere Zeit untergebracht waren. Einige Frachtstücke waren vermutlich undicht gewesen, so dass Kontaminationsstoffe freigesetzt wurden, andere hatten vielleicht Strahlung abgegeben und wieder andere hatten schlicht all die Punkte in Mitleidenschaft gezogen, mit denen sie in Berührung gekommen waren.
    Aber das reichte.
    Was sie am meisten in Erstaunen versetzte, war, dass es bisher keine Explosion an Bord gegeben hatte – und dass kein Hafen auf die tödliche Gefahr aufmerksam geworden war, die von diesem Frachtraum ausging. Wahrscheinlich führten die meisten Häfen keine gründliche Inspektion durch. Oder dieser Beschaffer hatte Konzessionen, die eine gründliche Inspektion verhinderten.
    Oder er flog nur Häfen an, in denen so oder so keine Inspektionen durchgeführt wurden.
    Sie hastete den Korridor hinunter, folgte den grünen Lichtern, hielt dabei aber die Augen offen. Sie suchte drei Dinge:
    Fluchtkapseln, Portale, die ihr verraten konnten, wo sie war, und Computerkonsolen, die ihr Zugriff auf die Brücke geben mochten.
    Die meisten Schiffe verfügten über Ersatzkonsolen im Frachtbereich, um in einem Notfall auf den Computer zugreifen zu können. Sollte solch eine Konsole es ihr erlauben, den Autopiloten zu aktivieren, hatte sie vielleicht eine Chance, davonzukommen.
    Sie konnte das Schiff übernehmen, es allein fliegen lassen und Kontakt zum nächsten Allianzstützpunkt aufnehmen.
    Aber bis jetzt hatte sie nichts entdecken können. Die Wände bestanden überall aus dem gleichen grauen Metall. Sollte es dort Notfallkonsolen geben, so waren sie gut versteckt. Das Gleiche galt für die Zugänge zu den Fluchtkapseln.
    Vielleicht gab es in diesem Sektor des Schiffs auch keine. Sie hegte den Verdacht, dass sie sich in der Schiffsmitte befinden könnte, in einem Bereich ohne Außenschotts. In der Nähe der Dekontaminationseinheit standen ihre Chancen vermutlich besser.
    Sie sah sich über die Schulter um. Der Handlanger in dem Umweltanzug war ihr nicht gefolgt. Sie konnte hingehen, wo immer sie wollte.
    Das Problem war, dass sie wirklich zur Dekoneinheit wollte. Sie würde sie von den schlimmsten Kontaminationsstoffen befreien – von dem Zeug, das in diesem Moment wirklich bedrohlich für sie war, dem Zeug, das sie benommen machte. Der Rest konnte in einer medizinischen Einrichtung behandelt werden, ob auf dem Schiff oder irgendeiner Raumbasis, es musste nicht sofort geschehen.
    Kümmerte sie sich aber nicht sofort um einen bestimmten Teil der Kontaminationsstoffe, so wäre sie bald zu krank für einen Fluchtversuch.
    Sie musste praktisch denken, sosehr es ihr auch widerstrebte.
    Sie kam um eine weitere Biegung. Gelbe Warnzeichen bedeckten eine Tür. Die meisten Schriftzüge waren in einer Sprache verfasst, die sie nicht kannte.
    Sie schickte ein Bild und eine Übersetzungsanfrage durch ihre Links, erhielt aber keine Antwort. Offenbar waren sie zu weit

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