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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sagte er
befriedigt. »Wollen Sie noch den Schluß der Geschichte hören ?«
    »Aber ja«, höhnte ich. »Das ist
ja toller als alle Märchen aus Tausendundeiner Nacht .«
    »Sie zwangen Baby, Lucas
anzurufen und ihn in die Garage zu bestellen. Als er kam, empfingen Sie ihn und
gingen mit ihm in das Büro, wo Sie das Mädchen abgesetzt hatten. Als Sie mit
Lucas den Raum betraten, schrie Baby ihm eine Warnung zu. Aber ehe er noch
schießen konnte, hatten Sie ihn schon erledigt. Baby konnte Lucas’ Pistole, die
auf den Boden gefallen war, an sich reißen und auf Sie schießen. Sie war der
Meinung, daß Sie tot seien, aber sie hatte etwas zu hoch gehalten — das erfuhr
sie erst später. Als Sie zu Boden gingen, rannte sie los. Ein paar Straßen
weiter lief sie einem Polizisten in die Arme und platzte mit der ganzen
Geschichte heraus. Wir fanden Sie zwar schon wieder auf den Füßen, aber noch
ganz durcheinander. Den Rest kennen Sie .«
    »Wollen Sie vielleicht auch
meine Version hören ?« fragte ich bösartig. »Oder wäre
das reiner Zeitverlust, weil Sie alles schon so schön zusammenhaben ?«
    »Sicher möchte ich sie hören .« Hawker gab sich Mühe, sachlich
zu bleiben. »Wollen Sie eine Aussage machen ?«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe einen Beamten
draußen, der mitschreiben kann«, sagte er eifrig. »Nehmen Sie sich noch eine
Zigarette — ich hole ihn .« Er warf mir das Päckchen
aufs Bett und eilte aus der Tür.
    Ein paar Minuten später saß der
Beamte auf der anderen Seite meines Bettes und wartete. Ich blickte Hawker an, der nickte mir zu.
    »Ich habe Baby Mannering bei einer Pokerpartie kennengelernt, die ein gewisser
Cory veranstaltete«, begann ich. Und dann beschrieb ich, wie ich an dem Abend
Davis die fünfunddreißigtausend Dollar abknöpfte, wie Baby später zu mir in die
Wohnung kam mit ihrem Vorschlag — jede Einzelheit beschrieb ich bis zu dem
Moment, als der echte Davis bewußtlos im Wandschrank
lag und ich auf die beiden Männer vom Syndikat wartete.
    »Als die beiden ankamen, sagte
Baby, Davis sei etwas nervös und wolle mit Vitrelli allein verhandeln. Alex Vitrelli kam also zu mir, und
wir arrangierten alles. Er hatte die Million in einer Aktentasche und...«
    »Und das soll ich Ihnen
abnehmen ?« fragte Hawker empört. »Sie haben aber Humor .«
    »Es ist die Wahrheit«,
versicherte ich. »Wir hatten die Million bei uns, unter dem Bett, als ich Baby
ein paar Stunden später allein ließ .«
    »Wir haben Ihre Wohnung
durchsucht«, entgegnete er müde, »und keinen Pfennig gefunden .«
    »Weil die vom Syndikat uns
zuvorkamen«, schrie ich ihn an. »Sie holten Baby und das Geld. Kurz nach
Mitternacht rief sie mich an und sagte, sie hätten sie in die Garage
verschleppt und...«
    Langsam schüttelte Hawker den Kopf und blickte den Polizisten an. »Ob ich den
Doktor rufen soll? Ich glaube, nun dreht er wirklich durch. Wie käme er sonst
auf diese wilde Geschichte ?«
    »Schön«, brüllte ich, »also bin
ich verrückt! Aber was ist mit dem Dossier? Was sagen Sie dazu ?«
    »Wenn ich Ihre Phantasie hätte,
könnte ich ein Vermögen mit Filmideen verdienen, Farrel .«
    »Das Dossier ist aber echt .« Plötzlich fiel mir die Kopie ein, und ein warmes Gefühl
der Zuversicht rann durch meinen Körper. »Ich habe die Kopie an meine Bank in
Miami geschickt, Leutnant«, sagte ich wieder mit normaler Stimme. »Sie brauchen
das nur nachzuprüfen .«
    »Machen wir, daß wir hier
rauskommen«, stöhnte Hawker . »Denn gleich sehe ich
noch kleine weiße Syndikatmäuse aus den Wänden
kriechen .«
    Er stand auf und verließ den
Raum, der Polizeibeamte folgte.
    »Leutnant !« schrie ich. »Halt! Warten Sie doch! Es stimmt alles — Leutnant !«
    Ich warf die Decken zur Seite,
kletterte aus dem Bett und versuchte, hinter ihm herzulaufen. Nach den ersten
Schritten hörte ich ein Summen im Kopf, und der Boden begann zu schwanken.
Dabei konnte ich die ganze Zeit einen Wahnsinnigen brüllen hören — »Leutnant !« schrie der Kerl mit vollster Lautstärke.
    Eine schreckensbleiche
Schwester tauchte vor mir auf und sagte etwas, was ich aber nicht verstand. Ich
griff nach ihrer Schulter und schob sie aus dem Weg — sie fiel rückwärts über
ein leeres Bett, ich sah nur nackte Beine, einen Haufen weißer Röcke und
französische Unterwäsche. Ich lief weiter durch den gelben Nebel, bis ich in
eine Wand rannte. Und dann waren wieder Hände da, die mich packten, und ich
fühlte den Stich im Arm.
    Diesmal hatten sie

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