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Milliardengrab (German Edition)

Milliardengrab (German Edition)

Titel: Milliardengrab (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Strassegger
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und
möglicherweise erforderlichen Downloads frei - keinesfalls war er bereit das
Risiko einzugehen, sich auf seinem Rechner einen der gerade in Mode gekommenen
Viren einzufangen. Sinuhe, in der einschlägigen Branche nannte man ihn so, weil
er angeblich Hieroglyphen ebenso schnell entziffern und lesen
konnte wie andere ein Comicheft, brachte ein anderes Thema zur Sprache.
    »Das
Honorar. Sie sind meine Frage übergangen oder haben sie überhört. Da will ich
niemandem etwas unterstellen. Ich muss jedoch auf einer Klärung dieser Frage
bestehen, hier und jetzt.« Der Oberst blickte über seine Brille hinweg und sah
Sinuhe verwundert an.
    »Was
soll damit sein?«
    »Wie
viel, wie und wann?«, Sinuhe lächelte, war aber nichtsdestoweniger deutlich.
Oberst Podolsky schien intensiv zu überlegen, und versuchte es schließlich
bedächtig. Er war ein erfahrener Mann und näherte sich seinem Kontrahenten
schleichend. Dieser war ihm, weil er ihn nicht einzuschätzen vermochte,
suspekt. Der Mann mit dem Gehabe eines gescheiterten Studenten hatte einen
bestechend scharfen Verstand und darüber hinaus die Selbstsicherheit eines
Löwen. Diese Kombination verunsicherte den Obersten. »Zehntausend?« Nun lag es
an Sinuhe, verwundert dreinzuschauen. Er schauspielerte nicht, er war
tatsächlich überrascht.
     »Ich
werde ein bis zwei Monate daran sitzen. Wenn Sie denken, ich arbeite für ein
Butterbrot, dann muss ich Sie, mit Verlaub, enttäuschen. Hunderttausend. Im
Voraus. Weitere Hunderttausend, wenn ich es schaffe. Schweizer Franken - um
Missverständnissen vorzubeugen.«
    »Ach,
und im Voraus. Und was ist, wenn Sie es nicht schaffen?« Sinuhe gab sich
gelangweilt. Er lehnte sich zurück und dozierte wie ein lässiger Professor, der
um seine Relevanz weiß. Podolsky brachte das zum Sieden, doch er beherrschte
sich eisern. Ihm war klar, dass er von diesem Menschen abhängig war, wenigstens
eine Zeit lang. »Sie gehen zu einem Anwalt, weil Sie einen Prozess am Hals
haben. Wofür bezahlen Sie den? Für seine Arbeit oder für den Ausgang des Prozesses?
Außerdem, ich nehme nicht an, dass Sie zufällig an mich herangetreten sind.
Doch wie Sie wünschen. Sie können sich gern an einen Kollegen wenden. Die erste
Beratung von mir ist, wie beim Anwalt, gratis.« Sinuhe erhob sich und machte
Anstalten die Wohnung zu verlassen.
    »Bei
so einer Summe wird doch eine Frage erlaubt sein«, warf der Dandy ein. Er war
bestrebt, die Wogen zu glätten. Sinuhe, jetzt seiner Sache ganz sicher, gab
sich generös. Nur beim Geld blieb er gnadenlos. Das konnte er sich bei seinem
exzellenten Ruf leisten. In Insiderkreisen galt er als einer unter den ersten
zehn, weltweit.
    »Wenn
es eine Frage war, dann ist sie zulässig. Nur, meine Geschäftsbedingungen sind
nicht verhandelbar. Entweder verlange ich den Tarif oder ich arbeite gratis.«
    »Gratis?
Wie das?«
     »Wenn
mich etwas interessiert, nur mit Verlaub, das hier«, Sinuhe warf einen
abschätzend - verachtenden Blick auf die Unterlagen des Obersten, »ist weit
davon entfernt, meine Neugier zu wecken. Also bitte, ich wäre Ihnen sehr
verbunden, wenn sie sich entscheiden würden.« Der Oberst wandte sich an den
Dandy und nickte kaum merkbar. Der erhob sich und warf einen Blick auf seine
Uhr, bevor er sagte:
    »Die
Banken haben noch geöffnet. Ich werde versuchen, in einer halben Stunde wieder
hier zu sein. Solange müssen Sie sich gedulden.« Sinuhe signalisierte sein
Einverständnis. Dann stand er auf und ging auf die Toilette. Kaum war die Tür
hinter ihm geschlossen, ging der Oberst zum Telefon und rief Fiedler in Berlin
an. Der war über die Kosten für die Dechiffrierung außer sich. Trotzdem weigerte
er sich beharrlich, Leute aus den eigenen Reihen zu beauftragen - eine undichte
Stelle konnte unabsehbare Folgen haben. So fand Fiedler sich widerwillig mit
der unverschämten Forderung Sinuhes ab. Als Sinuhe wiederkam, war er mit dem
Oberst allein im Raum. In der Stille war ein Schnarchen nicht zu überhören.
    »Schläft
da irgendwer?«, fragte Sinuhe den Oberst.
    »Ja,
mein ukrainischer Fahrer. Er ist von Lübeck hierher durchgefahren, die ganze
Nacht.«
    »Wenn
er so gut fährt, wie er schnarcht, dann beglückwünsche ich Sie zu Ihrer Wahl«,
lachte Sinuhe und fuhr dann fort:
    »Vielleicht
können Sie mir vorab helfen? Wer hat die Verschlüsselung vorgenommen?« Der
Oberst schüttelte den Kopf.
     »Was
würde das bringen?«, hakte er nach.
    »Jeder
Mensch hat Neigungen, Hobbys, gibt beim Lesen

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