Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
leidenschaftlich liebst –«
»Nein. Ich meine, schon, aber … Nein.«
»Schade«, seufzte Elliot.
Stephen seufzte auch, streckte die Hand nach ihm aus und bat schweigend um Erlaubnis, ehe er ihn berührte. Sie waren allein im Zimmer, und Bach und Anna im Labor schwiegen immer noch und rührten sich nicht, also verschränkte Elliot seine Finger mit denen von Stephen.
Ich wüsste, wenn die Gefahr vorüber wäre , teilte ihm dieser mit, als sie ganz plötzlich miteinander verbunden waren. Ich weiß nicht, woher, aber es ist so. Und ich weiß, dass die Vision kryptisch war, weil Anna mit Mac weggeflogen ist, und sofern sie nicht nach dem Konsum von Destiny den Joker macht, wird das, so, wie ich es gesehen habe, nicht passieren. Aber es spielt wirklich keine Rolle, denn als ich diese Vision hatte, habe ich dieses … schreckliche Gefühl düsterer Vorahnung erlebt. Und das ist immer noch da, El. Du bist immer noch in Gefahr.
Dann werde ich weiterhin vorsichtig sein, versicherte Elliot ihm.
»Ruhiger blauer Ozean, ruhiger blauer Ozean – es klappt einfach nicht.«
Sie zuckten beide zusammen und fuhren auseinander, als Bachs Stimme durch die Lautsprecher kam und ungewohnt hoch und merkwürdig klang.
Aber dann antwortete er selbst mit normalerer Stimme. »Gib dir Zeit.«
»Ich habe mir Zeit gegeben.« Das war wieder Nika, die durch ihn sprach.
Stephen warf Elliot einen Blick zu. »Du hast recht. Das ist wirklich unheimlich.«
Anna sprach. »Gib dir noch ein bisschen mehr, Niik.«
Sie verfielen wieder in Schweigen, und nach einer Weile fragte Stephen: »Wie geht es Edward O’Keefe?«
»Erstaunlicherweise ist er immer noch nicht tot«, antwortete Elliot. Der Alte hing an seinem Leben. »Er ist auf die niedrigen Dosen Oxyclepta-di-Estraphen, die wir ihm gegeben haben, angesprungen. Die selbstheilenden Bereiche seines Gehirns wurden reaktiviert. Wir haben die Simulation fortgesetzt, und der Schaden an seinem Herzen wird weiter repariert. Seine Besserung ist ein ziemliches Wunder.«
»Das sind großartige Neuigkeiten, Süßer«, sagte Stephen und brachte ein Lächeln hervor.
»Na ja, gute«, sagte Elliot. » Großartig sind sie erst, wenn er aus dem Koma aufwacht, was vielleicht eine Weile dauert. Wenn überhaupt. Aber ich drücke ihm auf jeden Fall die Daumen.«
»Es klappt immer noch nicht.« Im Labor war Bach jetzt auf den Beinen. Beziehungsweise, Nika war auf Bachs Beinen. »Ich kann das nicht mehr!«
Anna stand auch auf. »Niik …«
»Nein, Anna, ich habe es versucht. Joseph, ich habe es auf deine Art versucht! Ich habe schon zehntausendmal Ruhiger blauer Ozean gesagt. Jetzt will ich es auf meine Art versuchen.«
Bach nahm wieder Besitz von seinem Körper und sagte: »Wut ist keine Antwort. Die Kräfte, die dadurch freigesetzt werden, sind unmöglich zu kontrollieren. Ja, vielleicht kommt es zu Schüben –«
»Aber vielleicht ist das ja alles, was ich brauche«, schien er mit sich selbst zu diskutieren. »Einen guten Schub!«
Auch Anna redete auf Bach ein. »Ein Versuch kann doch nicht schaden, oder?«, fragte sie. »Wir haben keine Ahnung, was mit Nikas Körper passiert, während sie hier ist. Wir müssen sie finden, und, tut mir leid, aber ich habe das Gefühl, wir verschwenden hier unsere Zeit.«
»Nika ist überzeugt, dass sie hergekommen ist, indem sie ihre Wut kanalisiert hat«, erklärte Elliot Stephen, als Bach den Kopf schüttelte. »Sie will das wieder versuchen.«
Dr. Bach glaubte natürlich nicht daran, dass man Wut oder andere Passionen sinnvoll ausnutzen konnte.
»Bach würde ein solcher Versuch gar nicht gefallen«, stimmte Stephen nickend zu. »Vielleicht kann ich helfen.« Er beugte sich vor und drückte auf den Schalter für das Mikrofon, wodurch er im Labor eins gehört werden konnte. » Entschuldigung, Dr. Bach? Wie wäre es, wenn Sie sich mal zurückhalten – mich rüberkommen und das Experiment leiten lassen?«
Bach blickte zu dem verspiegelten Fenster empor, als könnte er dank seiner Kräfte hindurchsehen. Vielleicht war es ja so. Schließlich nickte er. »Vielen Dank, Dr. Diaz«, sagte er, wie immer erstaunlich höflich. »Das wüsste ich sehr zu schätzen.«
Bach saß auf dem Sofa in Labor eins und überließ Nika die totale Kontrolle über seinen Körper. Im Moment bediente sie sich nur seiner Stimmbänder.
»Angefangen hat es mit Angst«, erzählte sie Dr. Diaz, der sich einen Stuhl mit einer geraden Lehne hingezogen hatte, ihnen gegenübersaß und Nika seine
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