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Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition)

Titel: Mindhunter - Tödliche Gabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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nickte er. Und brachte schließlich ein »gut« hervor.
    »Da es mir egal ist, wo ich wohne«, sagte Anna zu ihm, während sie ebenfalls aufstand, »es mir aber nicht egal ist, ob meine Schwester gefunden wird, könnten Sie mir vielleicht den Teil des Gebäudes zeigen, wo Ihre Analysten Nikas Handy orten und diese Satellitenbilder ihres Schulwegs absuchen.«
    Bach nickte wieder. Das konnte er tun.
    Elliot war immer noch verwirrt und beunruhigt. Und erregt.
    Mac konnte es spüren – es strahlte immer noch von ihm ab, während sie auf die Lounge des OI zugingen, die ziemlich sterile Umgebung des medizinischen Flügels verließen und den viel prunkvolleren, älteren Teil des Sandsteingebäudes betraten, bekannt als Old Main .
    Der Doktor hatte überhaupt keine Möglichkeit, seine Gefühle abzuschirmen. Und als gelegentlicher Fünfzehnprozentiger, oder vielleicht auch nur als hochintelligenter Schwuler, hatte er schon von Natur aus eine erhöhte Empathie. Klar, das war ein Klischee, aber in Elliots Fall traf es zu. Er war wirklich empathischer als die meisten Menschen und außerdem unbestreitbar und unverhohlen schwul – was einer der Hauptgründe war, warum er und Mac so enge Freunde geworden waren. Als Schwuler war er immun gegen ihre spezielle Fähigkeit, und so wusste Mac, dass seine Freundschaft zu ihr echt war.
    Sie mochte Elliot auch, weil der Mann absolut nicht in der Lage war, einem was vorzumachen und überdies noch ahnungslos, dass er für die meisten Groß-Thans so leicht zu durchschauen war – dadurch war es doppelt erfrischend, dass er noch nicht einmal versuchte, jemandem was vorzumachen.
    Und deswegen war dieses Nichts , das er vor dem Untersuchungszimmer gesagt hatte, besonders merkwürdig.
    Was versteckte er?
    Wenn das im Flur nicht Diaz gewesen wäre, hätte Mac vermutet, dass sich Els gebrochenes Herz ausreichend erholt und er sich endlich mal wieder auf ein kleines, unerlaubtes Techtelmechtel eingelassen hatte.
    Aber es war Diaz gewesen, was bedeutete, dass da rein gar nichts lief. Zumindest nicht von Diaz aus. Dessen Sexualität war ja nun wirklich total blockiert.
    Elliot öffnete die Tür zur Lounge, hielt sie für Mac auf und ließ ihr den Vortritt. Der dunkel getäfelte Raum war in den voruniversitären Zeiten ein Herrenclub gewesen. Zu dieser nächtlichen Stunde war er menschenleer. Die meisten Mitarbeiter schliefen, und den Potenziellen waren die Tore noch verschlossen. Aber die Lounge blieb offen. Immer. Die private Bar des OI hatte Öffnungszeiten wie in Las Vegas: rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Es gab niemals eine letzte Bestellung.
    Mac schlüpfte in ihre Lieblingssitznische, ganz in der Ecke, und Elliot setzte sich ihr gegenüber. »Also, wann hast du dich in D verknallt?«, fragte sie ihren Freund.
    Elliot verdrehte die Augen, aber er stritt es nicht ab. »Gibt es irgendjemanden im OI, der nicht in Stephen Diaz verknallt ist?«
    »Du meinst außer mir?«, fragte sie, und er hob betont eine Augenbraue. »Hey. Ich bin seit Jahren über ihn weg.«
    »Ich habe hin und wieder – okay, des Öfteren – einen heißen Traum«, sagte Elliot mit der Ehrlichkeit, die quasi zu seinem Markenzeichen geworden war. »Es wird anscheinend ausgelöst, wenn ich im Flur an ihm vorbeigehe. Und wenn du das vor irgendwem wiederholst, werde ich es abstreiten. Das Letzte, was ich will, ist ihn in Verlegenheit bringen.«
    Er verstummte sofort, als die Barkeeperin und Köchin – eine große, strohblonde Frau namens Louise – ihnen das Übliche brachte. Sie machte sich nicht mal die Mühe, die Bestellung aufzunehmen, sondern brachte einfach ein Glas Wein für Mac – sie trank nie etwas Härteres, wenn sie auf dem Gelände war – und einen Kaffee für Elliot.
    »Danke«, sagte Mac, und auch Elliot nickte, blickte Louise hinterher, wie sie sich wieder zur Theke durchschlängelte, und wartete offensichtlich, bis sie ganz außer Hörweite war.
    Und dann kam es.
    »Okay, wir sind hier«, sagte er. »In der Lounge. Spuck’s aus, Mackenzie. Was zum Teufel ist los?«
    Als sie noch im medizinischen Flügel gewesen waren, hatte Elliot sie gescannt und eine längere Untersuchung als normalerweise durchgeführt, und als sie in Unterwäsche auf dem Tisch lag, hatte er beim Anblick der Testergebnisse angefangen, die Stirn zu runzeln. Es schien, als wäre ihre Vernetzung etwas angestiegen – sie lag bei zweiundfünfzig statt ihrer üblichen neunundvierzig Komma fünf.
    » Welchen Knöchel hast du dir verletzt

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