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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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nicht auf. Sie inspizierte sie genauer, die Angeln, den Rahmen. Offensichtlich hatte sie vor, die Tür aus der Wand zu reißen.
    »Mac«, sagte Anna wieder, und die Groß-Than blickte sich kurz nach ihr um und dann im Raum umher.
    Dieser war klein, und vier Betten standen darin. Zwei davon leer und eins mit zerrissenen Fesseln. Wände und Decke waren kahl und in einem öden Beigeton gestrichen. Der Industriefliesen-Boden war im selben Farbton gehalten.
    »Anna. Wir müssen hier raus«, sagte Mac zu ihr. »Jetzt – bevor die merken, was für Kräfte ich wirklich habe. Ich bin beschissen bei dem telekinetischen Kram, also halt still, während ich …«
    Sie konzentrierte sich, und es lösten sich nicht nur die Fesseln an Annas Armen und Beinen, sondern das ganze Bett brach zusammen.
    »Ach Scheiße, hast du dir wehgetan?«, fragte Mac und rannte zu ihr, um ihr aufzuhelfen.
    »Nein, schon gut«, sagte Anna. »Aber –«
    »Ich habe dich gehört«, sagte Mac, während sie zur Abdeckung eines Lüftungsschachtes an der Decke hochsah. Möglicherweise war er breit genug, dass Mac hindurchpasste, aber nicht Anna. »Die Nachricht ist angekommen. Morddrohungen. Ich. Du. Und … Was ist das für ein Lärm?«
    Es war ein Zischen. Und dann stimmte noch ein anderes Zischen mit ein. Es kam von …
    Anna zog den Ärmel ihres Krankenhaushemdes hoch, und ein medizinischer Port kam zum Vorschein, der in ihren Arm eingenäht war. Es war säuberlicher gemacht als bei dem, den sie in Nikas Projektion gesehen hatte.
    Auch Mac hatte einen unter dem Ärmel ihres Hemdes. »Scheiße! Scheiße! « Sie griff danach, als wollte sie ihn abreißen, doch dann gaben ihre Beine unter ihr nach. »Drogen«, sagte sie, als sie zu Boden ging, und ihre Worte verzerrten sich, »die Arschlöcher haben uns unter Drogen gesetzt.«
    Auch Anna konnte jetzt spüren, wie ihr Körper allmählich taub wurde, und sie fiel ebenfalls auf den Fliesenboden. Sie konnte direkt in Macs Augen blicken, als die Groß-Than um Verzeihung bat. »T’m leid«, sagte Mac. »Bach brimich um, wennich nich vorher ster… Aue um Aue …«
    Anna verstand sie nicht. »Was?«, fragte sie, als Macs Augen sich nach hinten drehten, kurz bevor es schwarz um sie herum wurde.
    Stephen lag im Sterben.
    Elliot saß an seinem Bett, hielt Stephens Hand und wusste, dass er alles getan hatte, was in seiner Macht stand – und trotzdem war es nicht genug.
    Stephens Vernetzungsniveau war konstant bei einundsechzig, wie von dem Moment an, als er hergebracht worden war. Elliot hatte keine Chance, sein Niveau zu erhöhen – obwohl er es schon mit ein paar extrem riskanten Verfahren versucht hatte.
    Wie bei Edward O’Keefe hatte Elliot ihm Oxyclepta-di-estraphen direkt in die selbstheilenden Bereiche des Gehirns injiziert. Er hatte mit dem Gehirnmasseur versucht, Stephens Fähigkeit, sich selbst zu heilen, noch mehr zu manipulieren.
    Aber obwohl die Droge sich wieder abbaute – genau wie bei O’Keefe –, erhöhten sich Stephens Selbstheilungskräfte nicht.
    Natürlich wäre ein einfacher Fraktionierter jetzt schon lange tot, aber das bedeutete nur, dass Stephens Kräfte ihm noch mehr Stunden Schmerz und Qualen eingebracht hatten. Mehrere von den anderen Ärzten waren vorbeigekommen, hatten Elliot in den Flur hinausgezerrt und ihm nahegelegt, da Stephen so oder so sterben würde, doch vielleicht einfach den Stecker rauszuziehen.
    Elliot musste sich beherrschen, seinen geschätzten Kollegen keine reinzuhauen.
    »Kämpf härter«, sagte er jetzt zu Stephen. »Ich glaube an dich.«
    »Entschuldigung, Dr. Zerkowski …?«
    Elliot blickte zu Shane Laughlin auf, der im Türrahmen stand. Er war in seiner Wohnung gewesen, um sich zu duschen, zu rasieren und frische Kleidung anzuziehen. Er sah schick aus, als hätte er ein Date oder …
    Irgendwie brachte Elliot ein Lachen zustande. »Ein Vorstellungsgespräch«, sagte er. »Brillant.«
    Shane blickte über die Schulter den Flur hinauf und hinunter, ehe er nickte. »Kann ich reinkommen?«, fragte er, während er es auch schon tat und die Tür hinter sich schloss.
    Elliot blickte in Stephens schlaffes Gesicht. »Vielleicht sollten wir lieber in den Flur gehen.«
    »Eigentlich nicht«, sagte Shane und trat näher ans Bett, »das kann Dr. Diaz ruhig hören. Ich meine, ich weiß, er ist im künstlichen Koma, aber er kann uns trotzdem hören, oder?«
    »Ich bin nicht sicher, wie viel er im Moment mitbekommt«, gab Elliot zu. Seine telepathische Verbindung zu Stephen

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