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Millionen-Baby

Millionen-Baby

Titel: Millionen-Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Leute Sie verhaften sollen, dann dürfen Sie mir sagen, wann meine
Patienten zur Vernehmung bereit sind«, entgegnete der Arzt scharf.
    Die Schwester war wieder da und
gab mir eine Pille, die ich mit einem Schluck Wasser nahm, dann sank ich sofort
in einen traumlosen Schlaf. Als ich wieder aufwachte, war es dunkel draußen,
die Lichter brannten, und an meinem Fußende saß ein anderer Beamter. Eine
andere Schwester brachte mir ein winziges Abendessen und dann wieder eine
Tablette.
    Als ich das nächstemal aufwachte, war es wieder Tag, und meine Kopfschmerzen waren vorüber. Ich fühlte
mich munter, ausgeruht und schrecklich hungrig. Man brachte mir ein Frühstück,
und der Arzt untersuchte mich von neuem. Alles war eitel Wohlwollen, nur das
saure Gesicht des Polizisten an meinem Bett verursachte mir ein gewisses
Unbehagen. Ein ähnliches Gefühl müssen wohl die Gänse kurz vor Weihnachten
haben.
    Gegen elf erschien der Mann mit
den grauen Augen und dieser Spezialuniform, die
normales Zivil war, zog einen Stuhl an mein Bett und setzte sich hin.
    »Mein Name ist Hawker «, sagte er mit ernster Stimme. »Leutnant Hawker , Mordkommission.«
    »Ich bin Mike Farrel «, sagte ich vorsichtig.
    »Das ist mir bekannt .« Er zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche und bot mir
eine an.
    »Danke .« Er gab mir Feuer.
    »Wie geht’s Ihnen jetzt ?« fragte er dann kurz. »Wieder auf Draht?«
    »So mittel«, gab ich zurück.
»Aber ich erinnere mich wieder an alles. Steve Lucas ist tot, nicht wahr ?«
    Der Leutnant nickte nur.
    »Sie wollen meine Aussage«,
fuhr ich fort. »Ich werde Ihnen alles sagen, Leutnant; das schulde ich Steve.
Dann können Sie mich wegen schweren Diebstahls einbuchten .«
    »Machen Sie keine Witze«, sagte
er hart. »Hier handelt es sich um einen Doppelmord .«
    »Was ?« gurgelte ich.
    »Haben Sie denn nicht zugehört,
als man Sie verhaftet hat ?«
    »Zumindest kann ich mich nicht
erinnern«, entgegnete ich schwach. »Doppelmord, sagen Sie ?«
    »Edmund Davis und Steve Lucas«,
erklärte er.
    »Das ist doch Unsinn,
Leutnant«, sagte ich wütend. »Ich habe weder den einen noch den anderen
umgebracht .«
    »Wenn Sie vernünftig sind,
geben Sie alles zu, Farrel «, sagte Hawker . »Der Fall liegt vollkommen klar .«
    »Fall ?« wiederholte ich. »Soll das heißen, daß Sie Beweise haben ?«
    »Ach so, ich vergaß, daß Sie
eine Gehirnerschütterung hatten .«
    Ich konnte nicht entscheiden,
ob er es ernst meinte oder sarkastisch. »Dann muß ich alles von vorn berichten .«
    »Tun Sie das, Leutnant .«
    »Wir haben Davis’ Wohnung
untersucht. Ihre Fingerabdrücke sind überall zu finden. Auf der Pistole, mit
der Lucas erschossen wurde, befanden sich einzig und allein Ihre Fingerabdrücke.
Außerdem haben wir für beide Morde einen Augenzeugen .«
    »Und wen?«
    »Barbara Mannering .«
    »Baby!« Ich starrte ihn wild
an. »Das glaube ich nicht .«
    »Ich kann Ihnen ihre
unterschriebene Aussage zeigen, wenn Sie wollen«, sagte Hawker leichthin. »Sie hat uns alles berichtet, wie Sie sich bei der Pokerpartie
kennenlernten, wie Sie ihr vom ersten Augenblick an nachstiegen. Sie hat
ausgesagt, daß sie sich vor Ihnen kaum mehr retten konnte. Schließlich bekam
sie es mit der Angst zu tun. Sie wollte Davis fallenlassen, weil sie einen
neuen Freund gefunden hatte — Steve Lucas .«
    »Steve und Baby?« Ich schloß
die Augen für einen Moment. »Daß ich nicht lache .«
    »Das Lachen wird Ihnen noch
vergehen«, sagte er grimmig. »Hören Sie weiter: Am Nachmittag, als Davis
ermordet wurde, war Baby bei ihm in der Wohnung. Da kamen Sie mit dem
Vorschlag, eine neue Pokerpartie zu arrangieren, damit er eventuell sein Geld
zurückgewinnen könnte. Plötzlich sind Sie wild geworden, haben ihn
niedergeschlagen und vor den Augen des Mädchens erdrosselt. Dann drohten Sie,
sie ebenfalls umzubringen, wenn sie einen Laut von sich gab. Sie zwangen Baby
dann, mit in die Garage herunterzugehen. Sie hatte Todesängste, als Sie...« — Hawkers Gesicht verzog sich vor Ekel — , »na, reden wir nicht davon, unsere Psychoanalytiker werden die Sache schon
klären. Zumindest hat sie noch die Würgemale am Hals, und Sie haben die
Kratzwunden im Gesicht. Sie erzählte Ihnen von ihrer Zuneigung zu Lucas, damit
Sie vielleicht vernünftig wurden. Darauf ließen Sie zwar von Baby ab, dafür
wollten Sie aber Lucas umbringen .«
    »Und das haben Sie alles
schriftlich und mit ihrer Unterschrift, Leutnant ?« fragte ich.
    »Habe ich«,

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