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Miles Flint 06 - Kallisto

Miles Flint 06 - Kallisto

Titel: Miles Flint 06 - Kallisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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ist?«
    »Detective Bozeman ist damit beschäftigt, einigen Hinweisen nachzugehen«, sagte Zagrando.
    Sicher doch. Detective Bozeman untersuchte Nichtigkeiten, um Zagrando nicht bei einem Fall zu behelligen, in den Aleyd verwickelt war. Aber Gonzalez hatte nicht die Absicht, sich ablenken zu lassen.
    »Wenn Sie wissen, für wen ich arbeite«, sagte sie, »dann wissen Sie auch, dass ich die Wahrheit gesagt habe.«
    »Ich weiß, dass jemand einen systemübergreifenden Kontakt hergestellt hat«, entgegnete Zagrando. »Aber ich weiß nicht, ob es Talia war oder ob die Entführer dahinterstecken.«
    »Sie hat Kontakt aufgenommen, als die Entführer schon fort waren.«
    »Das sagen Sie.«
    »Dann überprüfen Sie Ihre verdammten Aufzeichnungen«, blaffte sie ihn an.
    Nun lächelte er. Das hatte er längst getan. Er versuchte lediglich, herauszufinden, wie weit er sie treiben konnte.
    Jetzt wusste er auch das.
    »Schauen Sie«, begann sie, »das ist jetzt schon ein langer Tag für mich. Ich habe mich bei der ursprünglichen Kontaktaufnahme nicht von meiner besten Seite gezeigt. Sie können sich bei Talia erkundigen, wenn Sie wollen. Ich bin in diesem Fall nicht die Hauptanwältin. Ich war nicht einmal Anwältin, als Rhonda Shindo vor fünfzehn Jahren Klientin der Kanzlei wurde. Ich habe eine Weile gebraucht, um zu begreifen, was los war.«
    »Und solange hat Talia allein kämpfen müssen.« Er hörte sich verärgert an. »Wissen Sie inzwischen, was hier vor sich geht?«
    Gonzalez schüttelte den Kopf. »Vielleicht finde ich es heraus, wenn Sie mir Einblick in die vertraulichen Akten geben. Ich muss sie finden. Wenn meine Informationen zutreffen, dann ist das Kind ganz allein und braucht meine Hilfe.«
    »Ich bezweifle, dass ein Anwalt aus Armstrong ihr helfen kann«, sagte Zagrando. »Auf Kallisto werden die Dinge so geregelt, wie Aleyd will. Das ist der große Unterschied zwischen dieser Stadt und Armstrong.«
    »Sie kennen Armstrong?«
    Er antwortete nicht, sondern verschränkte lediglich wieder die Arme vor der Brust.
    »Sie glauben mir immer noch nicht«, konstatierte Gonzalez, der plötzlich ein Licht aufging. »Sie haben all diese Überprüfungen vorgenommen, und Sie glauben mir nach wie vor nicht, dass ich um Talias willen hier bin.«
    »Ich weiß, dass irgend jemand Sie hergebeten hat. Ich weiß sogar, dass Sie irgendwie mit diesem Fall zu tun haben. Was Talia betrifft, so weiß ich, dass Sie nicht ihretwegen hier sind.«
    Gonzalez spürte, wie der Zorn in ihr aufbrandete, aber sie ignorierte das Gefühl. Sie konnte keine gute Arbeit leisten, wenn sie sich von diesem Mann auf die Palme bringen ließ, und sie hegte den Verdacht, dass es hier noch einige Dinge gab, die sie ärgern würden. Sie musste Ruhe bewahren, um ihre Arbeit zu tun.
    »Woher wollen Sie das wissen?«, fragte Gonzalez.
    »Das weiß ich, weil sie gerade auf der Suche nach einem Anwalt ist. Wüsste sie, dass Sie kommen, dann wäre das wohl nicht der Fall.«
    Er wusste, wo sie war. Er wusste, was sie in dieser Minute tat. Womöglich stand er sogar in ständigem Kontakt zu ihr.
    »Können Sie Talia sagen, dass ich hier bin? Das könnte einiges ändern. Sie wird mit mir sprechen wollen, dessen bin ich sicher.«
    »Sie sind ihr noch nie begegnet, richtig?«, fragte Zagrando.
    »Ich sagte bereits, dass ich erst neu zu diesem Fall hinzugezogen wurde.«
    »Also kennen Sie auch Rhonda Shindo nicht. Und Sie kennen sich nicht mit den Gesetzen von Kallisto aus.«
    »Ich bin nicht überzeugt, dass die Gesetze von Kallisto in diesem Fall zur Anwendung kommen.«
    Er legte kaum wahrnehmbar den Kopf schief. Diese Bemerkung hatte offenbar sein Interesse geweckt.
    »So? Und wie kommen Sie darauf?«
    »Weil, wer immer Rhonda entführt hat, nicht für Aleyd arbeitet. Wer immer sie entführt hat, es hat mit ihrer Vergangenheit zu tun.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Sie ist eine Angestellte auf mittlerer Ebene. Sie gehört weder der Geschäftsführung noch dem Direktorium an. Nicht einmal der höheren Managementebene. Sie verdient nicht allzu viel Geld und hat nicht viel Einfluss. Ihre Stelle ist vom Wohlwollen des Unternehmens abhängig, und diese Position bekleidet sie bereits seit langer Zeit.«
    Das Wort Wohlwollen hatte Gonzalez mit Bedacht gewählt. Sie konnte über die öffentlich bekannt gegebenen Fakten bezüglich Rhondas Arbeitsstelle hinaus nichts preisgeben, aber sie nahm an, dass Zagrando von der Verbindung zu den Gyonnese misste. Wenn er das tat, würde er

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