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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ja.« Der Ton war nicht
sehr begeistert. »Sie haben damals das viele Geld gewonnen .«
    »Mike Farrel ,
Süße«, stellte ich mich noch einmal vor. »Ich habe mit Holland zu reden. Ist er
zu Hause ?«
    Ihre Augen weiteten sich einen
Augenblick. »Ist er zu Hause ?« wiederholte sie leise.
»Wer?«
    »Holland«, sagte ich etwas
kürzer. »Die Frage ist doch wirklich einfach, und Sie sehen aus, als seien Sie
intelligent genug, um einfach mit Ja oder Nein zu antworten .«
    »Ja oder nein wäre in diesem
Fall nicht die richtige Antwort«, meinte sie gleichmütig. »Haben Sie sich nicht
in der Adresse geirrt ?«
    »Nein«, sagte ich kalt. »Und
nun lassen Sie dieses Hinhaltemanöver . Ich muß mit
Holland reden, und zwar dringend .«
    »Vielleicht kommen Sie besser
herein .« Sie öffnete die Tür. »Dann werden wir das Mißverständnis schon klären .«
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer.
Wände und Teppich waren in Blau gehalten, was einen schönen Kontrast zu dem
warmen Holzton der modernen schwedischen Möbel ergab.
    »Holland hat Geschmack«, meinte
ich. »Für einen engen Freund des verstorbenen Mr. Davis eigentlich merkwürdig.«
    Die Blonde lächelte mich leicht
verächtlich an. »Sie haben sich im Geschlecht geirrt, Mr. Farrel «,
sagte sie. »Mein Name ist Holland, Julie Holland. Also, was haben Sie so
Eiliges ?«
    Ich starrte sie an. Richtig, im
Dossier waren immer nur die Nachnamen genannt. Ich wäre nie auf den Gedanken
gekommen, daß einer von Davis’ engsten Mitarbeitern eine Frau sein könnte.
    »Sie haben Davis doch
nahegestanden«, begann ich. »Sie haben die Beziehungen angeknüpft.
Kontaktmädchen, würde ich sagen .«
    »Ich nenne meine Arbeit Public
Relations, Mr. Farrel «, gab sie kühl zurück. »Aber
was geht Sie das an ?«
    »Ich komme als persönlicher
Vertreter von Alex Vitrelli «, sagte ich hart. »Es
geht das Syndikat an .«
    Ihr Mund öffnete und schloß
sich wieder. Großäugig starrte sie mich an.
    »Public Relations«, höhnte ich.
»Hübsche Bezeichnung, das muß ich Alex erzählen. Sie leisten die Zahlungen,
knüpfen die ersten Beziehungen an und kümmern sich um Bonzen wie Mansfield.
Geschickt, dafür eine gutaussehende Frau zu nehmen; Davis war wirklich smart .«
    »Sie sind doch nicht gekommen,
um mir das mitzuteilen, Mr. Farrel «, sagte sie kühl.
»Also, was wollen Sie ?«
    »Ich habe etwas Zeit«,
antwortete ich. »Außerdem könnte ich einen Drink vertragen .«
    Sie verzog den Mund, dann ging
sie schulterzuckend an die Bar in der Ecke. »Was darf ich Ihnen geben ?«
    »Scotch, wenn’s geht.«
    Während sie die Gläser
einschenkte, tischte ich ihr die gleiche Geschichte auf, die ich Kahn erzählt
hatte. Ihre Reaktion war ganz anders. Kahn hatte die Angst einem Herzanfall
nahe gebracht, aber Julie beschäftigte sich weiter mit ihren
Hausfrauenpflichten, als ob ich über das Wetter spräche. Sie reichte mir mein
Glas und setzte sich mir gegenüber hin. Aufmerksam hörte sie zu.
    »Das scheint Sie gar nicht zu
überraschen«, blaffte ich sie an.
    »Ich war früher die rechte Hand
eines Varietémanagers«, sagte sie ruhig. »Seitdem überrascht mich nichts mehr .«
    »Kahn, Platt oder Sie haben
Davis umgebracht«, beharrte ich. »Wenn das Syndikat den Täter kennt, dann
passiert was . Vielleicht können Sie sich vorstellen,
was .«
    »Sie wollen mir offensichtlich
Angst einjagen, Mr. Farrel . Gut, ich habe Angst.
Trotzdem kann ich Ihnen nichts sagen. Tut mir leid .«
    »Wo waren Sie heute nachmittag ?«
    »Hier.«
    »Allein?«
    »Ja, leider.«
    » Welch prächtiges Alibi.«
    Wieder hob sie die Schultern.
»Finden Sie? Bedaure, Mr. Farrel , aber ich kann Ihnen
nur die Wahrheit sagen .«
    Ich trank aus und stand auf.
»Alex möchte diese Sache schnell bereinigt wissen. Er will eine Antwort auf
seine Frage. Wie ich die kriege, ist ihm egal. Das könnte schlecht für Sie
aussehen, meine Beste .«
    »Genügt Baby Mannering nicht als Antwort ?« fragte sie.
    »Die haben wir schon vorgehabt.
Also wollen wir uns einmal mit Ihnen beschäftigen. Haben Sie eine Idee, wer
Davis umgebracht haben könnte ?«
    »Nein. Und er hat mir mit
keinem Wort mitgeteilt, daß er aussteigen wollte. Wenn er nicht tot wäre, würde
ich ihm das sehr übelnehmen .«
    Wir blickten uns eine Weile an,
wobei ich krampfhaft nach weiteren Fragen suchte.
    »Haben Sie noch andere Sorgen,
Mr. Farrel ?« Eine höfliche
Frage, doch die leichte Ironie dahinter war nicht zu überhören.
    »Im Moment nicht«, brummte

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