Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)
damit herumzulaufen.
Shane beugte sich über sie, rührte sie allerdings nicht an, sondern fragte: »Hey, alles klar? Lass mich mal sehen. Darf ich ihn mir ansehen?«
Mac schüttelte den Kopf, kurz und heftig. Nein. Sie wollte ihre Socke nicht ausziehen, denn wenn schon allein der Gedanke an Sex mit diesem Mann ihre Wunde so weit hatte heilen lassen, dass sie rennen konnte … Ja, natürlich hatte der Stiefel ihr den nötigen Halt gegeben, aber trotzdem …
Kaum vorstellbar, was passieren würde, wenn er erst mal in sie eindrang. Lieber Gott … Sie machte ihre Hose auf und schob sie ihre Oberschenkel hinunter. »Hilf mir.«
»Mac, komm schon, ich will dir nicht wehtun –«
»Es geht schon. Nimm einfach meine Hosenbeine, Laughlin, und zieh!«
Er war auf jeden Fall ein braver kleiner Soldat, denn er befolgte ihren Befehl, und dann lag sie nur noch mit ihrem Schlüpfer und dieser einen Socke bekleidet flach auf dem Rücken im Bett. Shane dagegen war immer noch komplett angezogen.
Aber nicht mehr lange. Er ließ ihre Hose fallen, dann verabschiedete er sich eilig von seinem T-Shirt, warf es ebenfalls auf den Boden und entblößte einen Oberkörper, der es mühelos in jedes noch so hochpreisige Fitness-E-Zine geschafft hätte. Schultern, Arme, Bauchmuskeln – er war geformt wie ein Athlet.
Diese Muskeln waren nicht nur Show, wie man leicht sehen konnte. Und im Gegensatz zu Mac hatte er sehr wohl Tattoos – die reinste Kunstsammlung, wie bei einem Jungen nicht anders zu erwarten war, der genug Idealismus besaß, um zur Navy zu gehen. Der Stacheldraht, der sich um seinen Bizeps spannte, der obligatorische Anker auf dem Unterarm, ein Comic-Frosch im Taucheranzug, der sie von seiner Schulter angrinste. Aber auch unerwartete Wörter und Symbole gab es. Eine Zeile aus diesem alten Song von John Lennon, Imagine all the people living for today , eine einzelne Rose, ein Peace-Zeichen und die chinesischen Zeichen für Wahrheit und Ehre, äußerst ansprechend über seinem Herzen platziert.
Während sie noch all das bewunderte, streifte er seine eigenen Stiefel ab und zog sich die Hose aus. Er schob seine Shorts – eng und weiß, keine große Überraschung – zusammen mit der Jeans herunter. Es folgten die Socken, und schon war er noch nackter als sie, apropos große Überraschungen …
Was wiederum keine große Überraschung war, wenn man seine Größe und sein Gewicht bedachte und sein ruhiges Selbstbewusstsein. Er war einfach der Hammer, von oben bis unten, und dass wusste er auch ganz genau.
Außerdem gehörte er einer seltenen Spezies an – trotz seiner hellen Haare wurde seine Haut braun. Und ganz offensichtlich war er vor Kurzem irgendwo gewesen, wo es wärmer war als in Boston, nicht in einer Gegend, in der Frühling drei Grad und Regen bedeutete. Sie ergötzte sich an dem Anblick – an dieser Bräune, dem sonnengebleichten Haar und seinen muskulösen Armen und Beinen.
Sie schob ihren Schlüpfer hinunter, passte dabei auf ihren verletzten Fuß auf und war sich verdammt bewusst, dass er sie auch beobachtete und weiterhin Abstand hielt, selbst als er sich neben ihr auf dem Bett niederließ.
Er dachte immer noch an ihren Fuß, aber als er sagte: »Ich finde, du solltest mich wirklich mal gucken lassen –«, streckte sie die Hand nach ihm aus – und sie hatte richtig vermutet.
Der Kontakt von Haut zu Haut war unwirklich – glühend heiß und blendend –, und sie hörte sich selbst lachen, als sie ihn küsste und er sie fast verschlang.
»Was in aller Welt …?«, hörte sie ihn zwischen zwei Küssen atemlos hervorstoßen, aber selbst in seiner Ungläubigkeit lachte auch er. Beide versuchten sie, einander noch näher zu kommen – Mac, indem sie ihn auf sich rollte, zwischen ihre geöffneten Schenkel, und Shane, indem er versuchte, sie hochzuziehen, damit sie sich auf ihn setzte – doch sie musste sich ihm nur leicht widersetzen. Er gab sofort nach, als vertraute er darauf, dass sie wusste, was ihr wehtun würde und was nicht.
Und auch als sie ihn noch fester an sich zog, sträubte er sich nicht länger. Er küsste sie einfach weiter, sein fester Brustkorb drückte gegen ihre Brüste, seine starken Beine verflochten sich mit ihren, und seine Erektion … Erst als sie ihre Finger um sein hartes Glied legte, es in die richtige Richtung führen wollte, um ihn in Position zu bringen, stieß sie gegen seine forschende Hand und merkte, dass er so etwas wie einarmige Liegestütze machte. Für einen kurzen
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