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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zwängte sich in seinen Sessel, und seine Augen blieben auf
Steve hängen, der sich gegen die Tür gelehnt hatte, beide Hände tief in den
Taschen.
    »Wenn ich Ihnen helfen kann,
Mr. Farrel «, begann er wieder. »Mit dem größten
Vergnügen.«
    »Alex Vitrelli ist ziemlich verärgert«, begann ich kalt. »Das Syndikat hat eine Vereinbarung
getroffen, und die Sache ist geplatzt. Das hat Alex gar nicht gern .«
    »Oh, das tut mir aber leid, Mr. Farrel . Davon habe ich noch gar nichts gehört .« Kahn wischte sich die Stirn mit dem Taschentuch.
    »Wirklich nicht?«
    »Aber nein doch«, sagte er
schnell. »Natürlich kenne ich Mr. Vitrelli dem Namen
nach, aber wie ich schon sagte, ich hatte noch nie das Vergnügen. Und
selbstverständlich weiß ich nichts von Vereinbarungen und Plänen des Syndikats .«
    »Alex hat aber eine private
Vereinbarung getroffen«, fuhr ich in dem gleichen kalten Ton fort. »Und zwar
mit Davis. Er hat ihm eine Million Dollar gezahlt und sollte dafür die Rackets
übernehmen, die Davis beherrschte. Ungefähr eine Stunde später wurde Davis
erwürgt und das Geld gestohlen .«
    »Ich weiß, daß Edmund ermordet
wurde .« Kahns Stimme schwankte, als er sprach. »Aber
ich hatte keine Ahnung, daß er sich mit Mr. Vitrelli arrangiert hatte...«
    »Aber jemand muß es gewußt
haben .«
    »Richtig.« Er setzte sich in
seinem Stuhl auf. »Das muß dieses Mädchen gewesen sein, die Mannering .
Ich habe ihr nie über den Weg getraut .«
    »Das genügt nicht, Kahn«,
schnarrte ich. »Das Mädchen haben wir uns vorgeknöpft, das ist sauber. Wem könnte
Davis sonst noch von der Sache erzählt haben ?«
    »Kann ich wirklich nicht
sagen«, jammerte er.
    Ich grinste ihn nur an.
    »Wenn man Sie so reden hört,
fragt man sich, wie Sie zu Ihrer Position als Davis’ rechte Hand gekommen
sind«, höhnte ich. » Vitrelli meint, Davis muß einem
seiner engsten Mitarbeiter von der Sache berichtet haben. Die Million sind wir
los, aber wir haben das Dossier über Davis’ Organisation, alle Einzelheiten und
alle Namen. Er hatte drei Vertraute — Holland, Platt und Sie .«
    Kahn knüllte sein Taschentuch
in der Hand zusammen, seine Wange zuckte nervös. »Davis hat mir kein Wort über
diesen Plan mitgeteilt«, krächzte er. »Das schwöre ich! Ich hatte keine Ahnung,
daß er verkaufen wollte, Mr. Farrel . Wenn, dann
hätte...«
    »Okay«, sagte ich. »Wir glauben
Ihnen — einstweilen. Aber wir werden Ihre Angaben nachprüfen. Vielleicht sehen
wir uns dann wieder .«
    Ich wandte mich um und ging auf
die Tür zu. Steve riß sie für mich auf und folgte mir. Sein Gesicht war zu
einem breiten Grinsen verzogen.
    »Weißt du was, Freund ?« sagte er sanft. »Die Sache fängt an, mir Spaß zu machen.
Ich habe bisher noch nie versucht, Ganoven in Angst und Schrecken zu versetzen .«
    Als wir gerade die Treppe
erreicht hatten, blieb ich plötzlich stehen, denn ich sah, daß unten im Flur
ein überdimensionaler Rausschmeißer sich höflich um einen Mann in Zivil
bemühte, der drei Meilen gegen den Wind nach Polizei roch.
    »Sicher, Leutnant«, sagte der
Dicke höflich. »Mr. Kahn ist oben in seinem Büro .«
    Ich packte Steves Ellbogen und
zog ihn aus der Sichtlinie. »Die Obrigkeit auf dem Weg zu Kahn«, flüsterte ich.
»Lauf zurück und bereite ihn vor. Wir treffen uns bei Holland. Er wohnt acht
Häuserblocks von hier. Ich nehme ein Taxi, dann kannst du den Wagen behalten .«
    Steve ging zurück in Kahns
Büro, während ich die Stufen hinunterschritt. Auf der Treppe trat ich höflich
beiseite, um den Leutnant vorbeizulassen. Er warf mir einen gleichgültigen
Blick zu und dankte mit einem Nicken. Sonderlich beruhigt fühlte ich mich
danach nicht — ich hatte sein Gesicht aus der Nähe betrachtet, die eckige
Kinnlinie und die kalten grauen Augen. Wenn ich mir vorstellte, daß ich diese
Burschen von meiner Unschuld überzeugen sollte..., den ganzen Weg lang hatte
ich noch ein nervöses Kribbeln im Rückgrat.
     
    Als sich die Tür zu Hollands
Wohnung öffnete, sah ich sofort, daß er Besuch hatte — blonden Besuch. Sie trug
ein seidenschimmerndes Kleid, hatte die Hände in den großen Seitentaschen
vergraben, sah intelligent und elegant aus, und wir waren uns schon begegnet.
    »Das ist doch Julie«, sagte
ich. »Sie kommen aber herum .«
    Ihre Augenbrauen gingen ein
wenig in die Höhe. »Kennen wir uns ?«
    »Aber sicher. Damals beim
Poker, erinnern Sie sich nicht? Sie waren mit diesem Ölknaben da, mit Mansfield .«
    »Ach

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