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Millionencoup im Stadion

Millionencoup im Stadion

Titel: Millionencoup im Stadion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Sonnenbrille aufhabe...«
    Tim nickte und fragte
ungeduldig: »Was ist dann?«
    »Dann kann ich jemanden
beobachten, ohne dass die beobachtete Person mir das ansieht. Vielleicht muss
ich ja gleich im Laden den Kraut observieren.«
    Tim schüttelte erneut den Kopf
und sagt genervt: »Auffälliger geht es ja wohl nicht beim Beschatten! Mann,
Willi, es ist Frühjahr und nicht Hochsommer! Da wundern sich die Leute, wenn du
abends eine Sonnenbrille im Gesicht hast.«
    »Echt?« Klößchen schaute Tim
mit großen Augen an.
    Doch Tim sagte: »Echt, schau
dich mal um.«
    Klößchen stand wie angewurzelt
da und blickte um sich. »Ups, muss ich glatt übersehen haben.«
    Tim rollte die Augen. Er nahm
seinen Freund die Naivität nicht ab. »Am besten, du klebst dir noch einen Bart
an und setzt dir eine Perücke auf. Wie ein echter Detektiv«, sagte er deshalb
ironisch.
    »Gute Idee!«, meinte Klößchen.
»Aber ich glaube, du machst Witze mit mir.«
    Tim stöhnte.
    »Die Idee war doch spitze.
Müsst ihr zugeben. He, dann sollten wir uns diesen Trick für den Sommer merken.
Wenn wir die hammerharten Fälle knacken. Dann suchen wir uns ein rattenscharfes
Verbrechen aus. Eines, das wir im Schwimmbad lösen müssen. Sonnenölmafiosi oder
Badelatschen-Kidnapping.« Klößchen gefiel es, die Ulknudel zu mimen. »Ich
beobachte all die vielen Verbrecher, die als Badegäste getarnt rumlaufen, mit
meiner Sonnenbrille. Mann, das wird ein echter Super-Sonderfall. Ach, ich freu
mich schon so auf den Sommer.« Klößchen strahlte über das ganze Gesicht. »Dann
gibt es auch wieder Eis ohne Ende — mit Schlagsahne.«
    Tim konnte sich das Lachen
nicht verkneifen. Mit vorgehaltener Hand sagt er nur: »Kommt jetzt endlich!
Sonst wird das hier kein Super-Sonder-, sondern höchstens ein Reinfall.«
    »Und ihr glaubt nicht, dass das
Shirt ein Plagiat, also eine perfekte Nachahmung ist?« Gaby richtete ihre
Haare, indem sie sie kurz aufschüttelte und dann wieder mit einem Haargummi
zusammenband.
    »Du hast es ja heute Morgen von
Max gehört: Er vertraut diesem Magnus. Und morgen will er dem Salk seine
Trikots unter die Nase halten.« Klößchen war guter Dinge.
    »Dann ist doch alles in bester
Ordnung, ich meinte ja auch nur. Schließlich hast du ganz ordentlich Geld auf
den Tisch gelegt«, gab Gaby zu bedenken.
    »Na klar, Pfote«, stimmte
Klößchen zu. »Aber ich bin mir sicher, dass sich die Investition auszahlen
wird. Du weißt doch: Innovation braucht Investition.«
    Nachdem das Mädchen Klößchen
fragend ansah, erklärte dieser: »Ich arbeite an einem neuen Image. Wenn ich
mich schon beim Fußballspiel so schwer tue, will ich wenigstens im passenden
Outfit während der WM glänzen.«
    Gabys Gesichtsausdruck zeigte
sich heiter.
    »Und dazu gebe ich gerne ein
bisschen Geld aus«, schloss Klößchen seine kurze Ausführung.
    Tim ergriff die Hand seiner
Freundin, die Gaby ihm widerstandslos überließ, und zog sie in Richtung
Eingang. »Es wird Zeit!«
    Das war das Stichwort für Gaby.
Sie schaute auf ihr Handgelenk, wo sie eine zierliche Uhr trug, und fuhr
erschrocken auf: »Waaas? So spät schon? Ich kann nicht mehr mitkommen, sonst
komme ich zu spät zu meiner Verabredung mit Marie.«
    »Marie... Marie... ich hör
immer nur Marie. Wer ist das denn?«, fragte Klößchen neugierig.
    »Marie Nicoletta ist eine
Freundin vom Fußball. Ich habe sie im Fußball-Camp auf Langeoog kennengelernt.«
    »Ach so, dann müssten wir sie
theoretisch ja auch schon mal gesehen haben.«
    »Theoretisch«, lachte Gaby und
hauchte Tim einen Kuss auf die Wange. Dann verschwand sie mit einem »Tschüss,
bis später« auf den Lippen.

    Klößchen flüsterte Karl ins
Ohr: »Muss Liebe schön sein.«
    Als Karl nur mit dem Schultern
zuckte, meinte Klößchen weiter: »...aber das musst du ja auch wissen«, und
spielte mit seinem kleinen Seitenhieb auf das Foto vom Nachmittag an.
     
    Karls Antwort ging im
Niesanfall eines Kunden unter, während sie den Verkaufsraum der Firma K. Tex betraten.
    Im beeindruckenden
Sportgeschäft mit den vielen bunten Auslagen wurden TKKG von einem
Auszubildenden in hippen Klamotten freundlich begrüßt. Das Gesicht des
Verkäufers wäre zweifelsfrei als Clearasil-Testgelände durchgegangen. Sein
Antlitz war über und über von kleinen geröteten Pickeln übersät. Ein Schild auf
seiner Brust verriet den Nachnamen des Verkäufers: Fidentinus.
    »Wir sind vor Kurzem in den
Besitz dieses Fußballtrikots gekommen, Herr Fidentinus. Mein Freund

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