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Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition)

Titel: Mindfuck: Warum wir uns selbst sabotieren und was wir dagegen tun können (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Bock
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nicht nur mit Neugierde und Interesse, sondern auch mit Vertrauen an die Themen und Herausforderungen unseres Lebens herangehen, verbessern wir unser Denken und unsere Selbstkompetenz und sorgen damit für hervorragende Ausgangsbedingungen. Die Chance auf gute Entscheidungen und erfreuliche Erfahrungen steigt damit außerordentlich.
    Vertrauen in Veränderungsprozesse
     
    Sehen wir uns diese Vertrauenshaltung wieder im Vergleich zum alten, an
MINDFUCK
orientierten Denken an. Ich habe in Unternehmen häufig mit Menschen zu tun, die sich mit Veränderungen nicht ganz leichttun. Ein Klient beschwerte sich einmal, dass er schon wieder einen neuen Vorgesetzten bekomme. Ganz im Sinne des alten Denkens ging er die Sache mit Misstrauen an und meinte:
Na, wer wird da wohl schon kommen?! Der wird das Rad auch nicht neu erfinden können …
Es war kein Wunder, dass er nicht sonderlich interessiert daran war, den Neuen wirklich kennenzulernen. Er wünschte sich, den alten Leitsternen Sicherheit und Kontrolle folgend, möglichst schnell ein schubladengerechtes Bild, nachdem er den neuen Menschen einschätzen und einsortieren konnte. Denn das gab ihm zwar kein gutes Gefühl, aber den Eindruck, die Situation beherrschen zu können. Wie so ein Einstand ausgeht, kann man sich gut vorstellen.
    Ich lud ihn ein, es mit Vertrauen und ein wenig Neugierde zu versuchen. Wie würde sich das anfühlen? Und was wäre dann anders, wenn er mit dieser Haltung auf den neuen Chef zugehen würde. Mein Klient überlegte sich das und meinte dann: »Hm, vielleicht ist er ja gar nicht so schlimm. Ich kann ihn mir ja mal ansehen.« Ich bat ihn, sich einfach auf den Neuen zu konzentrieren und so viele Informationen wie nur möglich aus dem ersten Treffen mitzunehmen. Er solle sich den neuen Chef ansehen wie ein Insektenforscher eine neue Spezies. In der nächsten Sitzung berichtete er aufgeräumt: »Nun ja, eine neue Spezies ist es nicht. Aber er ist nicht so übel, wie ich gedacht hatte. Wir kamen sogar richtig gut ins Gespräch.«
    Freude an der Erfahrung
     
    Um das mental-emotionale Kraftpaket vollständig zu machen, empfiehlt Timothy Gallwey noch eine dritte Haltung, die unser neues Denken noch leichter macht. Wenn wir im Moment eines neuen Erlebnisses Freude an der reinen Erfahrung zulassen, sorgen wir wiederum dafür, dass wir locker bleiben und den Prozess genießen. Erinnern Sie sich an die Situation, in der mir Timothy Gallwey in 20 Minuten das Tennisspielen beibrachte? Erst als er mich aufforderte, mich einfach zu freuen und auf die Freude am Spiel zu konzentrieren, machte ich so große Fortschritte, dass ich schneller wurde und den Ball stärker schlug. In diesem Moment fing ich an, wirklich Tennis zu spielen.
    In einem Life-Coaching habe ich einmal mit einer älteren Klientin gearbeitet, die sich nichts sehnlicher wünschte als einen neuen Partner. Sie hatte schon mehrere Partnersuch-Institute eingeschaltet und sagte nun aber, sie habe einfach keine Lust mehr auf die arrangierten Treffen. Als ich etwas näher nachfragte, ergab sich, dass das Institut ihr durchaus interessante Partnervorschläge gemacht hatte, sie aber stets mit einer Haltung von Desinteresse, Misstrauen und Unlust zu diesen Treffen gegangen war. »Ich bete immer schon vorher, dass es schnell vorbei ist. Ich mag das einfach nicht, diese verkrampften Kennenlerntreffen.« Wir kamen im Gespräch überein, dass sie auch dann, wenn die Begegnung nicht durch eine Partnervermittlung arrangiert wird, in die Situation kommt, ein erstes Treffen mit einem potenziellen Partner zu haben. Und ich schlug ihr vor, es mit der neuen Haltung von Neugierde, Vertrauen und Freude an der Erfahrung zu probieren. Es stellte sich heraus, dass meine Klientin durchaus neugierig auf die verschiedenen Männer war, wenn sie sich nicht vorher jeden einzelnen mit
MINDFUCK
s
schlechtgeredet hatte, die so klangen:
Das wird doch sowieso wieder nichts! Wenn einer gut ist, will er dich nicht.
Oder:
Was kann ich dem denn schon bieten, der kriegt doch auch eine Jüngere.
Selbstverständlich ging es nicht darum, jetzt in das Übermotivations-Gegenteil zu verfallen, wie der Klientin von ihren erwachsenen Kindern geraten wurde. Die meinten, sie solle sich richtig auf jeden freuen und sich ausmalen, wie toll der Typ sei, dann würde es schon klappen. Wir wissen mittlerweile, dass das nur die Kehrseite der Schlechtreden-Medaille ist.
    Ich ermunterte sie also, es mit schierer Neugierde, offenem, erwartungsfreiem

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