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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ziemlich
mannigfache Aufgaben .« Er lächelte, als handle es sich
um einen Scherz, den nur wir beide verstünden.
    »Ihr Henker ?« krächzte ich.
    »Wir ziehen Diakon vor«, sagte Vitrelli milde. »Wenn Sie ihn kennen, werden Sie wissen,
warum .«
    Irgendwo ertönte eine Klingel.
Ich zuckte zusammen, meine Nerven mußten wirklich am Ende sein.
    »Das ist er«, sagte Alex. »Los,
mach ihm auf, Carl .«
    Stoner verließ den Raum. Als er
durch die Garage ging, hallten seine Schritte von den Betonmauern wider. Dann
hörte ich das metallische Geräusch, mit dem das Tor geöffnete wurde, und dann
eine Zeitlang gar nichts.
    »Das Mädchen hat wahrscheinlich
das Geld«, sagte Vitrelli leichthin. »Ihr müßt
zusammengearbeitet haben. Darum hat sie auch verhindert, daß Carl mitkam, er kannte ja den richtigen Davis .«
    Wieder kamen Fußschritte über
den Zementboden, und Stoner trat ein, gefolgt von einem anderen Mann.
    »Na, wie geht’s, Diakon ?« grüßte Alex lächelnd. »Deine Aufgabe wartet schon auf
dich .«
    Einen Augenblick verhielt der
Diakon in der Tür. Er war etwa 1,90 Meter groß und spindeldürr. Er trug einen
schwarzen seidenglänzenden Anzug, der so hoch zugeknöpft war, daß nur ein
kleines weißes Dreieck am Hals sichtbar blieb. Die schmale Krawatte und der
breitkrempige Hut waren ebenfalls schwarz.
    Seine Gesicht hatte eine
leichenhafte Farbe. Die riesige Nase hing über dem kleinen schmallippigen Mund,
und die Augen waren geradezu umwerfend. Er hatte traurige, vertrauensvolle
Augen wie ein Spaniel, dem man gerade einen Tritt versetzt hat.
    »Ist das der Mann, Alex ?« lispelte er sanft. Tatsächlich, er lispelte.
    »Mike Farrel «,
stellte Vitrelli vor. » Soviel haben wir aus ihm herausgekriegt. Aber wir brauchen noch ein paar weitere
Angaben, zum Beispiel, wo er das Geld gelassen hat .«
    Der Diakon kam auf mich zu.
Seine großen braunen Augen blickten mich liebevoll an.
    »Das wird leicht sein«, sagte
er lächelnd, wobei er seine gelben Zähne entblößte. »Der macht den Mund gleich
auf, er hat jetzt schon Todesangst .«
    »Sieh zu, daß er unsere Fragen
beantwortet, danach kannst du ihn haben«, meinte Vitrelli freundlich. »Leicht verdientes Geld, was, Diakon?«
    »Der Flug war scheußlich«,
sagte der ausgemergelte Riese kalt. »Meine Arbeit ist nie leicht .«
    »Sicher, sicher«, entgegnete Vitrelli beschwichtigend. »Ich habe auch nur Spaß gemacht .«
    Ich beobachtete, wie der Diakon
die Finger seiner rechten Hand beugte und streckte, dabei traten seine Knöchel
weiß hervor. Und dann schlug er mit einer Schnelligkeit zu, die mir keine Zeit
ließ, meinen Kopf wegzuziehen. Er traf mich so genau zwischen die Augen, daß
ich beinahe die Balance verlor. Ehe ich überhaupt wußte, was los war, hatte er
mich noch einmal geschlagen, daß ich zusammensackte.
    Als ich wieder zu mir kam,
blickte ich an die Decke. Dieser Anblick wurde aber sofort verdrängt; der
Diakon kniete neben mir und schob sein Gesicht über mich. Aus dem Augenwinkel
konnte ich gerade noch entdecken, daß seine Hand einen silbrigglänzenden Gegenstand hielt.
    »Bitte, Farrel «,
bat er sanft, »antworte auf Alex’ Fragen. Ich möchte dieses Messer nur ungern
benutzen .«
    »Geh zur Hölle«, sagte ich
schwach und schloß meine Augen.
    »Du darfst dich nicht bewegen«,
lispelte er warnend, dabei griff seine linke Hand nach meinem Kiefer und hielt
ihn eisern fest. »Wenn du reden willst, brauchst du nur deine Hand zu heben .«
    Ich öffnete die Augen und
versuchte krampfhaft, etwas zu sagen, aber alles, was ich herausbrachte, war
ein unartikuliertes Gurgeln.
    »Du mußt absolut regungslos
bleiben«, wiederholte er. »Eine plötzliche Bewegung — und du hast ein Auge
verloren .«
    »He, Diakon!« Stoners Stimme klang erregt. »Was hast du vor ?«
    »Ach, nur das Augenlid«, gab
der Diakon mit bescheidenem Stolz zurück.
    Ich fühlte, daß mir die Augen
vor Entsetzen fast aus dem Kopf traten, als das Skalpell auf mich zukam.
Schließlich mußte ich sie schließen. Die erste Berührung mit dem
rasiermesserscharfen Instrument genügte — ich gab klein bei. Wild
gestikulierend hob ich den Arm.
    Der Druck um meinen Kiefer
lockerte sich, vorsichtig öffnete ich die Augen. Der Diakon erhob sich neben
mir, und ich richtete mich auf; dabei dröhnte mir noch der Kopf von den
Hammerschlägen, die er mir zwischen die Augen gesetzt hatte. Der Riese
beobachtete mich mit einem bedauernden Lächeln. Wahrscheinlich war er traurig,
daß er mir

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