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Mind Control

Mind Control

Titel: Mind Control Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Flinn
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vollen Rohren feuerten. Mehrfach wurde ihr Hover von Kugeln getroffen, die als Querschläger in die umliegenden Stände einschlugen. Wie erwartet war das Fahrzeug gepanzert, doch Nikolaj wusste nur zu gut, dass ein Zufallstreffer reichte, um ihre Flucht zunichtezumachen.
    Er ließ das Luftkissenfahrzeug über den Untergrund tanzen, jagte an einem verrosteten Silo vorbei und tauchte ein in den drückenden Verkehr der Stadt. Obwohl er ein hohes Tempo anschlug, kam es seltsamerweise zu keinerlei Kollisionen. Stattdessen spritzten die entgeisterten Afrikaner vor ihm beiseite wie Bugwellen. Die Banguier schienen Arschlöcher wie ihn gewöhnt zu sein.
    Verzweifelt suchte Nikolaj nach so etwas wie einer Hupe, als im Straßenlärm hinter ihm ein durchdringender Pfeifton zu hören war. Geistesgegenwärtig lenkte Nikolaj den Hover auf die Gegenfahrbahn. Keinen Moment zu spät, denn schon zischte ein flirrender Energiestrahl dicht am Heck ihres Fluchtfahrzeugs vorbei und schlug in einen der entgegenkommenden Busse ein. Das altertümliche Vehikel wurde wie von einer Gigantenfaust gepackt, angehoben und explodierte noch in der Luft in einem Glutball aus Benzin und Feuer. Schmauchende Metall- und Leichenteile prasselten vom Himmel, der jetzt schwarz vor Rauch war.
    Johnson schrie entsetzt auf. Auch die Menschen auf der Straße brüllten vor Angst. Die Bastarde hinter ihm schossen doch tatsächlich mit dem Partikelstrahlwerfer auf sie!
    Nikolaj riss den Steuerknüppel abermals herum, wich einem Lkw aus und krachte mit der Flanke des Hover gegen eine himmelwärts strebende Holotafel, von der ein Schwarzer in Kampfmontur Parolen auf die Masse herabbellte.
    Es brizzelte über ihm, die Holografie erlosch, und die monströse Propagandatafel krachte der Länge nach zwischen die Passanten. Nikolaj erwiderte den Beschuss seiner Gegner abermals mit der MP. Dann prügelte er den Hover in eine verschattete Nebenstraße inmitten zweier hoher Wolkenkratzer.
    »Falsche Richtung!«, schrie Johnson.
    Nikolaj antwortete nicht. Ohne Rücksicht auf die primitiven Unterkünfte der Obdachlosen zu nehmen, die den Weg links und rechts säumten, jagte er auf den hellen Lichtschein am Ende der Straßenschlucht zu. Schreiende Menschen hechteten zur Seite. Bis eben war er noch davon überzeugt gewesen, dass Bitangaro sie lebend haben wollte. Doch der Einsatz des Partikelstrahlwerfers ließ Zweifel aufkommen. Oder war der Schuss eine eigenmächtige Aktion einer der Männer gewesen? Nikolaj kam nicht dazu, sich weiter über den Zwischenfall Gedanken zu machen, denn er schoss zwischen den Wolkenkratzern hervor und fand sich unvermittelt auf einem von Sonne und Wüstenstaub ausgedörrten Gelände wieder. Sein Blick streifte Hunderte ausgeschlachteter ATVs, GMT-Trucks und Segways. Ein Fahrzeugfriedhof. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Die verdammten Karosserieskelette türmten sich auf dem Gelände zu Wällen und kleinen Bergen, zwischen denen enge Wege hindurchführten. Er gab Gas und brauste unter Zurücklassung einer großen Staubwolke auf die Schrottberge zu.
    Bitangaros Hover jagte nun ebenfalls zwischen den Hochhäusern hervor und rammte einen im Wege befindlichen Segway beiseite. Das Rattern eines schweren MGs war zu hören, dessen Salve einen Truck zu ihrer Linken zersiebte. Nikolaj schlug mit dem Hover so gut es ging Haken, schwenkte in eine der vielen Gassen zwischen den ausgeschlachteten Fahrzeugen ein und sah im Rückspiegel, wie Bitangaro aufstand und die Arclight in Anschlag nahm.
    Fauchend schlug eine Salve Energiestrahlen in einen der Karosserie-Berge schräg vor ihnen ein. Metall kreischte gepeinigt auf. Im nächsten Augenblick brach der Turm aus Fahrzeugen zusammen und donnerte rumpelnd auf den Weg vor ihnen. Nikolaj konnte gerade noch verhindern, dass sie von glühenden Schrottteilen getroffen wurden. Die Gasse war jetzt versperrt.
    Nikolaj fluchte, lenkte den breiten Hover in eine Abzweigung und gab erneut Gas - als die Turbinen zu stottern begannen. Ein Blick auf die Tankanzeige stellte klar, dass der Hover noch über reichlich Treibstoff verfügte.
    Nikolaj versuchte abermals zu beschleunigen, als die Kontrollleuchten am Armaturenbrett flackerten und mit einem Schlag ausfielen. Wimmernd erstarben die Turbinen, und der Hover landete von einem Augenblick zum anderen unsanft auf dem Boden. Erst jetzt entdeckte Nikolaj das silberne Objekt, das mit schwirrenden Rotoren über einem der Schrottberge auftauchte: eine Dipstick-Kampflibelle! Hinter

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