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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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eingelegt hat, als ich dich nur berührt habe. Ich kann kaum abwarten, was passiert, wenn wir Sex haben. »Zufälligerweise stehe ich auf Ehrlichkeit.«
    »Memo an mich: Ehrlicher sein.« Er war wieder in der Tür stehen geblieben, lehnte sich einfach an den Rahmen und sah ihr zu, wie sie die Schnürsenkel ihrer Stiefel öffnete.
    »Vergiss nicht den Smiley dahinter«, sagte sie. Ihr rechter Stiefel rutschte mit Leichtigkeit vom Fuß und landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Boden. Der linke stellte eine größere Herausforderung dar, und sie zögerte.
    Er lachte. »Ich glaube nicht, dass ich je einen Smiley hinter eine Notiz gemacht habe.«
    »Nicht?«
    »Nö.«
    »Hatte ich auch nicht wirklich angenommen«, sagte Mac. Es war wohl besser, wenn sie ihren linken Stiefel vorerst anbehielt. Obwohl das störend sein würde, wenn es an der Zeit war, dass sie die Hose auszog – was nicht mehr lang dauern würde. Hoffentlich. »War nur Spaß. Du bist so ein … Pfadfinder.«
    »Wohl kaum.« Er lachte wieder, während er den Blick von ihr losriss, sich im Zimmer umsah und alles in sich aufnahm: Futonbett, Secondhand-Kommode, Spiegel, Einbauschrank. Seine veränderte Körpersprache verriet Mac, dass sie unbeabsichtigt einen Nerv getroffen hatte.
    »Das ist nichts Schlimmes«, versicherte sie ihm rasch. »In dieser Welt? Ganz bestimmt nicht. Ich meinte es nicht böse.«
    »Ich ziehe trotzdem nicht beleidigt ab«, erklärte er und begegnete wieder ihrem Blick.
    »Aber diesmal hast du drüber nachgedacht«, konterte sie.
    Shane lachte. »Nein, Ma’am, ganz bestimmt nicht.«
    »Okay, tut mir leid, aber gerade hast du quasi bewiesen, dass du ein Pfadfinder bist. Wer sagt denn bitte schön Ma’am ? «
    »Ich bin ein bisschen alt für die Pfadfinder«, sagte er.
    »Glaub mir, das ist mir sehr bewusst.«
    Sein Blick traf sie mit solcher Intensität, dass sie sich für einen Augenblick sicher war, nun würde er sich gleich rühren – sein T-Shirt ausziehen, zu ihr aufs Bett kommen und sie dann wieder derart leidenschaftlich küssen wie vorhin draußen auf der Straße. Aber er tat es nicht. Er blieb einfach stehen, sah sie an und lächelte ein wenig – was seine Wirkung angesichts dieser Augen nicht verfehlte.
    »Und was bist du dann?«, fragte er schließlich und verschränkte die Arme so vor der Brust, dass sein Bizeps riesig wirkte. Auch nicht ganz zufällig. Genauso wie die Tatsache, dass sein T-Shirt appetitanregend eng anlag. »Wenn ich ein Pfadfinder bin. Bist du dann … das Mädchen mit dem Drachentattoo?«
    Sie beantwortete die Frage teilweise, indem sie sich ihr Trägertop über den Kopf zog. »Keine Tattoos«, sagte sie. »Weder Drachen noch Sonstiges. Aber tu dir keinen Zwang an, genau nachzusehen.«
    Wieder flackerte es in seinen Augen auf, aber er war ein guter Beobachter und hatte offensichtlich gemerkt, dass sie ihren linken Stiefel noch nicht ausgezogen hatte. Und schließlich kam er näher und um das Bett herum zu ihr. »Brauchst du Hilfe dabei?«
    »Ich habe ein bisschen Angst, ihn auszuziehen«, gab sie zu.
    Er blieb stehen. Und es war klar, dass er gleich Fragen stellen würde wie Wann genau hast du dich verletzt?
    Sie wollte ihn nicht belügen, allerhöchstens etwas auslassen – nicht nachdem er so ehrlich zu ihr gewesen war. Also sagte sie, was nicht gelogen war: »Es hat sich schon viel besser angefühlt, aber ich glaube, teilweise, weil der Stiefel eine Stütze ist. Ich habe ihn einfach meistens angelassen. Seit es passiert ist.« Sie ließ den Teil weg, als es schlagartig besser geworden war, nachdem er sie in der Kneipe berührt hatte. Und auch nach jenem Kuss …
    »So kann man’s auch machen«, sagte er. »Was hat denn der Arzt gesagt?«
    »Na ja …« Mac zog eine Grimasse.
    Shane lachte, und sein Lächeln war wie ein Sonnenaufgang. Hilfe, das war ja wohl das Kitschigste, das je den Weg in ihr Gehirn gefunden hatte! Das Justin-Debakel war weiß Gott noch nicht lange her, sie hatte keinen Bedarf für einen Regenbogen nach einem Gewitter auf einer Tropeninsel, brauchte nicht die Stille eines verschneiten Morgens oder einen Sonnenuntergang, auch kein Mondlicht und keine Frühlingsblumen, Hundewelpen oder neu geborene Häschen. Und doch …
    Er hatte sich neben ihren immer noch im Stiefel steckenden Fuß gehockt, sah mit einem Blitzen in seinen leuchtend blauen Augen zu ihr auf und sagte: »Du weißt schon, dass es jede Menge winziger Knochen in deinem Fuß und Knöchel gibt, oder? Du könntest eine

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